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Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Die Nacht der Weisswurst-Vampire

Titel: Die Nacht der Weisswurst-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Schlosses Millionen verschlungen, und schließlich kostete die Verschwendung von Steuergeldern den König den Thron und auch das Leben. Er ist im Starnbergersee ertrunken. Ob er umgebracht worden ist oder Selbstmord begangen hat, konnte bis heute nicht festgestellt werden.”
    Vor dem Eingang der Burg standen hunderte Touristen, um das Innere des Schlosses zu besichtigen.
    Klaus-Jürgen drängte sich mit den Knickerbockern an ihnen vorbei und zeigte dem Wächter einen Ausweis. “Wir gehören zum Filmteam”, erklärte er dem Mann und wurde daraufhin sofort eingelassen.
    Als Dominik die zahlreichen Scheinwerfer erblickte, die im Hof aufgestellt waren, gab es ihm wieder einen Stich. Doch er sagte nichts.
    “Tagchen, ihr Erdenwürmer”, kicherte eine Stimme neben ihnen. Ein Wesen mit tintenblauen Haaren, riesigen, himmelblauen Ohren und einer pflaumengroßen Nase war zu ihnen getreten.
    “Axel, das bist ja du!” rief Poppi überrascht. “Deine Maske ist einfach irre! Wen spielst du eigentlich?”
    “Ich bin ein Außerirdischer, der König Ludwig in der Vergangenheit besucht und aus Versehen dann in die heutige Zeit mitnimmt”, erklärte Axel den anderen seine Rolle. “Jeden Tag habe ich eine andere Farbe, aber morgen drehe ich sogar mit meinem echten Gesicht!”
    “Das wird ein Schock für alle”, witzelte Lilo. “Du solltest den Regisseur von dieser Idee abbringen!”
    Axel konnte nicht mehr länger mit ihnen plaudern, da er weitermachen mußte. Seine Knickerbocker-Kumpel bekamen aber die Erlaubnis, bei den Dreharbeiten zuzuschauen.
    Urs Lotzwald erklärte dem Jungen gerade die nächste Einstellung, als es geschah: Der Scheinwerfer, neben dem Dominik stand, wankte nach vor. Dominik versuchte ihn aufzufangen, doch die Stativstange (= Haltestange, auf der der Scheinwerfer befestigt ist) rutschte aus seinen Händen. Krachend landete die heiße Lampe genau neben Axel und zersplitterte mit einem lauten Knall. Die Scherben sausten nach allen Seiten, und eine große, weiße Rauchwolke stieg auf.

Dominik unter Verdacht
     
     
    “Burschen, du bist wohl nicht ganz bei Trost!” brüllte ein Mann in einem blauen Overall. Er kam auf Dominik zugestürzt und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige. “Willst du Axel umbringen, oder was?”
    “Aber ich ... ich ...” stammelte Dominik. Tränen der Wut traten ihm in die Augen, und er hielt sich die rote Wange. Diese Erniedrigung! Vor allen Filmleuten hatte ihm jemand eine runtergehauen.
    “Ich habe den Scheinwerfer fangen wollen”, sagte er. Aber der Lichttechniker warf ihm nur einen verächtlichen Blick zu. “Du hast ihn gekippt. Ich habe es genau gesehen”, sagte die Stimme hinter dem Jungen. Dominik drehte sich um und blickte in ein Gesicht, das ihm bekannt vorkam. Natürlich, es gehörte einem Schauspieler, den er schon in München gesehen hatte. “Du scheinst ein bißchen weich im Köpfchen zu sein. Ich habe genau gesehen, wie du den Scheinwerfer umgestoßen hast”, schnauzte ihn der Mann an. “Ich auch, Herr Schlamitzky! Ich auch” bekräftigte ihn der Lichttechniker.
    Urs Lotzwald, der Regisseur, fuhr sich ununterbrochen durch sein Bartgestrüpp und schleuderte seine kleine Schirmkappe in die Luft. “Freunde, wir haben bereits drei Drehtage verloren. Ich habe keine Lust, eine unvollendete Serie abzuliefern. Keine Störungen mehr und raus mit diesem Gemüse!” Er deutete auf die Knickerbocker-Freunde.
    Nun schaltete sich Axel ein und protestierte: “Das sind meine Freunde. Ich will, daß sie hierbleiben!”
    “Meinetwegen! Bindet die Typen an! Fesselt sie! Knebelt sie! Hauptsache, sie stellen keinen Unfug mehr an!” schnaubte Lotzwald.
    Als sich Dominik hilfesuchend zu Poppi und Lilo umdrehte, wurde ihm sehr unwohl zumute. Die beiden blickten ihn bitterböse an.
    “Was ... was habe ich denn gemacht?” wollte er wissen.
    “Du elender Neidhammel!” zischte Lieselotte. “Dich zerfrißt die Eifersucht, weil nicht DU vor der Kamera stehst. Deshalb hast du Axel verletzen wollen!”
    Dominik wurde ziemlich blaß im Gesicht und lief dann hochrot an. “Das denkst du wirklich von mir?”
    Lilo nickte. Sie hatte doch selbst gehört, wie Dominik seinen Knickerbocker-Kumpel fertiggemacht hatte.
    “Poppi, du ... du denkst doch nicht auch so?” Dominik blickte das Mädchen mit großen, flehenden Augen an.
    “Ich kann es mir nicht vorstellen, aber ... aber es hat wirklich so ausgesehen”, meinte Poppi dazu.
    Dominik war außer sich. Ihm war, als, stürze er

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