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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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hörte keine Geräusche, die aus dem Treppenhaus kamen. »Wo sind sie?«
    »Zwei Etagen tiefer«, sagte T’Poc. »Wenn du dich beeilst, kannst du ihnen vielleicht noch helfen.«
    Jim zweifelte daran, aber er wollte positiv klingen. »Klar. Ich frag mal, wie’s ihnen geht. Ob sie alles haben, was sie brauchen. Ob sie vielleicht Interesse an unserem Limousinenservice haben.« Er zwinkerte Leia zu. »Bin gleich wieder da.«
    Die beiden Frauen schauten hinter ihm her, als er die Treppe hinabging. Dann schauten sie einander an.
    »Was hast du für ein Parfüm?«, fragte T’Poc.
    »Wie bitte?«, fragte Leia.
    »Dein Parfüm. Es ist toll.«
    »Überhaupt keins«, sagte Leia. »Abgesehen von einem Metallbikini, der scheuert, wenn ich zu schnell laufe, trage ich nichts.«
    »Was für ein unglaublich tolles Kostüm! Deine Schuhe finde ich nicht so toll, aber dass du so viel Haut zeigst, haut mich echt um. Du hast schöne Arme. Wohlgeformte Muskeln. Wenn man so was hat, kann man auch damit angeben, nicht wahr? Ich habe schon immer gesagt, man soll den Leuten geben, was sie haben wollen. Solange es in so einem Conventionzentrum nicht allzu sehr zieht.«
    »Ich weiß genau, was du meinst«, sagte Leia.
    »Ich hatte mal eine Freundin, die das gegenteilige Problem hatte. Sie hat sich immer wie eine orionische Sklavin angezogen. Wenn es nur ein bisschen warm wurde, fing sie schon an zu schwitzen. Und immer wenn sie schwitzte, ging die Farbe ab. Einmal, bei einer Show in Baton Rouge, musste sie einen Hotelsessel bezahlen, den sie ruiniert hatte.«
    »Grüne Farbe kann ’ne ziemliche Sauerei machen«, sagte Leia. »Ich trage die Sachen nie länger als unbedingt nötig.«
    »Dann schau dir doch mal mein Kostüm an«, sagte T’Poc.
    Mit großer Mühe stand sie auf und ließ das Jackett von ihren Schultern sinken.
    »O mein Gott«, sagte Leia. Sie machte einen Schritt zurück.
    »Irre, was?«, sagte T’Poc. »Es ist die zweiteilige Mannschaftsuniform aus der Folge Mirror, Mirror (Ein Parallel-Universum), in der Kirk und der Rest der Brückenmannschaft in ein alternatives Universum verschlagen werden. Da herrschen Barbaren, und die weiblichen Angehörigen der Mannschaft kleiden sich wie Cheerleader. Das einzig Negative an diesem Kostüm ist, dass ich wochenlang abspecken muss, um reinzupassen.«
    Leia antwortete nicht. Sie war zu sehr damit beschäftigt, sich die beiden Bisswunden anzusehen, die T’Pocs Bauch verunzierten.
    »Die tun nicht weh«, sagte T’Poc, als sie sah, wohin Leia schaute. »Jetzt nicht mehr. Zuerst war es so schlimm, dass ich dachte, ich müsste sterben. Doch nach einer Weile wurde es besser.«
    Leia starrte die Wunden weiterhin an. Sie sahen eindeutig nicht so aus, als wären sie besser geworden. Sie bluteten. Und die sie umgebende Haut war graugrün. So fahl wie die Haut einer Leiche.
    »Deswegen bin ich vermutlich noch auf den Beinen. Ich dachte, ich könnte es schaffen, so unwahrscheinlich es auch ist. Aber ich glaube, ich schaffe es doch nicht. Ich bin so schwach wie nur was, und in mir machen sich jede Menge komische Gedanken und Triebe breit. Hunger ganz besonders. Ich habe Heißhunger. Ich weiß nicht, wie lange ich mich noch beherrschen kann. Also … Jetzt, hier, in diesem Moment, führen wir zwar ein normales Gespräch, aber eigentlich möchte ich am liebsten in einen deiner lecker aussehenden Bizepse beißen. Treibst du Sport?«
    »Hatha-Yoga.« Leia trat einen weiteren Schritt zurück. »Auch Gewichtheben. Ist das Beste, wenn man nicht steif werden will.«
    Sie zog ihren Taser.
    »Ich schau mal nach Jim«, sagte sie. »Rühr dich nicht vom Fleck.«
    Sie ging die Treppe hinunter.
    »Warte mal«, sagte T’Poc. »Eins muss ich dir noch erzählen. Es ist wichtig.«
    Leia zögerte.
    »Ich höre so seltsame Stimmen. Sie sagen mir, was ich tun soll. Aber sie sagen auch … wie all dies enden wird.«
    »Wie denn?«, fragte Leia.
    »Wir werden alle sterben, Prinzessin. Du, Jim, ich, und auch alle anderen. Auf der ganzen Welt.«
    Ein Stöhnen wehte durchs Treppenhaus nach oben. Dann noch eins – dem das unmissverständliche Chaos eines Kampfes folgte. Leia machte sich leise fluchend auf den Weg nach unten.

16
    Amok Time
    Jim ging leise die Treppe hinunter. Auf der unteren Hälfte, vor dem Absatz zur siebenten Etage, hockte er sich hin und lugte übers Geländer. Bei dem, was er dort sah, stülpte sich sein Magen um.
    Die schrottreifen Genossen unter ihm warteten nicht mehr auf ihre Verwandlung: Sie war

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