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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Zeitpunkt in der Geschichte waren die Menschen wirklich Herr über sich selbst. Denkt ihr, dass ihr allein zurechtkommen werdet?
    Eph wusste darauf keine Antwort. Quinlan sagte die Wahrheit: Von Anfang an hatten die Alten hinter den Kulissen der Zivilisation die Fäden gezogen. Was für eine Welt würde es ohne sie sein? Er sah wieder aus dem Fenster; das Feuer verschwand langsam aus dem Blickfeld. Wie konnten sie das alles wieder reparieren? Der Wiederaufbau schien ein Ding der Unmöglichkeit. Und war er es überhaupt wert?
    Und dort in der Dunkelheit – auf dem Weg nach Norden, auf dem Weg in die letzte Schlacht gegen den Meister – wurde ihm klar, dass das, wofür sie all die Jahre gekämpft hatten, nur der Beginn einer neuen Herausforderung sein würde.

Zachary und der Meister
    Stehst du auf meiner Seite? , fragte der Meister. Bist du mir dankbar für alles, was ich dir gegeben, was ich dir gezeigt habe?
    »Ja«, erwiderte Zack, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Seine Mutter kauerte auf einem Mauervorsprung in der Nähe und beobachtete ihn.
    Das Ende ist nahe. Der Moment, in dem wir eine wahrlich neue Welt erschaffen, steht kurz bevor. All jene, die du einmal gekannt hast, werden verschwinden. Also frage ich dich: Stehst du auf meiner Seite?
    »Ja.«
    Ich wurde viele Male getäuscht. Du solltest wissen, dass ich mit Lügen wohlvertraut bin. Und dass ich in deinen tiefsten Gedanken lesen kann.
    Der Meister erhob sich und blickte auf den Jungen. Aber da war nicht der Funken eines Zweifels zu erkennen – Zachary Goodweather hatte sich auf die Seite der Vampire geschlagen.
    Ich wurde sogar von jenen betrogen, die ein Teil von mir waren. Aber die Alten hatten keinen Funken Würde in sich – sie waren nicht hungrig, nicht wirklich hungrig. Sie versteckten sich zwischen den Abfällen der Menschen und waren zufrieden mit ihrem Schattendasein. Sie glaubten Macht zu haben, aber in Wahrheit waren sie schwach. Sie suchten nach Verbündeten – ich will Unterwerfung. Du verstehst das, nicht wahr?
    Zack nickte. »Der Leopard.«
    Ganz genau. Jede Beziehung basiert auf Macht. Auf Herrschaft. Es gibt nichts anderes. Keine Gleichheit, keine Brüderlichkeit, keine Freiheit. Es gibt nur einen König. Erneut sah der Meister den Jungen an, und versuchte, so etwas wie Zuneigung vorzutäuschen. Der König und sein Prinz. Du verstehst auch das, mein Sohn?
    Zack nickte wieder.
    Der Meister beobachte jede Bewegung des Jungen, jede Nuance seines Gesichtsausdrucks, und lauschte auf den Rhythmus seines Blutes. Dann wusste er, dass Zack den Pakt akzeptierte. Der Leopard in seinem Käfig war eine Illusion, die du zerstören musstest. Gitterstäbe sind ein Symbol der Schwäche. Man kann leicht glauben, dass sie die eingesperrte Kreatur unterwerfen, ja demütigen, aber eigentlich halten sie diese Kreatur nur von dir fern. Sie sind ein Sinnbild deiner Angst. Sie setzen dir Grenzen, so wie sie dem Tier Grenzen setzen. Dein Käfig ist nur etwas größer.
    »Und wenn ich ihn töte …« Zack dachte kurz nach. »Wenn ich ihn töte, gibt es keine Grenzen mehr.«
    Ja. Vernichtung ist die ultimative Kontrolle. Und du und ich stehen nun kurz davor, diese Welt ganz und gar zu kontrollieren. Ich muss also sicher sein, dass du auf meiner Seite bist.
    »Das bin ich.«
    Der Meister nickte und schwieg für eine Weile. Er schien für seine nächsten Worte auf den genau richtigen Moment zu warten. Schließlich sagte er: Was, wenn dein Vater noch am Leben ist?
    Die Miene des Jungen blieb unbewegt, aber der Meister fühlte die Flut aus Emotionen, die durch den kleinen Körper strömte, ja, er labte sich geradezu daran. All die verlorenen Hoffnungen, all der Schmerz.
    »Mein Vater ist tot«, flüsterte Zack. »Er starb mit Professor Setrakian …«
    Nein, er lebt. Auch ich habe das erst vor kurzem erfahren. Er hat nie versucht, dich zu erreichen – warum, weiß ich nicht –, aber er lebt. Und er will mich vernichten.
    »Das werde ich nicht zulassen!«, sagte Zack – und der Meister spürte, dass der Junge diese Worte wirklich so meinte.
    Der Vampirfürst war ein wahrer Virtuose, wenn es darum ging, auf der Klaviatur des menschlichen Verhaltens zu spielen – aber dies hier war keine erzwungene Treue wie sonst. Dies hier war, so glaubte er, die Liebe eines Sohnes.
    Du hast eine Entscheidung zu treffen, Zachary. Deine allererste Entscheidung als Erwachsener, und diese Entscheidung, wird dich und die Welt um dich herum für immer prägen. Du musst dir also

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