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Die Nacht des einsamen Träumers.

Die Nacht des einsamen Träumers.

Titel: Die Nacht des einsamen Träumers. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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fühlte und ein Gläschen Cognac brauchte. Er hatte nicht die Probleme seines verstorbenen Freundes. Das zweite Ergebnis indes war sehr wichtig.
      »Das von dem Rausch wusste ich nicht«, fing der ehemalige Gemeindesekretär an. »Wenn ich geahnt hätte, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern um Mord handelte, hätte ich Ihnen schon gestern Abend gesagt, was ich jetzt sage. Seit wann tun Sie Dienst in Vigàta?«
    »Seit fünf Jahren.«
      »Es passierte ein Jahr, bevor Sie herkamen. Girolamo war bei der Stadtverwaltung beschäftigt, er war Vermessungsingenieur und arbeitete im Büro von Riolo, dem leitenden Ingenieur. Er stieß mehrmals auf Unregelmäßigkeiten bei Ausschreibungen, fertigte eine Kopie der Unterlagen an, aus denen der Schwindel hervorging, und brachte sie Dottor Tumminello von der Staatsanwaltschaft Montelusa. Er hatte sich mit niemandem beraten, auch nicht mit mir, seinem einzigen Freund. Ich war sauer, ich empfand das als mangelndes Vertrauen, und eine Zeit lang war unsere Beziehung unterkühlt. Ich erinnere mich, wie einmal...«

      »Was hat Staatsanwalt Tumminello gemacht?«, fiel ihm der Commissario nicht gerade höflich ins Wort.

    »Er ließ den leitenden Ingenieur, einen Bauleiter namens Alagna und einen Kollegen von Girolamo festnehmen, Pino Intorre, der eine Art Sekretär von Ingenieur Riolo geworden war. Das ist alles. Die drei waren die einzigen Menschen auf der Welt, die einen Groll auf Girolamo haben konnten.«
    »Sind alle drei aus Vigàta?«

      »Nein, Commissario. Der Ingenieur ist aus Montelusa, Alagna ist aus Fela. Nur Intorre ist aus Vigàta.«

    »Wurden sie verurteilt?«
      »Natürlich. Ich kann Ihnen aber nicht sagen, wie viel sie bekommen haben.«

      Mimi Augello hatte in Erfahrung gebracht, dass der Ingenieur Riolo und der Bauleiter Alagna noch in Montelusa im SanVitto-Gefängnis saßen und Pino Intorre genau vier Tage vor Cascios Tod entlassen worden war. »Sorgt dafür, dass er einen Fehler macht«, trug Montalbano Augello und Fazio auf. Der Fall interessierte ihn nicht mehr: Er hielt ihn für gelöst, und das auch noch allzu einfach. Sein Interesse wurde ein paar Stunden später wieder geweckt. » Madormuzza santa, wir waren vielleicht blöd!«, rief Fazio, als er das Büro des Commissario betrat.

    »Was heißt das?«
      »Pino Intorre besitzt kein Auto, seine Frau hat es verkauft, als ihr Mann im Gefängnis saß. Und noch was: Er hat einen grauen Star, er ist fast blind. Glauben Sie, der fährt um ein Uhr nachts mit dem Auto herum? Der wäre wahrscheinlich gegen eine Laterne gekracht und hätte eher sich selber getötet als Cascio!«
    »Hat er Kinder?«
      »Dottore, ich weiß schon, was Sie denken. Nonsi, er hat keine Söhne, er hat sich nicht helfen lassen. Er hat zwei Töchter, eine ist in Rom, die andere in Viterbo verheiratet.«

    Sie hörten plötzlich Geschrei. »Schau mal, was da los ist.« Fazio ging hinaus und kam gleich wieder. »Gar nichts, Dottore. Auf der Mole hat einer Kümmelblättchen gespielt, er hat Gallo gesehen und ist weggerannt. Gallo hat ihn verfolgt und erwischt, aber der hat ihm einen Schlag auf die Nase versetzt. Er hat ihn festgenommen.« Aber der Commissario hörte gar nicht zu, er war aufgestanden, mit starrem Blick und offenem Mund. »Was haben Sie, Dottore?«
    Kümmelblättchen, das Glücksspiel mit den drei Karten.

      »Dottore, fühlen Sie sich nicht gut?« Der Commissario kam wieder zu sich, setzte sich und blickte auf die Uhr.
      »Fazio, ich habe eine Stunde Zeit, bevor ich essen gehe. Du musst bis spätestens in einer halben Stunde etwas für mich herausfinden.«

      In die Trattoria San Calogero kam der Commissario etwas später als sonst. Er schien sehr schlecht gelaunt. Aber er folgte Ciccio Monacos Einladung, an dessen Tisch Platz zu nehmen. Der ehemalige Gemeindesekretär hatte gerade mit seinem Kabeljau blau angefangen. Und aß ihn, nachdem er ihn nur mit einem Tropfen Öl gewürzt hatte.
    »Keine guten Nachrichten«, fing Montalbano an.
    »Inwiefern?«

      »Der Ingenieur und Alagna sitzen noch ein. Intorre wurde vor einigen Tagen entlassen.«

      »Und das finden Sie eine schlechte Nachricht? Ich bitte Sie, Commissario! Intorre kommt aus dem Gefängnis, er ist voller Wut auf meinen armen Freund, und als er ihn sieht, bringt er ihn sofort um!«
    »Intorre hat kein Auto.«

      »Aber das heißt doch nichts! Das hat er sich von einem Typen seines Schlages geliehen!«
      »Wussten Sie, dass

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