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Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition)

Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition)

Titel: Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seth Grahame-Smith
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Terrasse. Balthasar musste eine Entscheidung treffen, und sie musste in den nächsten Sekunden fallen, trotz seiner Erschöpfung und der unglaublichen Schmerzen, die von der bloßgelegten Muskulatur an seinen Seiten ausstrahlten.
    Sie konnten zu Fuß durch die Wüste fliehen, doch wenn man sie entdeckte, hätten sie keine Chance gegen die Römer auf ihren Pferden. Sie könnten sich in der Nähe des Palastes ein Versteck suchen und hoffen, dass die Römer sich an der Nase herumführen ließen und ihnen auf gut Glück durch die Wüste nachjagten – aber was, wenn nicht? Genau da, in diesem Moment blutender Unentschlossenheit, erregte der Anblick wogenden Schilfes die Aufmerksamkeit der Gefährten, und ihre Blicke folgten den nassen Marmorstufen hinunter zum Meer, wo die Masten römischer Kriegsschiffe im Seegang auf und nieder hüpften. Alle fest an der Anlegestelle verankert …
    … alle unbeaufsichtigt.

Eine junge Frau kam schluchzend und blutüberströmt aus dem Thronsaal des Herodes gelaufen. Teilweise war es ihr eigenes Blut. Das meiste jedoch nicht. Sie schob sich an den römischen und judäischen Soldaten vorbei, die sich in den Gängen drängten.
    »Der König!«, rief sie. »Der König ist verrückt geworden!«
    Die Soldaten waren gerade erst herbeigerannt, angelockt vom Lärm eines Handgemenges. Sie hatten damit gerechnet, den Geist von Antiochia vorzufinden, der mit ihren Kameraden focht und versuchte, Herodes in die Finger zu bekommen. Doch bei ihrem Eintreffen hatten sie zu ihrem Entsetzen erkannt, dass es Herodes selbst war, der eine Klinge führte und mit ihrer Hilfe Kurtisanen und Berater, seine weisen Männer und Frauen niedermähte. Die Soldaten konnten nur dastehen und zusehen, während er die Umstehenden in Stücke hackte und pausenlos dabei schrie. Niemand wagte es, sich dem Willen eines Königs zu widersetzen, ob er nun verrückt war oder nicht.
    Es war ein Albtraum. Ein grausiger Anblick, bei dem selbst der eisernste Soldat wegsehen musste, damit ihm nicht schlecht wurde. Der Thronsaal war übersät mit kopf-, arm- und beinlosen Opfern. Mit Scherben zerschlagener Keramikwaren und Splittern zerbrochener Möbel. Und in der Mitte des Ganzen kniete Herodes über einer Leiche, ein Schwert neben sich … sein Gesicht beinahe völlig unkenntlich von all dem Blut.
    Minuten vor dieser Raserei saß Herodes ungeduldig auf seinem Thron und wartete auf einen aktuellen Bericht über die Flucht. Der Magier saß neben ihm und meditierte schweigend. Auf der Suche nach den Flüchtlingen , hoffte Herodes. Sie in Gedanken jagend.
    Wenige Minuten nachdem das erste Alarmgeschrei durch den Palast gehallt hatte, erschien Pontius Pilatus mit seinen Hauptmännern, um dem König Bericht zu erstatten. Es würde beinahe noch eine Stunde vergehen, bis die Römer entdeckten, dass eines der kleineren Schiffe aus ihrer Flotte fehlte.
    »Allem Anschein nach«, sagte Pilatus, »ist es dem Geist von Antiochia und den anderen Flüchtlingen gelungen, sich aus dem Palast zu schleichen, Eure Hoheit.«
    Herodes ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten. Der hebräische Gott …
    »Gegenwärtig«, fuhr Pilatus fort, »haben wir keine Anhaltspunkte, wohin sie sich gewandt haben, aber ich lasse das Grundstück von einigen meiner Männer absuchen für den Fall, dass sie sich in der Nähe versteckt haben sollten.«
    »Von EINIGEN deiner Männer? Schick ALLE los, du Idiot! Schick sie alle in die Wüste! In die Berge! Schick sie die Küste hinauf und hinunter!«
    Pilatus zögerte und tauschte einen Blick mit ein paar seiner Offiziere. »Eure Hoheit«, sagte er, »angesichts des Todes des Admirals habe ich … beschlossen, meine Männer nach Rom abzuziehen.«
    Es dauerte einen Moment, bis Herodes diese Worte verdaut hatte.
    »Was hast du gesagt?«
    »Der Kaiser hat bereits genügend seiner Leute für diese Torheit geopfert. Ich werde nicht riskieren, noch weitere Männer zu verlieren oder seinen Magier in Gefahr zu bringen. Nicht solange ich keinen vollständigen Bericht erstatten konnte.«
    Herodes stemmte sich vom Thron hoch. Sein Zorn war grenzenlos.
    » Seinen Magier?« Er stieg langsam die Stufen hinunter, während sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. »Du kannst Augustus ausrichten, dass sein Magier nicht nach Rom zurückkehren wird.«
    Pilatus starrte ihn wütend an. Was soll das?
    »Du kannst ihm ausrichten«, fuhr Herodes fort, »dass die Macht des Magiers jetzt Judäa gehört. Wie du siehst, hat er bereits einen

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