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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Welt um sie herum zu
drehen schien. Sie fühlte sich auf einmal leicht und in Bewegung, bekam jedoch
kaum mit, dass Rys sie hoch gehoben hatte, um sie hinein zu tragen. Sie hatte
genug Blut von ihm genommen, nun musste es seine Wirkung tun.
    „Oh, Gott…
Rys!“, stöhnte Romy hilflos ihren tobenden Gefühlen und den unerwarteten
Schmerzen ausgeliefert.
Sie wurde sanft auf ein weiches Lager gebettet und doch jagten Schmerzimpulse
durch sie hindurch, als wäre es ein Nagelbett. Sie krallte sich fester an ihn
und bäumte sich ihm entgegen, wobei sie die Augen weit aufriss und keuchend
nach Luft schnappte.
    Als die
erste Welle der Umwandlung ihre noch sterbliche Hülle überrollte, trug er sie
in den Pavillon hinein, um sie sanft auf einen Diwan zu betten, damit sie es
bequemer hatte. Sie stöhnte leidend seinen Namen, wälzte und wand sich wie im
Fieberwahn auf den weichen Kissen, die ihrer empfindlich gewordenen Haut Qualen
bereiteten. Sie krallte sich an ihn, wollte ihn zu sich herunterziehen, mehr
von ihm haben als in diesem Augenblick gut für sie war. Chryses hielt
unnachgiebig und stark dagegen. Der wachende, strenge Blick, mit dem er sie
beobachtete, war schon fast aggressiv durch das rote Leuchten darin. Dann noch
seine Fangzähne. So groß wie die eines Raubtiers. Rys zeigte sie nun vollkommen
offen, da er ebenso heftig atmete wie Romana, da sein Körper gleichzeitig
versuchte, den eigenen Blutverlust auszugleichen, sich ihr zu widersetzen und
Herr über seine Erregung zu bleiben, die sich mehr und mehr ins
Ununterdrückbare steigerte, solange er der Devena so nahe blieb wie jetzt.
    Romy traf
auf das rote Glühen seiner Augen und sah zum ersten Mal bewusst seine
ausgefahrenen Fangzähne, die noch vor wenigen Augenblicken tief in ihren Hals
gebohrt gewesen waren. Romys Griff entspannte sich, sie ließ locker und legte
ihre Hand flach auf seinen Brustkorb, wo sie unter dem Stoff mit den höchst
empfindsamen Nervenenden unter ihrer Haut etwas spürte, was sie überrascht
blinzeln ließ. Sie senkte den Blick und bewegte ihre Hand langsam über seine
muskulöse Brust, bis sie unter den Stoff gleiten konnte, so dass sie ihn zur
Seite schieben konnte, bis sie freien Blick auf seine unbedeckte Haut hatte.
Romy schluckte schwer und starrte mit großen Augen zu ihm herauf.
Damit hätte sie am allerwenigsten bei ihm gerechnet. Ein Brustwarzenpiercing.
Die Schmerzen waren vergessen, weggespült von der heißen Welle der Lust, die
plötzlich in ihr hoch kochte. Ausgerechnet Rys und ein Piercing!
    Romy konnte
nichts gegen das Lachen tun, das perlend aus ihr heraus brach, obwohl sie ihn
gar nicht auslachen wollte. Sie fühlte sich ihm einfach nur ein Stückchen
näher, als hätte sie eine unverhoffte Gemeinsamkeit entdeckt. Was ja auch
zutraf, weil sie in ihrem Nabel einen Diamanten trug. Früher war es natürlich
noch ein einfacher Ring aus Silber gewesen.
"Ich glaube... Ich leide an Halluzinationen! Du und ein Piercing?! Das ist
einfach..."
Romy fand nicht das richtige Wort, das Sprechen fiel ihr sowieso schwer, so
dass sie es aufgab, in ihrem benebelten Gehirn nach Sprache zu suchen. Er hatte
sie sicher verstanden. Dieses kleine Detail machte sie unheimlich an.
     
    Mit einem tiefen Atemzug, als wäre sie unter Wasser dem
Ertrinken nahe gewesen, richtete Romy sich auf und sah ihn an. Rys rechnete
fest damit, gleich die Panik darin aufleuchten zu sehen, doch nichts
dergleichen geschah. Im Gegenteil, seine unmittelbare Nähe entspannte sie und
sie ließ sein Hemd locker, sodass er ebenfalls einen Teil seines Widerstandes
aufgeben konnte. Ihre Hand, mit der sie sich an ihm festgehalten hatte, glitt
über den gut gewebten Stoff des Hemdes bis zur Knopfleiste, um sich dann
darunter zu schieben und die nackte Haut seines Brustkorbs entlang zufahren,
was ihn seinerseits tief einatmen und seine Augen noch einmal gefährlich
aufglühen ließ. Es versetzte ihm einen zusätzlichen Kick, ihre Reaktion
mitzubekommen, die das Piercing in seiner rechten Brustwarze in ihr auslöste,
allerdings schenkte er ihr ein äußerst angefressenes Grinsen, als sie ihn
deswegen auslachte. Für was hatte sie ihn eigentlich bisher gehalten? Für einen
langweiligen, altklugen Spießer?
    „Was? Glaubst du, ich würde nicht bemerken, wie sehr dich das
anmacht? Du befindest dich gerade in einer ziemlich ungünstigen Lage, Weib.“
Chryses unterdrückte ein aufsteigendes ungehaltenes Knurren in seiner Kehle.
Romy, die immer noch schwer nach Atem ringend

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