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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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hatte doch heute Mittag noch angeboten, immer
für sie da zu sein .
     
    Schwer
atmend und schwitzend drückte Damon sich selbst weiter an die Wand und
versuchte so zu tun, als wäre er unsichtbar. Das erschien ihm im Anbetracht der
Umstände das Beste. Ganz aufrecht blieb er stehen, wagte nicht zu blinzeln, als
könnte ihn dies mit seinem wahren Tun verraten. Nico streckte Romy den Arm hin,
damit sie sehen konnte, dass sie nicht log. Damon sah die letzten Tropfen Blut,
die sich aus der Wunde stehlen wollten, den Rückzug unter die Haut antreten.
Als würden sie nach innen gesogen werden. Neue Zellen bildeten sich und
kitteten den Schnitt vor ihren Augen als wäre Magie am Werk. Faszinierend.
Dabei war Nico nicht einmal umgewandelt. Normalerweise ging so was erst, wenn
man bereits zu den Immaculates gehörte. Bei Breeds kurz vor der Verwandlung
klappte dies allerdings auch, da sie dem Übertritt eben sehr nahe waren und
ungeahnte Kräfte in ihnen schlummerten.
    Bedauerlich
war es trotzdem. Sein Magen zog sich knurrend zusammen. Er hatte wieder nur ein
winzig kleines Schlückchen bekommen. Nicht genug, um ihm Erleichterung zu
verschaffen.
Da war es nur recht, wenn Nico die Schuld an dem Vorfall auf sich nahm. Das
brachte sie dazu, daraus zu lernen und gewisse Dinge nicht wieder zu tun.
Beispielsweise in den falschen Momenten zu kokettieren. Doch Damon sehnte sich
bereits danach, wieder von einer atemberaubenden Duftwolke Nicos eingehüllt zu
werden und nach dem Moment, in dem sie einen weiteren Fehler machen würde, der
sie diesmal schwerer verletzte.
    Woran
denke ich da eigentlich?
Romys letzter Rüttler kam genau im richtigen Moment, bevor seine Gedanken in
Gefilde abrutschten, die vollkommen deplatziert waren. Natürlich wollte er Nico
nicht leiden sehen und ganz bestimmt nicht heftiger blutend. Er war nicht ganz
bei Trost.
    „Entschuldigung!“
Das Wort war heraus, bevor er überhaupt weiter nachgedacht hatte. Damit war
weniger eine Erwiderung auf Romys kaum gehörte Aufforderung gemeint, er solle
es mit Nico etwas langsamer angehen lassen. Vielmehr war es das Wort, das er
Nico zukommen lassen wollte, weil er sich ihr gegenüber so falsch benahm. Sein
schlechtes Gewissen regte sich.
Wirklich nicht ganz bei Trost!
     
    Nico ging
langsam in die Hocke, stütze sich mit der Hand auf den Matten ab und ließ sich
dann zur Seite gleiten, als Romy die Tür hinter sich ins Schloss gezogen hatte.
Ihr war mit einem Mal schwindelig vor Erleichterung geworden und ihre Knie
fühlten sich weich wie Butter an. Musste an ihrem verrücktspielenden Kreislauf
liegen. Sie legte sich auf den Rücken und zog die Knie an, die Arme über dem
Kopf ablegend und sich auf eine ruhige Atmung konzentrierend.
Nach einigen Atemzügen drehte sie den Kopf in Damons Richtung und lächelte
träge zu ihm auf, wobei unabsichtlich lasziv wirkte, weil ihre Lider schwer
über den müden Augen hingen, dabei lag es nur an der Erschöpfung, die von ihr
Besitz ergriffen hatte, nachdem sie den zweiten Schreck innerhalb kürzester
Zeit erhalten hatte. Ihr gesamtes Blut schien mit einem Mal gen Boden geflossen
zu sein.
    „Wirst Du
Erbarmen mit mir haben? Ich glaube, ich habe die Lektionen verstanden, aber ich
kann nicht mehr… Ich verspreche auch, hart zu trainieren… Ich habe das in der
letzten Zeit auch zu Mélusinas Ärger ziemlich vernachlässigt. Ich wusste ja
nicht, dass ich Teil dieser Sache sein würde… Du verstehst?“
    Wenn sie
nun atemlos klang, dann würde er das bestimmt auf ihre schlechte Kondition
schieben. Es fiel ihr nur unsagbar schwer, einen leichten Ton anzuschlagen und
so zu tun, als wäre sie nicht gerade vor Leidenschaft zerflossen. Sie durfte
ihren Gefühlen für ihn in keinem Fall nachgeben. Er hatte schließlich sehr
deutlich gemacht, dass er nichts mit ihr zu tun haben wollte. Das wollte sie
bestimmt nicht noch einmal aus seinem Mund hören. Es hatte sie schon das erste
Mal vernichtend getroffen. Nico drehte den Kopf wieder gerade und starrte an
die Decke hinauf, um ihm nicht länger ins Gesicht sehen zu müssen. Dieses
engelhafte Antlitz, das sich in das eines Teufels verwandeln konnte. Nico fuhr
sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen und kämpfte erneut gegen
die aufwallende Sehnsucht an.
     
    Romy
verließ sie. Sie wollte zu Chryses. Steak essen oder was auch immer. Er hatte
nicht aufmerksam genug zugehört und dem blauen Auge keine Beachtung geschenkt.
Damon rutschte mit dem Rücken an der Wand lang und ließ

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