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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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als
der ihren befand.
Etwas war allerdings nicht so, wie es sein sollte. In dem Moment, als Romy
ankündigte, was in ihr brodelte, war es bereits zu spät. Wendy fiel von Schmerz
überwältigt hinterrücks zu Boden, beide Hände über die Ohren gepresst, ob sie
sich nun selbst voll blutete, war ihr egal, aber dieser Schrei, den Romy von
sich gab, war unvorstellbar laut.
Alle Anwesenden, Manasses und das Orakel eingeschlossen, schrien vor Entsetzen
auf. Sogar Nico, obwohl die nicht mental mit Romy verbunden war, sich aber beim
Anblick der sich plötzlich windenden Vampire gehörig erschreckte. Und dann war
alles genauso schnell vorbei, wie es angefangen hatte. Romy entschuldigte sich
sofort, aber um eine Reaktion zu erhalten, musste sie den anderen schon ein
bisschen mehr Zeit geben.
So etwas hatte Wendy noch nie erlebt. Kein Wunder, dass sie vorhin vor der Tür
noch das Gefühl gehabt hatte, hier ginge etwas ganz Großes vor sich. Reglos lag
sie wie ein Käfer auf dem Rücken, unfähig sich zu rühren und den Schmerz in
ihren Ohren und dem Rest ihres Körpers zu vertreiben, das ihren
Gleichgewichtssinn trübte. Sie konnte nur blind mit einer Hand nach Romy
tasten, als diese sich beschämt und zutiefst betrübt auf die Seite rollte.
    „Es ist alles gut. Niemand ist dir böse.“, sagte sie leise,
für sich selbst kaum hörbar, da das Piepen in ihren Ohren lauter zu sein schien
als die Glocken von Rom. Wenn Cat auch solche Fähigkeiten besaß, dann konnten
sich zukünftige Generation von Immaculates auf was gefasst machen.
     
    ° ° °
    Cat blieb nicht viel Zeit mit Nathan, weil sie in ihr Zimmer
zurück musste, um sich für die Party frisch zu machen. Sie würde ihn erst
wieder unten sehen. Sie hatten ein festes Tagesprogramm. Sobald sie den Saal
verlassen hatten und Orsen die Tür hinter ihnen zugezogen hatte, zog Catalina
Nathan an seinem Arm zur Seite, um fordernd zu ihm aufzusehen.
„Das war also deine Tochter…“, stellte sie in den Raum und war schon sehr
gespannt auf seine Erklärung.
    „Es tut mir leid, wenn ich dir diesen Teil meiner
Vergangenheit verschwiegen habe, Catalina, aber ich habe dafür durchaus den ein
oder anderen Grund, für den ich dir sicher keine Rechenschaft schuldig bin.“
Nathan erwiderte ihre Bemerkung prompt und ohne jegliches Zögern, da er genau
wie die anderen Krieger wusste, worauf genau Catalina hinaus wollte. Er bereute
tatsächlich, nicht offen zu ihr gewesen zu sein, jedoch nicht aus dem Grund,
den Catalina sich vielleicht erhoffte. Er hatte eben mehr als ein Leben gelebt.
Das bedeutete deshalb nicht, dass er sie in irgendeiner Form betrogen hatte.
    Die anderen taten so, als würden sie sich miteinander
unterhalten und Cat mit Nathan ein paar klärende Minuten geben, bevor sie sich
umziehen würden. Tatsache war jedoch, dass sie Catalina ganz genau im Auge
behielten. Sollte diese sich noch einmal derart in Rage reden, dass sie sich
ein weiteres Mal in eine Raubkatze verwandelte, dann mussten sie ihren Bruder
diesmal wahrscheinlich vor ihr retten. Es war kaum zu glauben, dass Nathan
Wendy mit keiner Silbe erwähnt hatte. Wo sie Cat doch eigentlich ziemlich
ähnlich war.
    „Ja, Awendela ist meine Tochter, aber sie führt seit Jahren
ein eigenes Leben, in dem ich eigentlich keine allzu große Rolle mehr spiele.
Sie ist nur deswegen hier, weil sie sehen wollte, ob ich glücklich bin. Und
wenn du mir diese Frage auch noch stellen möchtest, obwohl du die Antwort
darauf bereits durch meinen Antrag erhalten hast, dann muss ich mich ein
weiteres Mal entschuldigen, denn ich dachte, du wärst es ebenfalls. Ich wusste
nicht, dass sie sobald kommen würde. Sie hat ihre eigenen Aufgaben in unserer
Gesellschaft, die sich mit den meinen nicht mehr überkreuzen dürften. Wenn du
wissen willst, warum sie trotzdem hierhergekommen ist, nur zu. Auch das will
ich dir gern beantworten: Sie ist meine Erstgeborene und nichts war mir bisher
heiliger als ihr Leben. Ich tue alles dafür, um sie zu schützen und das
bedeutet, nicht mehr über sie zu sprechen, Catalina. Eines Tages wirst du das
verstehen, jedoch bin ich nicht bereit, die Feierlichkeiten dadurch zu
ruinieren. Ihre Mutter ist tot. Schon seit über hundert Jahren. Es gibt für
dich nicht den leisesten Grund zu einem Gefühl wie Eifersucht. Meine Gefühle
dir gegenüber sind echt. Ich habe nicht mit dir gespielt und das muss dir vorerst
genügen.“
    Und wenn es ihr nicht genügte, konnte sie immer noch mit
Creon oder Raziel auf die

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