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Die Nacht der Wölfin

Die Nacht der Wölfin

Titel: Die Nacht der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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»Sollen wir gehen?«
    Er winkte uns mit der gesunden Hand herein und schloss die Augen wieder. Ich setzte mich aufs Sofa, während Clay sich um die Getränke kümmerte. Er stellte ein Glas neben Jeremy auf den Tisch, aber Jeremy machte keine Anstalten, danach zu greifen.
    »Jetzt haben wir also vier in der Stadt«, sagte ich, als Clay sich neben mich setzte. »Und zwei sind unterwegs. Die Frage ist, was tun wir als Nächstes.«
    »Sie alle umbringen.«
    »Guter Plan«, murmelte Jeremy, ohne die Augen zu öffnen. »Sehr bündig.«
    »Hey, wenn du meine Ideen nicht hören will, dann lausch nicht.«
    »Ich war zuerst hier.«
    »Wir haben gedacht, du schläfst«, sagte ich.
    Jeremy zog eine Augenbraue hoch und verfiel wieder in Schweigen, die Augen immer noch geschlossen. Clay griff an mir vorbei nach seinem Glas, nahm einen Schluck und ließ den Arm hinter meinem Kopf liegen; die Finger hingen an meiner Schulter.
    »Wir sollten als Erstes Daniel erledigen«, sagte er. »Er ist der Anführer. Keiner von den anderen hat eine blasse Ahnung davon, wie man ein Rudel organisiert. Reiß ihnen das Herz raus, und die Angelegenheit fällt auseinander.«
    »Gut«, sagte ich. »Das dürfte ja kein Problem sein. Daniel ist eine komplette Null, stimmt's? Der einzige Grund, warum du ihn nicht schon längst umgebracht hast, ist, dass du deinem Spielgefährten aus der Kindheit immer noch ein Plätzchen im Herzen bewahrst, richtig?«
    Clay schnaubte.
    »Genau«, sagte ich. »Er ist noch am Leben, weil er weiß, wie du vorgehst, und im Gegensatz zu Cain wird er nicht einfach in eine Falle gehen. Ich schlage vor, wir nehmen uns die beiden Neuen zuerst vor. Sie sind die wirklich unberechenbaren Elemente. Wenn wir sie losgeworden sind, wissen wir, woran wir sind.«
    »Ich verschwende meine Zeit nicht mit ein paar nagelneuen Mutts.«
    »Dann mache ich's. Ohne dich.«
    »Ah, Scheiße.« Er schlug mit dem Kopf gegen die Sofalehne. »Jer, hörst du das?«
    »Jetzt schlafe ich«, sagte Jeremy.
    Er schwieg einen Augenblick. Als wir die Unterhaltung nicht wieder aufnahmen, seufzte er und öffnete die Augen.
    »Clay hat Recht damit, dass wir uns Daniel vornehmen sollten«, sagte er. »Aber ihn umzubringen wird nicht so einfach sein. Ich werde erst mal mit ihm reden.«
    »Mit ihm reden?«, fragte Clay. »Warum?«
    »Weil ich weiß, wie er ist. Vielleicht ist es einfacher, ihn zufrieden zu stellen, als noch mehr Leben zu riskieren, indem wir ihn bekämpfen. Wenn Daniel sie nicht mehr zusammenhält, werden sich die anderen von selbst zerstreuen, genau wie ihr gesagt habt. Dann nehmen wir sie uns einzeln vor und sorgen dafür, dass uns in Zukunft keiner davon mehr gefährlich werden kann. Ich habe mir von Daniel eine Menge gefallen lassen, weil er zum Rudel gehört hat und weil sein Vater ein guter Mann war. Jetzt ist Schluss. Wir stellen ihn für diesmal zufrieden, und dann halten wir ein Auge auf ihn. Wenn er einen Menschen tötet, und wenn es in Australien wäre, stirbt er.«
    »Wie kommst du auf den Gedanken, dass Daniel mit sich handeln lässt?«, fragte ich. »Cain hat doch offenbar geglaubt, dass er das Rudel eliminieren will.«
    »Vielleicht, aber vor allem will er sich rächen«, sagte Jeremy. »Er will uns am Boden sehen. Wenn ich anbiete, mit ihm zu verhandeln, wird er glauben, es wäre ihm gelungen. Wenn er merkt, dass Zachary Cain tot ist, wird er anfangen, sich Sorgen zu machen. Jimmy Koenig ist noch nicht aufgetaucht. Vorläufig hat er nur Karl Marsten.«
    »Und die beiden neuen Mutts.«
    »Die haben in dieser Sache nichts zu verlieren«, bemerkte Jeremy. »Sie sind für einen Privatkrieg rekrutiert worden, der sie nicht betrifft. Sie kämpfen nur, weil sie eine Abmachung mit Daniel haben. Sie haben alles, was sie von ihm wollten. Wenn sie sehen, dass alles auseinander fällt, werden sie verschwinden. Was für eine Motivation hätten sie auch zum Bleiben? Sie haben mit dem Rudel nicht genug zu tun gehabt, um sich rächen zu wollen. Sie sind noch nicht lang genug Werwölfe, um den Wunsch nach einem Territorium entwickelt zu haben. Warum sollten sie kämpfen?«
    »Zum Spaß.« Ich wandte mich an Clay. »Du hast Brandon in der Bar doch gesehen. Du hast gesehen, wie er diesen Mann getötet hat, wie viel Vergnügen es ihm gemacht hat. Hast du jemals gesehen, dass ein Werwolf sich so benimmt?«
    »Ich unterschätze sie nicht, Darling«, sagte Clay. »LeBlanc stirbt für das, was er Logan und Jeremy angetan hat. Ich vergesse das nicht.«
    Clays

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