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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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niemals
geben.
    Ihre Zeit war schon längst abgelaufen…
     
    ° ° °
    „Wenn der Bastard sich hier heute Abend noch mal blicken
lässt, dann bringe ich ihn eigenhändig um!“
Chryses schnaubte vor Wut und er hätte gern noch mal auf irgendetwas
eingeschlagen, doch außer ein paar neugierig dreinblickende Clubgäste draußen
auf der Straße, die sofort woanders hinsahen, als sie das eisige Grau seiner
Augen wahrnahmen, war nichts Brauchbares in der Nähe. Rys hatte unbedingt aus
gutem Grund noch eine rauchen wollen, bevor sie reingingen und Nathan war so
frei und leistete ihm Gesellschaft. Sie waren schon eine Weile zurück, hatten
jeder für sich eine Menge Zeit gebraucht, um den Dreck des Einsatzes
abzuwaschen, der an ihnen klebte. Es war die Hölle auf einer stählernen Säule
im Meer gewesen. Brausender Wind, eiskalte meterhohe Wellen und die an die
hundertköpfige Mannschaft ruhte nun in Stückchen versprengt auf dem
Meeresgrund, nachdem die Warrior aufgeräumt hatten. Der Aryaner, der dort
gewütet hatte, musste einen unglaublich schwarzen Sinn für Humor gehabt haben.
    „Hey, ganz ruhig. Damon kann nichts dafür. Er hat den Ghoul
nicht kommen sehen und letztendlich haben wir die Aktion erfolgreich
abgeschlossen. Es ist alles gut.“
Nathan packte ihn an beiden Schultern, baute sich vor ihm auf und versuchte vergebens,
ihn ein weiteres Mal zu beruhigen, bevor sie hineingingen und Rys in Ash'
Nachtclub eine Schlägerei anzettelte, obwohl er gerade Schläge eingesteckt
hatte, die bis Weihnachten reichten.
    „Spar dir dein Nonnengeschwätz für Weicheier wie Archer,
okay?! Bei dem bisschen Wind in den Seilen hängen und nach Mami schreien. Der
kann mich mal. Klar, hätte er den Hurensohn kommen sehen, aber er war zu
beschäftigt, sich an den Metallstreben festzuklammern, weil er leider eine
Scheißangst vor tiefem Wasser hat. Wie konnten wir das nur vergessen? Er ist ja
so zu bedauern. Weißt du was? Ich spendiere ihm ein paar Stunden
Trauma-Therapie, bevor beim nächsten Mal einer von uns drauf geht. Verdammte
Scheiße noch mal!“
Chryses schnipste den Zigarettenstummel, an dem er heftig zu seiner Beruhigung
gezogen hatte, in den Rinnstein und schüttelte Nathan ab. Dieser hob
beschwichtigend beide Hände, als hätte er Angst, Rys könnte gleich auf ihn
losgehen. Aber das war nicht der Fall. Nathan musste sich lediglich eine
weitere Tirade aus Chryses Mund gefallen lassen, die bei weitem lautstarker
ausgefallen wäre, hätten sie nicht vor Wildfremden auf der Straße gestanden.
    „Wenn Orson mich nicht rausgezogen hätte, dann wäre ich jetzt
Fischfutter. Denk lieber mal daran. Der Sog um die Scheißbohrinsel war dermaßen
stark, dass nicht mal ein Warrior ohne Hilfe dagegen anschwimmen kann. Flipper
wäre sicher nicht gekommen, um mich an seiner Schwanzflosse festhaltend zurück
an den Strand zu bringen. Damon hätte sich verdammt noch mal zusammen reißen
oder zuhause bleiben müssen. Er war eine Gefahr für diesen Einsatz, eine Gefahr
für uns und glaub mir, wenn ich könnte, würde ich ihn eigenhändig dorthin
zurückfahren und solange mit dem Kopf ins Wasser tauchen, bis er seinen
Verstand wieder gefunden hat.“
    Nathan zuckte mit den Schultern und murmelte irgendein Wort
des Verständnisses. Chryses war nach seinem unfreiwilligen Bad im Pazifik, das
Damon verschuldet hatte, verständlicherweise sauer. Daran würde sich aber nach
ein paar Drinks und einem Wiedersehen mit Romana vielleicht etwas ändern. Der
Gute hatte schließlich eine noch nicht bekannte Schwäche für diese Frau. Laut
einer kurzen Nachricht, die Catalina im Falle seiner Rückkehr auf dem
Wohnzimmertisch hinterlassen hatte, befanden sich die Damen allesamt im
Fountain. Ein Grund mehr, endlich hineinzugehen und den Einsatz, der nun bei
weitem nicht der Gefährlichste aller Zeiten gewesen war, hinter sich zu lassen.
    „Komm mit, ich spendier dir einen Drink. Vielleicht wirst du
dann den quälenden Salzwassergeschmack los, der dir die Laune verhagelt,
Chryses. Ash soll ordentlich laufen lassen. Ich glaube, heute werde sogar ich
mich betrinken.“
    „Uh, Nattie-Boy! Was ist mit deinen Priesterschwüren, dich
auf immer und ewig selbst um die Freuden des Lebens zu bringen?“
Endlich ein Thema, das Chryses Laune auf Touren und in die oberen Gefilde
brachte. Von Damon Archer weit und breit keine Spur. Die anderen waren schon
drin. Vielleicht würde es doch noch ein guter Abend werden. Die Weichen standen
jetzt, da Jagannatha sich

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