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Die Nacht der Wölfin

Die Nacht der Wölfin

Titel: Die Nacht der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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quietschen. Hörte ihn etwas sagen. Hörte ihn lachen…
    Ich schoss unter dem Käfer hervor. Meine Nägel kratzten über den Asphalt. Auf halber Strecke verkrampften sich meine Beine, und ich stürzte mit dem Gesicht nach unten auf die Erde. Jeder Muskel in Armen und Beinen schien gleichzeitig zu zucken. Ein Heulen brach aus meiner Kehle. Ich zwang meine Kiefer zusammen. Meine Augen schienen vor Schmerz aus den Höhlen zu treten. Es war zu spät, um die Wandlung rückgängig zu machen. Ich hatte die Halbzeit hinter mir; die Rückverwandlung würde nun länger dauern, als ich brauchte, um die Wandlung zu vervollständigen. Ich konzentrierte mich darauf, es zu Ende zu bringen, und nutzte die Angst als Nahrung. Endlich kam die Schlussphase mit einer Welle zuckender Schmerzen, so überwältigend, dass ich ohnmächtig wurde. Ich kam zu mir, als meine Schnauze auf dem Asphalt aufschlug, und blieb keuchend und nach Luft ringend auf dem Bauch liegen. Ich wollte mich nicht bewegen. Ich konnte Schritte näher kommen hören. Er hatte mich gehört. Er wusste ungefähr, wo ich war, und beschränkte seine Suche auf diesen Bereich. Einen Augenblick lang war ich zu erschöpft, um mir Gedanken darüber zu machen. Dann drehte ich den Kopf und sah die tote Frau. Ich stemmte mich hoch und begann zu rennen.
    Jeder Gedanke an einen vorsichtigen, heimlichen Rückzug war aus meinem Hirn verschwunden, verdrängt von dem Bedürfnis, so schnell wie möglich zu verschwinden. Ich schoss zwischen den Autos hervor, hinaus auf den offenen Fahrweg, und rannte, so schnell ich konnte. Ich horchte nicht auf Geräusche, die meinen Verfolger verrieten. Ich konnte die nötige Energie nicht entbehren. Ich legte alles, was ich aufwenden konnte, in die Bewegung. Hinter mir hörte ich einen Ruf. Dann einen Schuss. Er pfiff über meinen Kopf hinweg. Ich wurde nicht langsamer und wich nicht von meiner Bahn ab. Ich blendete alles andere aus und rannte. Endlich hatte ich die Reihe von Autos hinter mir. Ich war auf einer Straße. Eine Hupe heulte auf. Ein Windstoß von einem vorbeifahrenden Lastwagen fuhr durch meinen Pelz. Ich wurde nicht langsamer. Auf der anderen Seite der Straße waren zwei Gebäude. Ich rannte auf sie zu, ohne noch zu wissen, in welche Richtung ich eigentlich lief – ich wusste nur, dass ich entkommen musste.
    Als ich zwischen den Gebäuden wieder hervorkam, hörte ich jemanden rufen. Jemanden, der meinen Namen schrie. Das Geräusch kam von der Seite. Ich duckte mich und rannte schneller. Eine Ziegelmauer tauchte wie aus dem Nichts vor mir auf. Ich versuchte anzuhalten, aber es war zu spät. Meine Beine rutschten unter mir weg, und ich schlingerte mit einem knochenbrechenden Schlag in die Mauer. Hinter mir war LeBlanc immer noch an der Verfolgung und schrie meinen Namen. Ich kam wieder auf die Füße und sah mich um, nur um den Umriss des Kerls hinter mir zu sehen. Es war keine Zeit mehr zu entkommen. Noch in der Drehung stürzte ich mich auf ihn. Als ich in der Luft war, riss er den Arm hoch, um die Kehle zu schützen. Ich prallte gegen seine Brust, und wir stürzten gemeinsam. Ich zog die Lefzen zurück. Als ich zuschnappte, verzog sich der rote Nebel der Panik, der mich geblendet hatte, und ich sah, wer unter mir lag. Nicht LeBlanc. Clay.
    Ich riss eben noch rechtzeitig den Kopf zurück, und der Schwung der Bewegung warf mich zur Seite. Als ich mich aufrappeln wollte, packte Clay mich und hielt mich still. Er flüsterte etwas, aber ich verstand ihn nicht. Als er kein Verständnis in meinen Augen sah, wartete er einen Augenblick und wiederholte es dann sehr langsam.
    »Er ist weg«, sagte er. »Hab keine Angst. Er ist weg.«
    Ich zögerte und sah zurück zu der Lücke zwischen den beiden Gebäuden, überzeugt davon, dass LeBlanc jeden Augenblick erscheinen würde, die Waffe in der Hand. Clay schüttelte den Kopf. »Er ist weg, Darling. Als du über die Straße gelaufen bist, hat er's aufgegeben. Zu belebt.«
    Ich wartete immer noch auf ihn. Ich zitterte. Clay vergrub die Hände in meinem Pelz und versuchte mich an sich zu ziehen, aber ich sträubte mich. Wir mussten bereit sein zu fliehen. Er wollte etwas sagen, als ich aus der Nähe den Widerhall von Schritten hörte. Ich sprang auf die Füße, aber Clay hielt mich zurück. Jeremy, Antonio und Nick erschienen hinter der Gebäudeecke. Ich stand einen Augenblick lang einfach nur da mit zitternden Beinen und schnupperte in die Luft, um sicherzugehen, dass meine Augen mich nicht trogen. Ja,

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