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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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war sein Angriff reichlich ungeschickt, aber er erreichte sein Ziel: er infizierte drei der Jäger mit dem Virus. Und so gewann, obwohl die Mohawks den offensichtlich von einem Dämon besessenen Onondaga mit ihren Äxten töteten, am Ende der Meister den Kampf – denn jetzt standen ihm drei neue Körper zur Verfügung.
    Im Laufe der Jahre lernte der Meister, wie er seine Fähigkeiten einzusetzen hatte, um sein Geheimnis zu wahren. Das Land, in dem er sich befand, war von wilden Stämmen bevölkert, und es gab nicht viele Höhlen und Löcher in der Erde, die ihren Jägern und Fallenstellern unbekannt waren. So wechselte er nur selten den Wirt, ja eigentlich nur, wenn ihm Größe und Kraft eines bestimmten Körpers unwiderstehlich erschienen. Und überall erzählte man sich Geschichten und Legenden über ihn, und die Algonkin gaben ihm den Namen »Wendigo«.
    Der Meister sehnte sich danach, mit den anderen Alten zusammenzukommen – schließlich waren sie alle Teil eines großen Ganzen –, aber jedes Mal, wenn er versuchte, fließendes Wasser zu überqueren, ließ ihn sein Wirtskörper im Stich. Warum war das so? War er an diesem Ort gefangen wie zwischen den Armen des Jordan? War es eine geheime Magie, ein Kainsmal, das ihm Gott auf die Stirn gebrannt hatte?
    So viele Fragen, so viel zu lernen …
    Er wanderte nach Westen und nach Norden, um einen Weg zu jenem Kontinent zu finden, auf dem die anderen Alten ihr unterirdisches Reich errichtet hatten. Er spürte, wie sie nach ihm riefen, und diese Rufe trieben ihn vorwärts – bis er nach vielen Jahren in den eisigen Weiten des Nordwestens den Ozean erreichte. Er ernährte sich von den dortigen Ureinwohnern, den Unangan, Menschen mit schmalen Augen und dunkler Haut, die Tierfelle gegen die Kälte trugen, und als er den Körper eines von ihnen übernahm, erfuhr er von der Meerenge im Westen, von einem Ort, an dem die beiden Küsten gleichsam die Hände nacheinander ausstreckten.
    Dann, in einer schicksalhaften Nacht, sah der Meister eine Reihe primitiver Fischerboote, die unterhalb einer Klippe ihren Fang an Land brachten. Und er begriff, dass er die Meerenge mit ihrer Hilfe würde überqueren können. Bei schmäleren Gewässern war ihm das bereits gelungen – warum also nicht auch hier? Ja, er würde wie ein zorniger Gott über die Fischer kommen, würde die Hälfte von ihnen töten und die übrigen zu seinen Sklaven machen. Und dann würde er, unter einem Haufen Pelze verborgen und auf dunkle Erde gebettet, über das Wasser reisen.
    Und sich mit jenen vereinen, die Fleisch von seinem Fleisch waren.

Picatinny Militärdepot
    Creem versteckte sich eine Zeitlang in einem Nebengebäude. Er hatte verdammten Respekt vor den Fähigkeiten dieses baumlangen Kerls namens Quinlan, also wartete er, bis sich die anderen mit dem Zünder endlich aus dem Staub gemacht hatten.
    Er war ziemlich sauer auf sich selbst. Warum hatte er unbedingt zur Universität zurückfahren müssen? Warum musste er immer so gierig sein?
    Schließlich hörte er, wie ein Wagen vorbeifuhr – nicht allzu schnell und sehr leise, beinahe wie ein Elektroauto –, und verließ sein Versteck. Inzwischen war es wieder dunkel geworden, und so lief er einfach Richtung Haupteingang, der von hellen Scheinwerfern beleuchtet war. Kurz darauf sah er das Tor, das Vasiliy mit dem Hummer zertrümmert hatte, und die menschlichen Wachen, die davor im Regen standen. Er ging zu ihnen, versuchte ihnen zu erklären, wer er war und was er hier machte, aber sie hörten ihm gar nicht richtig zu, sondern zerrten ihn in das Wachhaus und schlossen ihn dort in der Toilette ein. »Verdammt, was soll das?«, rief er und trat gegen die Tür, die überraschend massiv war; offenbar war der Lokus hier von vornherein auch als Arrestzelle geplant gewesen.
    Er setzte sich auf einen Toilettendeckel und wartete – bis plötzlich ein lauter Knall die Wände erzittern ließ. Zuerst dachte er, dass Gus und die anderen Arschlöcher über eine Bodenschwelle gerast waren und damit die Bombe zum Explodieren gebracht hatten, doch dann wurde die Toilettentür aufgestoßen und der Meister trat ein. Der Vampirfürst hatte den wolfsköpfigen Gehstock in der Hand und wurde von zwei Spähern begleitet, die wie junge Hunde um seine Beine strichen.
    Wo sind sie?
    Creem lehnte sich gegen den Toilettenkasten; er hatte keine Ahnung, warum er in der Gegenwart des Meisters plötzlich so entspannt war. »Sie sind weg.«
    In welche Richtung sind sie

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