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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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deiner Weisheit teilhaben zu dürfen! Du kannst mich jederzeit
tagsüber in der Fortress erreichen!“, schloss Nico aufgebracht, die innerlich
vor Zorn glühend heiß anlief.
Danach verließ sie den Raum ohne ein weiteres Wort, weil sie keine weitere
ätzende Antwort hören wollte. Sie wollte nur noch duschen und dieses Gebäude
verlassen, um so viel Abstand wie möglich zwischen Damon und sich zu bringen.
     
    ° ° °
    Nico war
einfach einem Impuls gefolgt, nachdem sie das Eagle Building verlassen hatte.
Sie wollte einfach noch nicht nach Hause, wo sie nur allein sein und darüber
nachgrübeln würde, was zwischen ihr und Damon passiert war. Sie hatte solche
Angst gehabt, Romy könnte die richtigen Schlüsse ziehen. Es wäre zu
erniedrigend gewesen, ihren Fehler vor Catalina oder schlimmer noch Nathan
eingestehen zu müssen. Sie schämte sich einfach zu sehr. Sie würden sie alle
nur verachten oder bemitleiden. Es war, als würde sie wie Don Quichote gegen
Windmühlen kämpfen.
    Nico
hatte ein Taxi genommen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob die Enforcer
dann noch in der Lage sein würden, ihrer Spur zu folgen. In China Town stieg
sie aus und spazierte im abendlichen Gewühl durch die Menge von Anwohnern und
Touristen. Es war ein warmer Abend und auf einem kleinen Platz fand sie ein
paar Marktstände, wo sie einen Strauß Blumen kaufte.
Sie wusste auch nicht, warum es sie ausgerechnet zu dem Fremden trieb, den sie
erst gestern kennen gelernt hatte. Vielleicht weil sie sich in seiner Nähe so
weit weg von allen Problemen gefühlt hatte. King stellte keine Ansprüche an
sie, er hegte auch keine Erwartungen, die sie nicht erfüllen konnte.
    Sie sah
zuerst in den Laden, in dem ein älterer Herr gerade einen Kunden bediente,
bevor sie das Gebäude umrundete, um den Eingang zur Wohnung zu finden, in der
King lebte. Sie wollte ihn nicht stören, einfach nur ein Zeichen ihrer
Dankbarkeit hinterlassen, weil er ihr so ein wunderbares Geschenk gemacht
hatte. Der Strauß gelber Anemonen würde hoffentlich genug Hinweis darauf sein,
wer ihm die Blumen vor die Tür gelegt hatte. Er hatte bestimmt nicht vergessen,
dass sie gelbe Blumen am liebsten hatte.
    Nico ging
vor der schweren Eisentür in die Knie, um die Blumen abzulegen, da entfuhr ihr
ein leises Aufstöhnen und sie schlang sich den freien linken Arm um den Bauch.
Der Strauß glitt aus ihren schwachen Fingern auf den Boden und Nico musste ein
paar Mal tief durchatmen, um die Schmerzwellen, die durch sie hindurch jagte,
etwas in den Griff zu bekommen.
Gerade als sie sich wieder erheben wollte, um wieder nach draußen zu gehen,
wurde die Tür geöffnet und sie sah sich einem schwarzen Schatten gegenüber, der
den Türrahmen auszufüllen schien, obwohl er nicht die Maße eines Warriors
hatte.
    „Nico? Du
bringst mir Blumen?“, fragte er und seine Stimme klang angenehm überrascht.
Er beugte sich zu ihr runter und umfasste ihren Oberarm, um ihr aufzuhelfen.
Nico zuckte zusammen und gab einen kleinen Schmerzenslaut von sich, so dass er
gleich von ihr abließ. In dem Gang war es dämmrig und dennoch trug er eine
Sonnenbrille.
„Komm herein! Das ist eine sehr angenehme Überraschung! Ich bekomme nicht oft
Besuch!“, sprach er mit sanfter Stimme auf sie ein und legte vorsichtig einen
Arm um ihre Schultern, um sie in die Wohnung zu führen.
    Nico
bemerkte, dass er selbst anscheinend auch trainiert hatte. Sein Körper strahlte
eine unglaubliche Wärme aus und er trug wie Damon Sweatpants und ein einfaches
Shirt. Tränen schossen ihr in die Augen und flossen über ihre blassen Wangen,
bevor sie es verhindern konnte.
Sie wehrte sich nicht, als sie auf ein großes Sitzkissen gedrückt wurde und
King vor ihr in die Knie ging, um ihren rechten Arm vorsichtig an Ellenbogen
und Hand aufzunehmen, als wollte er ihn auf Verletzungen untersuchen, dabei sah
er absolut unversehrt aus.
    „Meine
Güte, Nico! Wer hat dir das angetan?!“, fragte Kind leise und dennoch fordernd,
wobei seine Fingerspitzen sachte über ihre Haut glitten.
    Nico
blinzelte und sah durch die feuchten Wimpern hindurch fragend zu ihm auf.
„Was meinst du? Wegen der Tränen? Das ist nur… Ich weiß auch nicht, warum ich
plötzlich weinen muss… Ich wollte dich nicht belästigen. Nur die Blumen da
lassen als kleines Dankeschön für das Bild. Ich habe mich sehr darüber
gefreut.“
    King
schüttelte ungläubig den Kopf und sie bemerkte, wie er seine Stirn runzelte,
als würde er etwas sehen, was ihren Augen

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