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Die Nacht des einsamen Träumers.

Die Nacht des einsamen Träumers.

Titel: Die Nacht des einsamen Träumers. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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einem langen Hals, den steckst du dir doch immer in den...«
      »Du kannst wirklich saublöd sein, Salvo. Ich überlege gerade. Nein, keine Flaschen.«

    »Sicher?«
    »Sicher.«

    »Küsschen.«
      Es war zu spät, um Jacomuzzi von der Spurensicherung anzurufen. Er fuhr nach Marinella.

    Am Morgen darauf bestätigte das, was Jacomuzzi sagte, Montalbanos Idee. Nach Jacomuzzis Meinung war der Aufprall extrem heftig gewesen; Cascio war höchstwahrscheinlich auf die Motorhaube des Wagens geschleudert worden und hatte mit dem Kopf die Windschutzscheibe eingeschlagen. Und falls Montalbano auch das noch wissen wollte, das Auto, das Cascio erfasst hatte, musste dunkelblau gewesen sein. Er rief Mimi Augello zu sich. »Du müsstest jemanden losschicken, der die Werkstätten von Vigàta abklappert und fragt, ob ein dunkelblaues Auto zur Reparatur gebracht wurde.«

      »Ich wusste nicht, dass das Auto dunkelblau war. Und die Werkstätten habe ich bereits abgeklappert. Ohne Ergebnis. Sieh mal, Salvo, es muss ja nicht unbedingt jemand aus Vigàta gewesen sein, vielleicht war es einer auf der Durchreise.«
      »Mimi, warum geht dir die Geschichte eigentlich so zu Herzen?«
      »Weil ich es eine Sauerei finde, wenn jemand, der einen Menschen überfährt, einfach weiterfährt. Und dir?«
      »Mir? Weil ich glaube, dass es kein Unfall, sondern ein Verbrechen war.«

    Und zwar ein sorgfältig geplantes. Der Mörder folgt Cascio mit dem Auto, als dieser das Haus verlässt, um zu seinem Freund Monaco zu gehen. Er überfährt ihn nicht sofort, weil noch zu viele Leute unterwegs sind. Er wartet geduldig, bis Cascio, als er sich auf den Heimweg macht, aus der Haustür kommt, mittlerweile ist ein Uhr vorbei, kein Mensch ist mehr unterwegs. Er tritt zu Cascio und zwingt ihn, ins Auto einzusteigen, sicher mit Waffengewalt. Er nötigt ihn zu trinken, viel zu trinken. Cascio wird es schlecht. Der Mörder lässt ihn gehen. Schwankend und sich die Seele aus dem Leib kotzend, versucht der Ärmste, nach Hause zu kommen. Er schafft es nicht, das Auto erwischt ihn mit vo ller Wucht von hinten und zerschmettert ihn. Ein vollkommen glaubhafter Unfall, umso mehr als das Opfer betrunken war. Und das erklärte, warum Cascio, nachdem er sich um ein Uhr von seinem Freund verabschiedet hatte, um zwei Uhr eine Strecke von einer Viertelstunde noch nicht geschafft hatte. Er war abgefangen und der Freiheit beraubt worden.
      »Die Rekonstruktion überzeugt mich«, sagte Mimi Augello. »Aber warum hat er ihn nicht gleich erschossen, als er aus Monacos Haus kam, ohne dieses ganze Theater zu veranstalten? Eine Waffe muss er gehabt haben, wenn er Cascio gezwungen hat, ins Auto einzusteigen.«

      »Wenn es sich erkennbar um einen Mord gehandelt hätte, hätte jemand, der über Cascios Leben Bescheid wusste, dem Täter vielleicht, wohlgemerkt vielleicht, einen Namen geben können. Und damit ist noch eine andere Hypothese ausgeschlossen.«

    »Welche?«
      »Dass zwei oder drei üble junge Typen, die möglicherweise zugekifft waren, ihn aus Jux überfahren haben. Was ja bei uns auch nicht als Sport betrieben wird.«
      »Gut, ich verstehe. Ich werde versuchen, herauszufinden, was bei Cascio in letzter Zeit los war.«
      »Pass auf, Mimi: Du musst nach etwas suchen, was länger als drei Jahre zurückliegt.«

    »Wieso das?«
      »Weil der arme Kerl seit einer Operation vor drei Jahren nicht mehr trinken konnte. Ihm wurde sofort schlecht.«
    »Aber warum hat er ihn dann wie ein Fass abgefüllt?«
      »Weil er von den Folgeerscheinungen der Operation nichts wusste. Er, der Täter, ist auf dem Stand von vor drei Jahren, als Cascio noch Whisky trank. Verstehst du?«

    »Ich verstehe.«
    »Und weißt du, warum der Täter nichts wusste? Weil er mindestens drei Jahre lang nicht in Vigàta war. Er hatte keine Zeit, sich zu informieren. Mit dem Whisky hat er versucht, den Unfall glaubhaft erscheinen zu lassen. Und wir sind fast darauf reingefallen. Aber nachdem wir von Monaco Näheres erfahren haben, hat uns ausgerechnet der Whisky verraten, dass es kein Unfall war.«

      Montalbano hatte keine Lust, es zur Gewohnheit werden zu lassen, dass er sich in der Trattoria zu Ciccio Monaco an den Tisch setzte. Deshalb rief er ihn an und bestellte ihn ins Kommissariat. Er hatte beschlossen, mit offenen Karten zu spielen, und erzählte ihm daher alles, was er vermutete. Das erste Ergebnis war, dass sich Ciccio Monaco, ebenfalls über siebzig, schlecht

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