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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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zu heilen. Nico
schluckte schwer, weil sie noch seine Zunge darauf spürte. Allein, um ihm
wieder nah sein zu können, würde sie wahrscheinlich jederzeit wieder eine
Verletzung riskieren. Nico biss sich auf die Unterlippe und sah beschämt zu
Boden. Hätte sie sich nur niemals Damon hingegeben, nun hatte sie kaum Kraft,
sich gegen seine Anziehungskraft zu wehren. Jedes Leugnen von ihrer Seite aus
war zwecklos und sie konnte nur beten, dass Damon nichts davon bemerkt hatte.
    „Ich war
selbst schuld, man soll die Waffe niemals locker halten, solange der Gegner
noch auf zwei Beinen steht…“, versuchte Nico eine Entschuldigung, die ihren
Stolz retten würde.
     
    Lass
mich los!
Das Tier in seinem Inneren war längst nicht im Zaum. Damon sah immer noch rot.
Erst als Nico mit zarter, unsicherer Stimme auf Romys Fragen antwortete,
versuchte, so viel Zuversicht wie möglich in ihre Antworten hineinzulegen und
ihr sagte, er hätte nur ihre Wunde verschließen wollen, wurde er klarer.
Diese Geschichte würde doch keiner glauben, der ein bisschen Verstand im Kopf
hatte. Damon stutzte, gab den Widerstand gegenüber der Devena auf und sah Nico
mit immer noch großen Augen an. Er hatte ganz sicher nicht nur ihre
Wunde schließen wollen. War sie wirklich so naiv oder einfach eine gute
Schauspielerin? Das konnte sie ihrer toten Großmutter erzählen. Oder ihrem
Schutzgeist. Er war außerdem plötzlich scharf auf sie gewesen. Verdammt scharf.
Das lag allein an ihrem Blut. Von ihrem Duft einmal abgesehen. Der machte einen
nur weich in der Birne, ihr Blut dagegen...
Oh, Mama! Das gab einem das Gefühl, nach dem Verkosten neu geboren zu werden.
    Sollte er
Einwände erheben, während die Damen sich unterhielten? Nein, lieber nicht. Wenn
Romy glaubte, was Nico sagte, war er aus dem Schneider. Devena Catalina würde
Streifen aus ihm schneiden, wenn sie davon auszugehen hatte, dass er der
Sophora zu nahe getreten war. Wiederholt zu nahe. Natürlich war
er immer für eine Bestrafung zu haben, aber das wäre sicher eine zu viel des
Guten. Außerdem hatte Nico ihn bereits mit dem Messer... ah, der kleine Pieks
hatte sich schon durch seine Selbstheilungskräfte verflüchtigt. Damon sah an
sich herunter, während Romy sich mit Nico unterhielt. War ja auch nicht
besonders schlimm gewesen. Die Devena lockerte bereits ihren harten Griff.
     
    Romy
runzelte die Stirn und bedachte sie beide abwechselnd mit prüfenden Blicken,
dabei fiel Nico auf, dass sie ein blaues Auge hatte.
„Brauchst du Hilfe bei der Behandlung? Das sieht schlimm aus.“
    Romy ließ
mit einem leisen Schnauben von Damon ab und ging auf Nico zu, die den Blick
wieder gehoben hatte, damit sie nicht den Eindruck bekam, sie hätte etwas zu verbergen.
Sie wollte nur, dass diese peinliche Sache nicht vor Zeugen ausgesprochen
wurde. Es war allein ihre Schuld, dass sie sich nicht beherrschen konnte. Sie
war viel zu schwach, wenn es um Damon ging. Sie hatte jegliche Provokation
seinerseits schon vergessen, so dass sie nicht einmal ein bisschen Wut ihm
gegenüber verspüren konnte.
    „Nein,
deswegen bin ich nicht hier, ich war nur neugierig… Tut mir leid, wenn ich
überreagiert habe, aber es sah schon ziemlich wie ungleich verteilte Kräfte
aus. Ich glaube, ich werde bei Rys klingeln und ihn fragen, ob er ein Steak im
Kühler hat, bevor ich nach Hause zu Bekky gehe und sie unnötig erschrecke. Und du ,
übertreib’s nicht gleich so! Das hat noch Zeit, bis sie mit den entsprechenden
Kräften ausgestattet wurde.“
Der Tadel ging an Damon, der in seinem Chauvi-Wahn etwas zu weit gegangen war.
Der Geruch in dem Trainingsraum hatte sie allerdings kurz rot sehen lassen.
Aber sie wusste ja gar nicht, welcher Duft zu Nico gehörte. Es roch auf jeden
Fall sehr angenehm süßlich, was doch eher dem Mädchen zuzuschreiben war als dem
Krieger.
    Das
passierte bestimmt, wenn man sich körperlich anstrengte und noch eine Breed
war. Genauso war es ihr ja auch gegangen und sie wollte in keinem Fall, dass es
für Nico peinlich wurde. Wenn Rys sich in ihrer Gegenwart trotz dieser
Prophezeiung hatte zurückhalten können, dann würde Damon das bei Nico auch tun,
da er ja sowieso nichts von ihr wollte. Nico war kaum sein Typ, wenn sie die
Blonde bedachte, der er gestern im Club nachgestiegen war. Sie hatte die
Situation bestimmt völlig falsch verstanden, weshalb sie Nico entschuldigend
anlächelte und sich dann von beiden verabschiedete, um ihren spontan gefassten
Plan in die Tat umzusetzen. Rys

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