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Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht der lebenden Trekkies

Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin David Anderson
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fragte Jim. Er packte das Geschöpf an der Schulter und wirbelte es herum.
    Der Zombie taumelte stöhnend auf ihn zu.
    Jims Miene hellte sich auf. Es fiel ihm ein.
    »Khan!«, rief er und deutete mit der Axt auf das untote Grauen. »Khaaannn!«
    Er hob die Waffe um zuzuschlagen. Plötzlich verharrte der Zombie, zuckte wie eine Marionette, erschlaffte und fiel zu Boden. Hinter ihm stand Leia mit dem Taser in der Hand. Die dünnen Drähte, die 50 000 Volt in den Nacken des Zombies geleitet hatten, zogen sich in die Waffe zurück.
    »Danke«, sagte Jim. »Wie lange stehst du schon da?«
    »Lange genug, um zu erkennen, was für ein Idiot du bist«, sagte Leia. »Hast du eigentlich noch alle Tassen im Schrank? Mit ’nem Taser wäre das doch alles viel einfacher gewesen!«
    »So war es aber befriedigender«, sagte Jim. Er atmete noch immer schwer.
    »Außerdem war es latent selbstmörderisch«, sagte Leia. »Komm her.«
    Jim ließ die bluttriefende Axt fallen und begab sich zur Prinzessin, die an der Treppe stand.
    Leia ging langsam um ihn herum und begutachtete ihn von allen Seiten. Schließlich nahm sie seine Hand. Sie untersuchte sorgfältig jeden Finger, fuhr dann mit den eigenen sanft über seine Handfläche und hielt nach kleinsten Verletzungen Ausschau. Sie fand keine. Schließlich schaute sie auf und stellte fest, dass Jim sie nicht aus den Augen gelassen hatte.
    »Du bist unverletzt«, sagte sie, ohne seinem Blick auszuweichen.
    »In Wahrheit wolltest du mich doch nur betatschen«, sagte Jim lächelnd.
    »Komm mir bloß nicht neunmalklug. Du hast dich idiotisch verhalten. Und du hast nicht nur dein Leben aufs Spiel gesetzt. Ein Biss, und wir hätten dich verloren. Deine Schwester und ich. Daran solltest du immer denken, bevor du den Helden spielst.«
    »Heldentum hatte damit nichts zu tun«, sagte Jim mürrisch.
    Hinter ihm ertönte ein Stöhnen. Er wandte sich um. Der einbeinige Ferengi, der noch immer bäuchlings auf dem Beton lag, kroch langsam auf sie zu.
    »Entschuldige«, sagte Jim.
    Er hob die Waffe auf, ging zu der Kreatur hinüber und hieb die Axtschneide in ihr drittes Auge. Dann schulterte er die Axt und kehrte zu Leia zurück.
    »Ich bin kein Held«, sagte er. »Ich hab nur zeitweilig den Verstand verloren. Weil … Tja, ich hab gesehen, dass Mr. Spock seines Verstandes verlustig gegangen ist.«
    Er deutete auf die halb aufgefressene Leiche am Treppenabsatz.
    Nun erst fiel ihm auf, was Leia längst erkannt hatte. Ihre linke Hand krallte sich so fest um das Geländer, dass ihre Knöchel weiß hervortraten.
    »Er hat sich bewegt«, sagte sie leise. »Es war nur ein Zucken. Ich habe es gesehen.«
    Jim ging langsam zu dem hirnlosen Leichnam zurück. Er lag inmitten einer breiigen Masse aus Blut und Gedärmen. Der ganze Bauch war aufgerissen. Überall waren blaue und rosa Organfetzen verstreut. Was vom Kopf noch übrig war, wollte er sich nicht näher anschauen.
    »Bist du sicher?«, fragte er.
    Genau in diesem Moment zuckte das rechte Bein der Leiche. Kurz darauf tat der linke Arm das Gleiche.
    »Es ist unmöglich«, sagte Leia. Sie trat vorsichtig neben Jim.
    »Schau mal.« Jim streckte den Arm aus.
    Ein kleines weißes Klümpchen spross genau unter dem unverhüllten linken Schlüsselbein der Leiche. Es wuchs mit beeindruckender Geschwindigkeit. Und außerdem wuchsen aus ihm lange weiße spaghettidünne Tentakel hervor, die sich durch die Leiche schlängelten. Einige der Tentakel ringelten sich um die Wirbelsäule. Andere rasten an den kaputten Gliedmaßen entlang. Ein ganzes Tentakelbündel bahnte sich einen Weg durch den Hals und fing an, Fetzen des Schädels einzusammeln.
    »Ich glaube, mir wird übel«, sagte Leia.
    Jim antwortete nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt, der Verwandlung einer menschlichen Leiche in einen Zombie zuzusehen.
    Die Geschwulst dehnte sich zur Größe einer Apfelsine aus, dann hielt sie inne. Auf seiner Oberfläche bildete sich eine horizontale Falte. Kurz darauf brach die Falte auf und enthüllte ein wütend blickendes rotes Auge.
    »Etwas hat die Leiche übernommen«, sagte Jim. »Aber gleich wird es eine Überraschung erleben.«
    Der Eindringling versuchte, die Glieder des neu geborenen Zombies zu bewegen. Leia und Jim schauten zu. Zuerst fing der eine, dann der andere Arm an zu beben. Doch mehr bekam der Parasit nicht hin. Zu viele Muskeln und Sehnen fehlten, um echte Bewegungen hinzukriegen. Der ernstlich beschädigte Leib war seinem neuen Besitzer nicht von

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