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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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den beiden müsste es jetzt keinen Streit geben, wenn Rys
nicht so ein Geheimniskrämer wäre. Das Schicksal hat sie füreinander bestimmt.
Er soll sich nicht so anstellen und tun, als sei das etwas Schlimmes. Ich an
Romys Stelle würde ihm ordentlich die Meinung geigen und er sollte so klug
sein, diese ohne Widerworte zu schlucken. So etwas zu verschweigen ist
vollkommen lächerlich. Romy muss sich doch unglaublich dumm vorkommen. Er hat
einfach über ihren Kopf hinweg entschieden. Wenigstens weiß ich, dass du so etwas mit mir oder Catalina nicht tun würdest. Dafür bin ich dir sehr
dankbar.“
Da sie sich an Nathan lehnte, konnte sie nicht sehen, wie ihr Vater ungemütlich
mit den Zähnen knirschte und seinen Blick auf der Suche nach Ash durch den Club
schweifen ließ. Er entdeckte diesen oben im VIP-Bereich. Er unterhielt sich mit
Nico. Also war er weit genug weg von Wendy. Weit genug weg, damit Nathan
weiterhin gute Miene zum bösen Spiel machen konnte. Ihm war nicht wohl dabei,
Wendy bewusst anzulügen, also wechselte er rasch das Thema und ging gar nicht
auf ihre Worte ein.
    „Du verstehst dich gut mit Catalina, nicht wahr? Darüber bin
ich sehr erleichtert.“
    Wendy löste sich von ihm und wandte sich mit undefinierbaren,
jedoch strahlend, leuchtenden Augen zu ihm um.
„Sie ist wunderbar. So warm und herzlich. Sie passt hervorragend zu dir, Dad
und nein, bevor du fragst: Es macht mir nichts aus, älter als meine zukünftige
Stiefmutter sein.“
    Sie lachten beide und dann warf sich der Teufel, über den sie
eben gesprochen hatten, in Nathans Arme, um ihn überaus stürmisch und sehr
innig zu begrüßen.
     
    ° ° °
    Chryses bahnte sich weiter seinen Weg. Diesmal durch das
dichte Gedrängel auf der Tanzfläche rüber zu Romy und Cat. Diejenigen, die nicht
schnell genug auswichen, bekamen einen relativ unsanften Schubs, allerdings
keine weitere Beachtung. Wenn ihnen ihr Leben lieb war, dann hielten sie sich
mit Kampfansagen zurück. Rys hatte nur noch Augen für Romana, fixierte sie mit
seinem Blick und ließ sie stillschweigend spüren, dass er da war. Sie hatte
sein Blut getrunken. Genauso wie er ihres. Sie würde immer wissen, wenn er in
ihrer Nähe weilte. Selbst mit einem Haufen stinkender Kojoten um sich herum.
Mehr Höflichkeit hatte Chryses für das gemeine Fußvolk zu beiden Seiten gerade
nicht übrig.
Vor der Box blieb er stehen. Sie tanzte immer noch und Cat schien ihn in
Gedanken auszulachen. Sie grinste. Scheinbar wissend und mit einem Blitzen in
den Augen, das ihm klar machen sollte, er hätte gleich nichts mehr zu lachen.
    „N’Abend, Cat!“ Chryses blitzte zurück.
Dann streckte er ungeduldig eine Hand nach Romy aus. „Komm runter. Wir müssen
reden!“
    Ein Befehl, keine Bitte. Sie trug zwar mehr am Leib als
Nathans Tochter, doch sie wurde von den Umstehenden begafft, als wäre sie immer
noch nicht umgewandelt. Wenigstens hatte sie ihren Duft unter Kontrolle. Würde
hier auch nur ein Hauch von Pfirsich in der Luft liegen, dann hätte er sich
nicht einmal mit einem Befehl aufgehalten, sondern gleich von ihrem Tanzplatz
runter gezerrt, um sie zurück in die Fortress und rauf in sein Zimmer zu
schleifen. Das miteinander Reden hatte er nicht wörtlich gemeint. Vielleicht
nach dem Sex. Wenn er nicht mehr Gefahr lief, zu explodieren, weil sie nichts
dazu gelernt hatte und sich schon wieder so unmöglich präsentierte. Ja, so
würde er es machen. Chryses winkte auffordernd mit zwei Fingern seiner nach ihr
ausgestreckten Hand.
    -Mach schon. Ich sag auch brav bitte, Peachgirl.-
    Er hatte sie vermisst. Mehr als er zugeben wollte und mehr
als gut für ihn war. Vielleicht war es nicht Damons schuld gewesen, dass er ins
Wasser gefallen war, sondern seine eigene. Als der Ghoul ihm mit einer
Stahlstrebe eins zwischen die Schulterblätter gedonnert hatte, sodass er das
Gleichgewicht verloren und sich Sekunden später in den eisigen Fluten des
Pazifik wiedergefunden hatte, waren seine Gedanken auch nicht unbedingt beim
Abschlachten der restlichen Drecksäcke gewesen.
     
    Romy spürte die Veränderung in der Atmosphäre des Clubs, als
handelte es sich um ein aufziehendes Gewitter, sie war aber nicht so schnell
wie Cat, deren Verbindung mit Nathan schon viel tiefer ging. Es erinnerte sie
an den Abend letzte Woche, als sie einen missbilligenden Blick auf sich gespürt
hatte, der sich in ihren Kopf zu brennen schien.
Nun wusste sie, wer sie so grimmig angestarrt hatte, allerdings verstand sie
nicht

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