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Die nachhaltige Pflege von Holzböden

Die nachhaltige Pflege von Holzböden

Titel: Die nachhaltige Pflege von Holzböden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Wiles
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Mopp trug sie einen Eimer mit Putzmitteln.
    Â»Hey!«, rief ich, es sollte munter klingen, doch ich brachte nur ein Quieken hervor. »Hey, das passt gerade nicht so – könnten Sie vielleicht morgen wiederkommen?«
    Sie bremste nicht einmal ab, sondern marschierte, den Todesstrahlblick stur nach vorn gerichtet, geradewegs in meine Privatsphäre ein. Ich musste mich platt an die Wand drücken, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Die Tür zum Schlafzimmer stand offen – es war so verlockend, einfach hindurchzuschlüpfen, sie hinter mir zu verbarrikadieren, meine Sachen zu packen und zu sehen, ob ich durchs Fenster abhauen konnte wie die Katzen. Aber die Putzfrau war schon in der Küche. Ich hörte ein theatralisches Ächzen, gefolgt von einem explosiven Ausruf und einem metallischen Krachen, als sie den schweren Schlüsselbund auf den Tresen knallte. Sie hatte den Boden gesehen.
    Ich hastete hinter ihr her in die Küche. Sie drehte sich nach mir um und ließ den Eimer fallen, schwarz lodernden Zorn in den Augen. Ihre Fledermausnase blähte sich wie der Doppellauf einer Flinte.
    Â»â€“–!«, kreischte sie und fuchtelte mit dem Mopp in Richtung der Weinflecken. »––!«, legte sie noch mal los, auf die herausgestemmte Diele deutend.
    Verhandlungen waren hier offensichtlich zwecklos, und die Besänftigungsversuche hatte ich ohnehin längst aufgegeben. Ich wollte sie nur noch aus der Wohnung raushaben.
    Â»Hören Sie mal«, sagte ich und trat auf sie zu. »Das ist jetzt nicht der Moment. Bitte gehen Sie.« Ich streckte den Arm aus und deutete entschieden zur Wohnungstür. »Gehen Sie!«
    Zwischen uns war nicht mehr viel Platz, doch sie kam trotzdem auf mich zu, die Augen hysterisch aufgerissen, und redete auf mich ein, wobei sie jede – Silbe – einzeln – betonte. Dabei reckte sie mir drohend den Mopp entgegen.
    Â»Ich meine es ernst«, sagte ich. Trotz meines festen Willens, standhaft zu bleiben, sah ich mich gezwungen, einen Schritt zurückzuweichen. Doch ich zeigte weiter zur Tür hin. »Raus jetzt! Verlassen Sie meine Wohnung!«
    Moment , dachte ich, was soll das heißen, meine Wohnung?
    Ich wurde von dem Zottelmopp unterbrochen, der mir rabiat in den Bauch fuhr. Das Ding war feucht und roch muffig. Fledermausgesicht wiederholte ihr Stakkato-Gebrabbel und knuffte mich im Takt dazu mit dem Mopp. Wieder musste ich einen Schritt zurückweichen, vorsichtig, um nicht über das lose Dielenbrett zu stolpern, doch sie fuchtelte immer heftiger auf mich ein. Der Mopp war mit einem Metallreifen am Stiel befestigt, und die Püffe taten richtig weh.
    Das war Wahnsinn. Wollte sie mich zusammenschlagen? Mich aus der Wohnung treiben? Mit Gewalt ?
    Das Blut brauste mir in den Ohren. Alles in mir bebte vor Empörung.
    Â»Aufhören!«, brüllte ich sie an. »Schluss jetzt!« Ich packte den Mopp oben am Stiel, um das Gefuchtel zu unterbinden. Ihr wütender Blick flackerte verdutzt; sie war aus dem Tritt gekommen. Mit einem bellenden Ausruf, der sicher ein Fluch war, rüttelte sie an dem Mopp. Fast hätte sie ihn mir entrissen, also packte ich ihn auch noch mit der Linken an dem Stück des Griffs zwischen ihren Händen.
    Â»Geben Sie her!« Ich versuchte, ihr den Mopp zu entwinden, aber sie war stärker als erwartet und kaum vom Fleck zu bewegen. Wir starrten uns an. Mit neuem Schwung stieß sie wieder zu, als wollte sie mich umrammen. Ich taumelte, und nun zerrte sie an dem Mopp, um den Moment zu nutzen, solange ich aus der Balance war. Doch anstatt loszulassen, ging ich zum Gegenangriff über und drängte sie zurück.
    Sie japste überrascht auf, stolperte, ließ unwillkürlich los. Der Mopp war mein. Im Versuch, das Gleichgewicht wiederzuerlangen, trat sie, die Arme schwenkend, noch einen Schritt zurück, und stieß gegen die offene Tür der Spülmaschine hinter ihr. Mein Warnruf blieb mir im Halse stecken: Obwohl sie gezwungenermaßen stehen blieb, bewegte ihr gewichtiger Körper sich nach dem Gesetz der Schwerkraft weiter in der eingeschlagenen Richtung, und sie fiel mit einem grässlichen Krachen auf die herausgezogene Lade.
    Â»Mein Gott, ist alles in Ordnung?«, fragte ich und trat auf sie zu, den Mopp noch in der Hand.
    Sie antwortete nicht, natürlich nicht, starrte mich nur an, Mund und Augen aufgerissen, aber im Schock, nicht im Zorn. Die Farbe war ihr

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