Die Nacht der Uebergaenge
Wiedergutmachung?
Im Moment könnte er alles, wirklich alles von ihr haben, er musste nur darum
bitten. Er sollte nur bei ihr bleiben.
„Jetzt ignoriere ich dich nicht mehr, Damon!“
Noch mehr Zimtduft und ein weiteres Säuseln seines Namens. Damon eroberte ihren
süßen Mund, bevor er auch nur einen weiteren, klaren Gedanken fassen konnte und
wollte. Er gab ihr nach. Sie wollte ihn doch. Zumindest ein bisschen. In ihrem
Unterbewusstsein. Es musste ja auch nicht mehr passieren. Nur dieser eine,
nicht mehr ganz unschuldige Kuss.
Nur dieser eine.
Außerdem war sie es, die ihn küsste. Schließlich hielt sie ihn fest
umschlungen, während er nichts weiter tat, als seine Hände in die Polsterung
des Diwans zu krallen. Solange er sie nicht anfasste, war alles in Ordnung.
Solange sie nichts tat, was ihn wirklich den Verstand verlieren ließ, hatte er
alles unter Kontrolle.
Und dann… Und dann … lagen seine warmen Lippen auf ihren! Nico
verlor völlig den Kopf, als sie ihn schmeckte. Ein leiser Laut des Entzückens
entrang sich ihrer Kehle und sie küsste ihn voller Hingabe, auch wenn sie nicht
genau wusste, was sie da tat. Es schien völlig natürlich zu sein, sie folgte
einfach ihren Instinkten, die mit dieser harmlos begonnenen Berührung ihrer
Lippen wie eine unaufhaltsame Feuerwalze in ihr zum Leben erweckt worden waren,
als hätten sie nur auf diesen Moment und diesen Mann gewartet.
Ihre Finger gruben sich ein sein Haar, das sich so weich wie Seide anfühlte.
All ihre Sinne waren dermaßen geschärft, dass die kleinste Berührung sie
beinahe schon in Ekstase versetzte. Irgendwann wurde es doch ein wenig zu viel
und sie löste völlig atemlos und überwältigt ihren Mund von seinem, um noch ein
paar tiefe Atemzüge zu nehmen, womit sie nur noch mehr seines betörenden Duftes
einatmete.
Nico sah mit leicht geöffnetem Mund zu ihm auf, wobei ihre Augen halb
von den schwer gewordenen Lidern bedeckt wurden. Ihre rechte Hand glitt langsam
aus seinem Haar und ihre Fingerspitzen strichen andächtig über seine glatt
rasierte Wange. Sie studierte seine ebenmäßigen Gesichtszüge liebevoll und
bewundernd, fuhr die Konturen seines Kiefers nach und strich dann zärtlich über
seinen Mund.
“Oh, Damon… Wenn das nur ein Traum ist, dann will ich, dass er niemals
aufhört...“, seufzte Nico leise und zog sich mit dem linken Arm, der noch um seinen
Hals lag zu ihm hoch. Der Duft wurde noch intensiver und Nico grub ihre Nase
über seinem Hemdkragen in seine Halsbeuge, wo sie den Atem tief einsog.
- Oh, Gott, du riechst so gut… -
Sie fand nicht mehr die Kraft zum Sprechen, auch weil ihr Mund damit beschäftigt
war, auszukosten, wie sich seine warme Haut anfühlte und wie er schmeckte. Mit
einem kleinen, ungeduldigen Laut zerrte sie mit der linken Hand seine Fliege
auf, um sich dann kurz von ihm zu lösen und ihm das Stückchen Stoff vom Hals zu
ziehen, das sie dann achtlos zur Seite warf, bevor er sie aufhalten konnte.
Wollte er das überhaupt?
Nico fuhr sich mit der Zungenspitze über die Oberlippe, nahm seine Süße in sich
auf, während sie die Knöpfe seines Hemdes öffnete. Sie hatte ein Bild vor
Augen, das sie unbedingt wahr machen wollte. Sie wollte ihn sehen, wie sie ihn
in ihrer Vision gesehen hatte. Als sie den letzten Knopf über dem Hosenbund
erreichte hatte, zerrte sie einfach den Stoff heraus, obwohl Damon ihr
Handgelenk umfasste, um sie aufzuhalten. Zu spät.
Sie biss sich verlegen und überwältigt auf die Unterlippe, als sie einen guten
Blick auf seine nun nackte Brust erhaschte, die so aus der Nähe noch viel
beeindruckender war als jedes Bild, das sie sich in ihrer Fantasie davon machen
könnte.
Sie fiel praktisch gegen ihn, weil sein Griff sie aus dem Gleichgewicht
brachte, so dass ihre Münder aufeinander trafen. Diesmal war es allerdings die
reinste Explosion. Durch Nico ging eine weitere Hitzewelle hindurch, deren
Ursprung sie Damons Nähe zuschrieb, allerdings irrte sie sich, weil die Quelle
davon im Ballsaal zu finden war. Sie empfing die Wellen als Medium, was sich
jedoch ihrem Bewusstsein entzog, welches jeglicher Barrieren beraubt worden
war.
Ihr Mund wurde hungrig und besitzergreifend, sie drängte sich an ihn, indem sie
auf die Knie ging und jubilierte innerlich, als sie spürte, wie seine starken
Arme sich um ihre Taille schlangen. Sie fühlte sich allerdings nicht gefangen,
im Gegenteil. Sie ließ ihre Hände über den Stoff seines Jacketts gleiten, bis
sie das Revers zu fassen bekam, so
Weitere Kostenlose Bücher