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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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halb zerdrückte Zigarettenschachtel aus der Gesäßtasche, entnahm ihr einen Glimmstängel und reichte ihn T’poc. Dann zückte er ein Briefchen mit Hotelzündhölzern und riss eins an.
    T’Poc inhalierte tief. Einen Moment lang sah es so aus, als bekomme sie Farbe; als kehre ein kleiner Teil ihres alten Ichs zurück.
    Doch nur für einen Moment.
    »Wusstest du, dass wir an diesem Wochenende eine Nummer geschoben hätten? Ich hab’s mir gleich nach unserer ersten Begegnung im Parkhaus vorgenommen. Schätze, das geht jetzt wohl nicht mehr. Vielleicht nächsten Monat, auf der Drachen-Convention.«
    »Ich streich’s auf meinem Kalender an«, sagte Jim.
    Er stand auf, trat zwei Schritte hinter sie, nahm den Rucksack ab und kramte darin herum.
    »Du musst Rayna und Gary von Matt wegbringen«, sagte die geradeaus schauende T’Poc. »Dem kann man nicht vertrauen.«
    »Ich arbeite daran.«
    Jim holte die Glock heraus, entsicherte sie und lud sie durch.
    T’Poc schaute sich nicht um. »Ist das etwa eine Schusswaffe?«
    »Es tut nicht weh«, sagte Jim.
    »Woher weißt du das?«, fragte T’Poc.
    Sie zog noch einmal an der Zigarette, dann drückte sie sie auf den Treppenstufen aus.
    Jim richtete die Pistole auf T’Pocs Hinterkopf. Kurz bevor er den Abzug betätigte, sagte sie noch einmal etwas – mit einer eigenartig leeren Stimme, die teilweise sie, teilweise etwas anderes war. Etwas, das sich alle Mühe gab, sie am Reden zu hindern.
    »Diese Dinger … die Dinger, die die Zombies machen … die sind nicht von hier«, sagte sie. »Die haben zwar keine Gedanken, aber ich sehe Bilder … Bilder von Finsternis, Leere und Kälte. Sie sind aus weiter Ferne zu uns gekommen. Sie lassen die Toten auferstehen. Aber die Zombies sind nicht euer einziges Problem. Da ist noch etwas. Ich kann es da draußen spüren. Es ist tausendmal schlimmer als die Untoten oder die Dinge, die sie gemacht haben. Weil es noch immer einen Verstand hat. Und Matt …«
    »Was?«, sagte Jim. »Sag’s mir, bevor es zu spät ist.«
    »Mit ihm stimmt was nicht, Jim. Er ist nicht nur verrückt. Er hat … steht in Verbindung … Da ist ein Netz, ein Verbund …«
    T’Pocs Stimme verstummte plötzlich, als hätte jemand ihre Kehle gepackt. Sie sackte gegen das Geländer. Leblos.
    Eine Sekunde verging. Dann noch eine.
    Dann richtete sie sich wieder auf, drehte sich um und schaute Jim an. Die Geschwulst an ihrer Schulter öffnete sich und enthüllte ein pulsierendes Auge.
    Das Auge fixierte Jim. Das Ding, das einst T’Poc gewesen war, stöhnte.
    Jim hob die Glock und feuerte mitten in die große rote Pupille hinein. Das Auge explodierte und verspritzte grünlichen Schleim.
    Und möge Gott sich meiner Seele gnädig erweisen, dachte er.

18
    Wrongs Darker Than Death or Night
    Leia ging den ganzen Weg zurück zu dem Treppenabschnitt über dem siebenten Stockwerk. Sie setzte sich ganz oben hin, damit sie das Leichenhaus unter ihr weder sehen noch riechen konnte.
    Sie versuchte sich auf das Krachen der Schusswaffe vorzubereiten. Trotzdem zuckte sie zusammen, als der scharfe Knall der Glock durchs Treppenhaus hallte. Die kahlen Wände warfen ihn zurück.
    Kurz darauf kam Jim, die Pistole noch in der Hand, die Treppe hinab.
    »Wir müssen hier raus«, sagte er. »T’Poc hat mich vor Matt gewarnt. Sie weiß zwar nicht, was mit ihm nicht stimmt, aber ich möchte den Typ nicht in der Nähe meiner Schwester haben.«
    »Schön«, sagte Leia, »aber wie kommen wir an denen vorbei?«
    Sie deutete in Richtung Ausgang. Die Tür schepperte unter den Schlägen der Zombies auf der anderen Seite.
    »Was sind die denn so gereizt?«, fragte Jim.
    »Der Lärm deiner Ein-Mann-Schlacht hat sie angelockt. Vielleicht kannst du eine Möglichkeit austüfteln, sie uns vom Hals zu schaffen.«
    Jim ging ans Ende der Treppe, nahm die Axt wieder an sich und schlurfte zu Leia zurück. Er legte die mit Glibber bedeckte Waffe zu seinen Füßen ab und nahm neben ihr Platz.
    Jim fühlte sich unsäglich müde. Nicht zum ersten Mal wünschte er sich Unterstützung. Zu töten und wegzulaufen – das war einfach. Darum konnten Leia und er sich kümmern. Aber wozu würde es führen? Gab es einen Ausweg aus diesem Chaos? Er wäre gern intelligenter gewesen. Er wünschte sich, er hätte Kontakt zu jemandem wie Dr. Sandoval, dem Exobiologen aus Harvard. Vielleicht kannte der eine Zombieschwäche, die man ausnutzen konnte.
    Aber das war Quatsch.
    Ich denke noch immer wie ein Trekkie, dachte Jim

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