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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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sich ganz auf Romy, drang in
ihre Gedanken ein, versuchte in ihrem Unterbewusstsein weiter, ihre Aufregung
zu mildern. Sein Mund streifte die zarte Haut ihrer Wange, während sie ihren
Blick standhaft gen Himmel richtete und versuchte, sich tatsächlich auf den
Mond zu konzentrieren, statt auf seine Hände, die auf ihrem Leib ruhten und
seine starken, austrainierten Muskeln, die ihr Halt gaben, während sie sich
immer vertrauensvoller an ihn lehnte und darauf wartete, dass er sie in den
Pavillon tragen würde, um das Ritual der Verwandlung zu vollziehen.
    Romy
vertraute ihm. Rys mochte ihr immer schonungslos die Wahrheit an den Kopf
geworfen haben, aber sie hatte ihn ja praktisch dazu herausgefordert. Gegen
ihre Nervosität konnte sie nichts tun, es war nur natürlich, dass sie so
empfand. Es würden Dinge geschehen, die ihre Vorstellungskraft sprengen würden.
Es war schwer, in seiner Nähe kühl und sachlich zu bleiben. Ihr Intellekt würde
ihr nun nicht mehr helfen. Sie musste auf seine Führung vertrauen, darauf
bauen, dass er wusste, was er tat.
Kein Wort mehr…
Romy ließ endlich locker, sie hatte ihm gesagt, was ihr auf dem Herzen lag. Sie
konzentrierte sich völlig auf ihn, auch wenn es eine andere Art von Aufregung
in ihr schürte. Allein sich an ihn lehnen zu dürfen, an diese unnachgiebige
Wand der Stärke, vor der sie nicht die geringste Angst hatte. Seine Hände auf
ihrem Leib ließen sie weiter nachgeben, weil sie von einer süßen Schwäche
erfüllt wurde. Sie nahm jedes Gefühl gierig in sich auf, weil sie die
Intensität nicht fassen konnte. Sie standen einfach nur da und es fühlte sich
schon wunderbar an. Alles andere… Romy wollte lieber nicht darüber nachdenken,
was Rys wirklich in ihr anrichten konnte.
     
    „Wunderschön...
genau wie du!“
Im nächsten Moment schlossen sich seine Arme so fest um sie, dass es ihr weh
tat und seine bereits vollständig ausgefahrenen Fangzähne, die er gut vor ihr
verborgen gehalten hatte, gruben sich tief in die entblößte Beuge ihres zarten
Halses. Scharf und gefährlich. Tödlich, wenn er wollte, doch das war nicht sein
Ziel. Romys Augen blickten nun weit aufgerissen in den Himmel. Überrascht und
ein entsetzter Laut entwich ihrer Kehle, bevor sie sich tapfer ergab und den
zwecklosen Widerstand sein ließ, in den ihr Körper automatisch verfallen war,
weil er so abrupt und ohne Warnung über sie herfiel.
So war es besser für sie, während er Schluck für Schluck ihres Blutes in sich
aufnahm und sich darauf vorbereitete, ihr seins zurückzugeben. Ohne große Worte
und Erklärungen. Schließlich hatten diese die Sache zwischen ihm und ihr erst
Recht kompliziert werden lassen.
Seine Augen glühten rot, Romy hatte ihre geschlossen und die Lippen fest
aufeinander gebissen. Von leidenschaftlichen Empfindungen konnte keine Rede
sein, so grob wie er gerade in ihr wütete und ihr den Lebenssaft raubte.
Muskat mischte sich mit Pfirsich, überwältigte den Duft der lieblich
unschuldigen Rosen und am Ende sogar die süße Frucht selbst, als Romys Körper
kraftlos in seinen Armen zusammensank und er mit ihr auf den steinernen Boden
glitt und den letzten Tropfen ihres Blutes hinunterschluckte.
Ohne zu Zögern zerbiss er sich mit seinen blutverschmierten Zähnen sein
Handgelenk und drückte es ihr nachdrücklich an die Lippen. Zuerst zögerte sie.
An ihm war nichts Süßes wie in Wendy, auf das sie ansprechend hätte reagieren
können. Sein Aroma hatte etwas Scharfes, Unnachgiebiges. Anregend und überaus
männlich. An seinen Geschmack musste man sich gewöhnen und er ließ ihr gerade
keine Wahl.
     
    Romy
schnappte ungläubig nach Luft, als seine scharfen Zähne in ihren Hals
eindrangen. In dieser Geste lag keine Zärtlichkeit, es war beinahe schon
brutal, dennoch ließ Romys Gegenwehr beinahe augenblicklich nach, nachdem der
erste Impuls, sich gegen ihn zu wehren, verebbt war.
Lange hätte sie sich sowieso nicht wehren können, weil das Blut und somit ihre
Lebensgeister aus ihr heraus flossen, direkt in seine Kehle, die sie gierig in
sich aufnahm.
Ihre bebenden Nüstern füllten sich mit dem Duft, den sie so anregend fand, dass
ihr die Knie zusätzlich schwach wurden. Es war ein Eroberungssturm, wie ihn
sich Romy niemals hätte träumen lassen. Und noch weniger, dass sie darüber
nicht in Panik ausbrechen würde.
    Nimm
alles… von mir… Romy konnte nicht sprechen, die Gedanken schossen
unkontrolliert durch ihren Kopf, der sich leicht anfühlte, als hätte sie

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