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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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schon abgeschlossen. Jim zählte sechs Personen, die in einem Halbkreis hockten. Sie waren in bunte außerirdische Kostüme gekleidet und beugten sich über eine reglose Gestalt in einer blauen Uniform der klassischen Star Trek -Serie.
    Die drei Zombies ganz vorn, Frauen in glänzenden Kleidern und hüfthohen Silberstiefeln, hockten nahe am Kopf der Leiche. Was machen die da?, fragte sich Jim. Gleich darauf wünschte er sich, er könnte die Frage rückgängig machen: Die drei Frauen standen wankend auf und jede versuchte, den beiden anderen das blutige Hirn des Toten zu entreißen. Jim wusste nicht, ob die Woge des Grauens, die durch seinen Magen fuhr, von dem grässlichen Anblick hervorgerufen wurde oder von der Übelkeit erzeugenden Erkenntnis, dass die Täter so gekleidet waren wie die Organdiebe aus Spock’s Brain (Spocks Gehirn) und ihre zombiefizierten Überreste das Rollenspiel um eine Winzigkeit übertrieben.
    Jim wusste, dass er sie einfach umlegen sollte. Am besten würde er von hier oben, wo sie ihn nicht erreichen konnten, sie wie ein Exekutionskommando über den Haufen knallen. Es war ein vernünftiger Plan mit geringem Risiko.
    Doch als er dann zwei untote Schreckgestalten das Hemd des Pseudovulkaniers zerfetzen und sich um meterlange Därme streiten sah, spürte er, dass die Vernunft zurücktrat und seiner Wut den Vortritt ließ. Der Taser war für diese Ungeheuer viel zu human. Sie sollten leiden.
    Eins der Geschöpfe – es stellte wohl einen reptilischen Krieger dar – wandte ihm den Rücken zu. Auf seinem Rücken war etwas festgeschnallt, das wie eine aus Edelstahl bestehende Art-déco-Kampfaxt mit einer scharfen Spitze aussah. Im Gegensatz zu den glatten Klingen, die Martock anbot, wirkte dieses Ding rasiermesserscharf und stand somit im Widerspruch zur Hausordnung.
    Ein neuer, weitaus unvernünftigerer Plan nahm in Jims Hirn Gestalt an. Er wusste, dass er mit dieser Waffe in sehr kurzer Zeit jede Menge Schaden anrichten konnte. Dann sparte er einen Haufen Taserpfeile. Diese Strategie kam ihm völlig vernünftig vor – jedenfalls so vernünftig, wie es möglich war, wenn einem der eigene Herzschlag in den Ohren dröhnte.
    Und außerdem war niemand da – weder Rayna noch Leia –, der ihn davon hätte abbringen können.
    Jim stand auf, überwand schnell und lautlos die letzten Stufen, überquerte den Absatz zur Szene des Gemetzels und riss dem Zombie die Waffe vom Rücken. Das Reptil wandte sich um. Sein drittes Auge fixierte das, was es als Letztes sah: Jim, der die Klinge auf den Schädel seines Wirtskörpers krachen ließ und ihn wie eine Melone spaltete.
    Einer weniger.
    Die restlichen Zombies, die seine Gegenwart nun endlich wahrnahmen, ächzten und wankten herum, um sich ihm zu stellen. Jim gab ihnen keine Zeit, sich zu orientieren. Er riss die Axt aus dem Schädel ihres früheren Besitzers und verwendete sie dazu, einem dicken Ferengi die Beine unter dem Hintern wegzuschlagen. Die Axt amputierte das rechte Bein des Zombies genau unter dem Knie. Das Ungeheuer fiel mit dem Gesicht nach vorn auf den Beton. Zwar bewegte es sich noch, aber es war erstmal ausgeschaltet.
    Noch einer weniger.
    Das Zombie-Trio in den glänzenden Kleidchen fummelte an dem Hirn des Vulkaniers herum und ließ es schließlich fallen. Es fiel feucht klatschend auf den Boden. Jim konnte nichts dagegen unternehmen, dass ein kurzes hysterisches Lachen über seine Lippen kam.
    »Ihr steht auf Hirn?«, schrie er und schwang die Axt. Ein einzelner Hieb befreite einen Zombie von seinem Kopf. »Wer möchte noch ’ne Portion?« Er holte weit aus, schlug zu und enthauptete den nächsten. Der dritte Zombie schaute verdattert auf die beiden am Boden liegenden Häupter, deren Leiber ihnen gleich darauf folgten. Dann schaute er – sie – Jim an. Ihre toten Augen waren von pechschwarzen Lidschatten verkrustet, wie in den 1960er Jahren üblich.
    Jim schluckte sein Ekelgefühl erneut herunter und holte erneut weit aus. Schließlich lagen drei erschlaffte Leichen auf einem Haufen. Hattrick, dachte er und spürte, dass ein Grinsen sein Gesicht verzog.
    Er atmete schwer. Seine Arme schmerzten von der Anstrengung. Und er hatte noch immer einen Zombie vor sich, der ihm den Rücken zuwandte. Es schien ein Mann in den mittleren Jahren mit schulterlangem grauem Haar zu sein. Sein Kostüm schien aus Lumpen zusammengenäht. An der linken Hand trug er einen Handschuh, der Jim vage bekannt vorkam.
    »Wen stellst du dar, verdammt nochmal?«,

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