Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
Vom Netzwerk:
Danny hörte die Panik in seiner eigenen Stimme. «Alle? Bist du sicher?»
    Das Mädchen sah auf, unter ihr lag Jeremys schwarz-weißer Hund.
    Danny wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Sein Kopf fühlte sich an, als hätte ihn ein Pferd getreten. Jeremy starrte ihn an.
    «Sie wollten den Hund abschießen, Danny. Clancy hat sich in die Schusslinie geworfen. Da sind sie abgehauen.»
    «Sie wollten den
Hund abschießen

    «Mit was ham sie dich geschlagen?»
    «Mit dem Gewehrkolben, schätze ich. Wieso den Hund?»
    «Keine Ahnung.» Jeremy trug ausgebeulte Jeans und einen löchrigen Pullover. Er zitterte. «Keine Ahnung, was in deren Köpfen vorgeht.»
    «Wirklich nicht?»
    «Ich ruf dir besser nen Krankenwagen.»
    «Lass den Scheiß.»
    «Siehst du mit dem Auge überhaupt was?»
    «Haben das Auge verfehlt. Hast du die Polizei gerufen?»
    «Du kannst in dem Zustand nicht heimfahren», sagte Jeremy.
    «Hast du die
Polizei
gerufen?»
    «Nein, ich ...»
    «Warum nicht?»
    «Ich will keine Polizei, Danny. Die verdrehen bloß immer alles. Das kennst du doch.»
    «Das war Dacre, stimmt’s?»
    «Das haben sie nicht gesagt.» Jeremy fuhr sich durchs Haar. «Sie ... Er wird zugeben, sie angeheuert zu haben, aber die Verantwortung dafür ablehnen,
wie
sie es machen.»
    «Was machen?»
    «Füchse schießen.»
    «Füchse, Blödsinn. Er ist der verdammte Jagdmeister. Er will garantiert nicht, dass irgendjemand anders hier Füchse schießt. Dann können seine eigenen Hunde sie nämlich nicht mehr in Stücke reißen. Du weißt doch, dass Sebbie sogar schon mal Füchse gekauft hat, damit die Jagd weiterläuft.»
    Danny lehnte sich an den Türrahmen.
    «Sebbie ist ein schwieriger Typ», sagte Jeremy.
    «Er ist ein totales Arschloch, Jeremy, das weiß doch jeder.»
    «Er hat mich angerufen.»
    «Ach, hat er das?»
    «Wollte wissen, ob ich eine Ahnung hab, was dieser Foley bei Hergest Court zu suchen hatte. Da war er mit noch einem Typen. Und einem Mädchen.»
    «Woher sollst du denn so was wissen?»
    «Na ja, weil ... weil Natalie oben in Stanner Hall arbeitet.»
    «Und was hast du gesagt?»
    «Ich hab gesagt, dass ich nicht den blassesten Schimmer hab.» Jeremy sah zu dem Mädchen hinunter. «Am besten gehst du jetzt rein, Clancy, bevor deine Mom kommt.» Er lächelte sie an. «Nimm den Hund mit rein. Du könntest vermutlich einen Tee gebrauchen, Danny.»
    «Nein, ich fahr heim. Bevor Gret noch das Überfallkommando anruft. Geh ans Telefon und warn sie vor, ja? Erzähl ihr, ich wär in den Weiderost gestolpert, bin aber jetzt wieder okay.»
     
    Schließlich wurde es doch nach Mitternacht, bis Danny zu Hause war. Jeremy hatte ihn im Land Rover fahren müssen.
    Die Mistkerle hatten den Justy, als sie Jeremys Gelände verließen, einfach mit ihrem Discovery in den Graben geschoben. Die Fahrertür war stark eingedrückt, und Danny machte sich, was den Fahrzeugrahmen betraf, wenig Hoffnungen.
    Schweine! Er konnte nicht fassen, dass sie das wirklich getan hatten. Er konnte überhaupt nicht fassen, was sie an diesem Abend gemacht hatten.
    Es war natürlich klar, dass sie alles leugnen würden, falls er ihre Namen herausbekam und Anzeige erstattete. Allerdings hätte Danny lieber Schafspisse getrunken, als mit Anwälten zu tun zu haben.
    «Ich weiß nicht, worum es hier geht», erklärte er Jeremy, als sie auf der Umgehungsstraße waren. «Aber was mich betrifft, nehme ich das richtig persönlich.»
    «Lass es lieber, Danny. Am besten machen wir gar nichts.»
    «Am besten machen wir gar nichts?»
    «Ich zahle den Schaden.»
    «Das machst du nicht, verdammt nochmal!»
    «Ist auf meinem Gelände passiert. Und ich hab dich dorthin geholt. Und es tut mir leid. Hätte dich nicht anrufen sollen. Ich wollte einfach bloß nicht, dass dem Mädchen was passiert.»
    «Also», sagte Danny. «Was läuft da, Jeremy?»
    «Gar nichts.»
    «Wer sind die eigentlich?»
    «Bloß ein paar Arschlöcher aus ...»
    «Ich meine nicht diese Waliser, ich meine: Was läuft da ... mit dir und diesem Mädchen. Und mit ihrer Mutter.» Dannys Kopf schmerzte inzwischen so, dass er kaum noch sprechen konnte. «Was wollt ihr erreichen, Jeremy? Was habt ihr laufen, du und sie? Worum geht’s, verflucht?»
    Jeremy sagte nichts.
    «Erklär mir mal, warum diese Waliser vorhin gesagt haben, es wär nicht dein Grund und Boden, du wärst der Pächter. Das heißt doch, dass Sebbie Dacre immer noch denkt, dass dieses Land eigentlich ihm gehören sollte, oder?»
    «Weiß

Weitere Kostenlose Bücher