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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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und arbeitete sich von einem Bereich zum nächsten vor.
    »He«, rief er schließlich durch den Raum. »Ich glaube, hier sind noch welche.«
    »Sehen sie größer aus?«, fragte Leia.
    »Scheiße«, sagte Jim. »Eigentlich sehen sie so aus, als hingen sie noch an jemandem dran.«
    Leia sprang auf und lief mit dem Taser in der Hand zu ihm hinüber.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    Jim stand vor einem zusammengerollten Kleiderhaufen. Aus ihm ragten zwei schwarze, unterschenkellange Stiefel hervor.
    »Könnte sein, dass wir ein Problem haben«, sagte er.
    »Ein Zombie?«
    »Glaube ich nicht. Zombiewunden hören nicht auf zu bluten. Aber dieser Klamottenhaufen sieht sauber aus. Ich sehe keinen Blutfleck.«
    »Aber jemand hat ihn eingepackt«, sagte Leia. »Warum?«
    Jim wollte gerade eine Vermutung äußern, als es in seinem Nacken zu kitzeln anfing. Jemand oder etwas befand sich hinter ihm.
    »Vorsicht!«, schrie er und wirbelte mit gezücktem Taser herum. Leia ging in die Hocke und tat es ihm gleich.
    Sie hatten ihre Waffen auf einen hageren Mann mit sandfarbenem Haar gerichtet. Er war vielleicht Mitte zwanzig und hatte die Augen überrascht aufgerissen. Die rechte Hand hatte er ausgestreckt, als hätte er Jim gerade auf die Schulter klopfen wollen. Er trug eine Star Trek -Uniform der Classic-Serie – schwarze Hosen, rotes Hemd.
    »Was habt ihr mit Olson vor?«, fragte er.
    Jim und Leia behielten ihre Stellung bei. Dann wurde ihnen klar, dass das Bürschlein sprechen und mithin kaum ein Zombie sein konnte. Und da es kein Zombie war, gab es auch keinen Grund, auf es zu schießen.
    Verlegen steckten sie ihre Waffen weg.
    »Wer ist Olson?«, fragte Jim.
    Der Junge deutete auf den Körper am Boden.
    »Wir wollten auf die Convention«, erklärte er. »Ich bin Fähnrich Willy Schafftes.«
    »Willy … Schafftes?«, wiederholte Jim. »Ich nehme an, das ist nicht dein richtiger Name.«
    »Natürlich nicht«, sagte Willy. »Es ist der Name der Figur, die ich verkörpere.«
    »Was machst du überhaupt hier oben? Ich dachte, wir hätten die meisten Conventionbesucher in den unteren Stockwerken untergebracht.«
    Willys Schultern rundeten sich, und er ließ den Kopf hängen.
    »Das Hotel sagt, es wäre ein simpler Irrtum, aber ich glaube, man hat uns absichtlich von den anderen getrennt«, sagte er. »Wir wollten mit allen anderen zusammen sein, aber ich glaube, man hat von unserer Gruppe erfahren, und da wollte keiner in unserer Nähe sein. Deswegen hat das Hotel uns hier einquartiert. Wir haben es erst erfahren, als wir angekommen sind.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Jim.
    »Ich schon«, sagte Leia. »Gehört ihr zu ’ner Rothemden-Gruppe?«
    »Ich bin das letzte überlebende Mitglied der Rothemden-Clubs von West-Texas«, sagte Willy. »Einer einst stolzen Organisation, die sich rühmen konnte, aus acht Mann zu bestehen.«
    »Wo sind die anderen sieben?«, fragte Leia.
    »Tot«, erwiderte Willy mit brechender Stimme. »Sie sind alle tot. Ein irrsinniger dummer Zufall nach dem anderen.«
    »An diesen Zombies ist nichts zufällig«, erwiderte Jim. »Wenn man ihr Verhalten erstmal verstanden hat, kann man ziemlich leicht vorhersagen, was sie vorhaben.«
    Willy stierte ihn überrascht an. »Was für Zombies?«
    Die Frage hing einen Augenblick in der Luft. Willy schien sie ernst zu meinen.
    »O Mann«, sagte Leia leise zu Jim. »Das ist schlecht.«
    »Warst du den ganzen Abend hier oben?«, fragte Jim.
    »Ja.«
    »Hast du irgendwann einen Blick aus dem Fenster geworfen und zur Empfangshalle runtergeschaut?«
    »Ja.«
    »Und als du gesehen hast, dass das Hotel von blutigen, verstümmelten, reanimierten Leichen wimmelt, ist dir nicht die Idee gekommen, hier könnte so eine Art Notstand herrschen?«
    »Ich dachte, es ist eine Kostümparty.« Willy zuckte die Achseln. »Oder ein Flashmob. Die Wahrheit ist, ich musste mich um wichtigere Dinge kümmern. Zum Beispiel darum, dass meine sieben Freunde am gleichen Tag gestorben sind.«
    Jim schaute sich verblüfft auf dem Gang um. »Soll das heißen, dass es dir gelungen ist, im einzigen sicheren Raum des ganzen Gebäudes sieben Mann zu verlieren?«
    Zu Leias und Jims äußerstem Unbehagen bedeckte Willy sein Gesicht mit den Händen und fing an zu weinen. Für eine ziemlich lange Weile war sein Gegreine das einzige Geräusch in der elften Etage.
    »Es liegt an unseren Uniformen«, schniefte Willy schließlich, von Schluchzern geschüttelt. »Sie bringen uns um. Sie sind verflucht. Ich werde

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