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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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vorbeifahren?«
    Gus runzelte die Stirn und versuchte, durch die schwarzen Bäume hindurch irgendetwas zu erkennen. »Weißt du was, Doc? Die suchen überhaupt nicht nach uns.«
    »Was tun sie dann hier?«
    »Keine Ahnung. Die Frage ist, ob wir es herausfinden wollen.«
    Nora hatte genug mit dem Mexikaner durchgemacht, um zu wissen, dass das für den neugierigen Gus ganz und gar keine Frage war, deshalb erwiderte sie schnell: »Nein. Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    »Könnte doch wichtig sein.«
    »Wieso denn?«
    »Keine Ahnung. Warum sehen wir’s uns nicht an? Ich hab seit einigen Kilometern keinen einzigen Blutsauger mehr gesichtet – ich glaube, wir können es riskieren. Außerdem sind sie mit Licht geflogen, und das heißt ja wohl, dass Menschen an Bord sind, oder?«
    Nora sah den Mexikaner an. Er sah sie an. Und dann war die Sache entschieden: Nora nahm den Fuß vom Gas, hielt am Straßenrand an und stellte den Motor ab. Gus griff nach der MP , dann stiegen sie aus und schlossen leise die Türen.
    Die Rotorblätter des Hubschraubers drehten sich noch, wurden jedoch immer langsamer. Gus und Nora kletterten die steinige Böschung hinauf und gingen hinter der Leitplanke in Deckung – der Hubschrauber war kaum mehr als hundert Meter von ihnen entfernt. Es waren keine Autos zu sehen. Dann kamen die Rotorblätter zum Stehen, aber die Scheinwerfer des Hubschraubers blieben angeschaltet und warfen ihr Licht auf vier Silhouetten auf der anderen Seite des Highways, eine davon deutlich kleiner als die übrigen. Nora war sich nicht sicher, doch es schien, als ob der Pilot selbst – offenbar ein Mensch – immer noch im Cockpit saß und auf irgendetwas wartete.
    »Ein Rendezvous? Eine Übergabe, etwas in der Art?«, flüsterte Nora.
    »Könnte sein«, erwiderte Gus.
    »Der Meister?«
    »Keine Ahnung … Einer von denen sieht wie ein Kind aus.«
    »Ja.« Nora nickte, dann konzentrierte sie sich wieder auf die dunklen Silhouetten – und plötzlich schoss ihr Kopf hoch, als hätte sie irgendetwas gestochen. »Mein Gott!« Sie hatte den Jungen erkannt.
    Gus zog sie wieder nach unten. »Was?«
    Nora griff nach ihrem Schwert. »Wir müssen da rüber.«
    »Was ist denn in dich gefahren? Gerade noch …«
    »Wir töten die Erwachsenen, aber auf keinen Fall das Kind. Hast du verstanden?«
    Und ehe Gus etwas darauf erwidern konnte, hatte Nora schon die Silberklinge gezogen, war über die Leitplanke gesprungen und lief auf die Silhouetten zu. »Mierda!« Der Mexikaner rannte ihr, die MP im Anschlag, hinterher.
    Nora hatte etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt, da spürten die beiden Vampire das Silber in ihrer Nähe. Sie fuhren herum, sahen Nora auf sie zurennen, doch anstatt sich ihr entgegenzuwerfen, ergriff einer von ihnen den Jungen und rannte zum Hubschrauber zurück.
    »Sie wollen fliehen«, rief Nora.
    Im selben Moment, in dem sich die Rotorblätter wieder ächzend in Bewegung setzten, legte Gus auf die Maschine an und jagte einige Kugeln in das Metall, was den gewünschten Effekt hatte: Der strigoi lief mit dem Jungen nach links, weg vom Hubschrauber. Und als willkommener Nebeneffekt spritzte ein Schwall Blut gegen die Cockpitscheibe, und der Körper des Piloten sackte nach vorne.
    Jetzt war Nora bei dem zweiten Vampir angelangt, der sich vor den anderen Menschen gestellt hatte, und sah die Tätowierungen an seinem Hals. Einer der Blutsauger aus dem Lager. Einer von Everett Barnes’ Leibwächtern … Und der Gedanke an ihren ehemaligen Boss löste eine Welle aus reiner Wut in ihr aus, die jede Angst mit sich hinfort trug, und sie rannte brüllend auf den strigoi zu. Der erste Hieb streifte den Vampir lediglich – er war zur Seite getänzelt und hatte Nora vorbeilaufen lassen wie ein Matador den Stier –, aber dem zweiten konnte er nicht entkommen: das Schwert fuhr gegen sein tätowiertes Genick und trennte den Kopf vom Rumpf.
    Sofort drehte sich Nora wieder zum Hubschrauber um. Der Vampir, der mit dem Jungen weggelaufen war, stand jetzt allein neben der Maschine und funkelte Gus mit rot glühenden Augen an; im Gegensatz zu den Silberschwertern schienen die Blutsauger vor einer Maschinenpistole keine Angst zu haben. Der Mexikaner hob die Waffe und schoss – so lange, bis vom Gesicht der Kreatur nichts mehr übrig war.
    »Wo ist der Junge?«, rief Nora dann.
    Zachary Goodweather war auf der anderen Seite des Highways über die Leitplanke gesprungen und hatte von dort aus beobachtet, wie die beiden Vampire ihr

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