Die Nacht des Satyrs
Bewegung und verengten sich, als er den kleinen Glasstöpsel sah, den sie dort gefunden hatte. Sie nuckelte daran, um ihn zu befeuchten, ehe sie ihn tief in seine Hinterbacken tauchte und ihn gegen seinen Anus drückte.
Er verspannte die Muskeln so stark, dass sie fast steinern wurden. »Nein!«, sagte er streng.
In diesem Augenblick erkannte sie, dass sie seine Grenzen weit genug gedehnt hatte, und ließ es. Vielleicht würde er ihr diesen Teil seiner selbst niemals überlassen.
Fürs Erste war sie mit dem zufrieden, was er ihr anbot. Aber könnte sie wahrhaft zufrieden und vollkommen erfüllt sein, indem sie den Koitus ausschließlich als Frau mit ihm vollzog? Gelegentlich würde ihr Glied sich danach sehnen, in
ihm
zu sein, wenn es kam. Was dann?
Sie würde solche maskulinen Gelüste unterdrücken, wie sie die vielen Jahre alle femininen unterdrückt hatte. Das Opfer wäre es wert, mit diesem Mann zusammen zu sein, in seinen Armen zu schlafen und seinen Körper zu erkunden. Ja, das wäre es wert.
Fürs Erste.
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26
W illst du wieder bei mir liegen?«, fragte Jordan ihn am folgenden Abend. Sie fand ihn in seinem Schlafzimmer vor dem Eckschrank.
Während sie ihn beobachtete, steckte er den seltsamen Zinnschlüssel ins Schloss und nahm die Karaffe heraus. Dieselbe Karaffe, aus der er sie vor genau einem Monat zu trinken bat.
Raine nahm einen kräftigen Schluck von dem Elixier. Dann tupfte er sich den Mund mit einem weißen Taschentuch ab und antwortete ihr: »Nein.«
»Bestrafst du mich für meine List letzte Nacht im Keller?«
»Nein, ich habe es genossen – wie du sehr wohl weißt.« Er warf einen Blick durch das Fenster auf den Nachthimmel. »Allerdings haben wir Vollmond.«
»Ich weiß«, erwiderte sie. »Ich möchte diese Nacht mit dir auf dieselbe Weise verbringen wie die letzte Vollmondnacht.«
Obwohl Raine sie haben könnte – und in allen anderen Nächten oft haben
würde
–, sollte er nie wieder den Zauber einer Vollmondnacht mit ihr erleben. Er hatte geschworen, dass er sie nicht noch einmal in einen Ruf mitnahm, und diesem Eid plante er treu zu bleiben. Auch wenn es ihm zutiefst widerstrebte, es zuzugeben, traute er sich selbst nicht, dass er in einer solchen Nacht keinen Kindsamen in sie pflanzte. Und ein weiteres Kind in die Welt zu setzen, das unter dem Zwiespalt litt, welchen ihm sein Erden- und sein Anderweltblut bescherten, war ein Unterfangen, das er lieber seinen Brüdern überließ. Er würde nicht Vater werden.
»Nein«, wies er sie ab, »ich kann dir all meine Nächte schenken, bis auf die bei Vollmond. Sei damit zufrieden!«
»Falls du dich sorgst, dass ich empfangen könnte, lass es! Ich sagte dir bereits, dass ich es nicht kann.«
Er stieß ein arrogantes Lachen aus. »Während des Rufs gibt es keine Frau, die ich nicht schwängern könnte, wenn ich meinen Samen nicht kontrolliere.«
»Und eine, die keinen Uterus besitzt?«
»Es ist nicht gewiss, dass es dir an einem solchen Organ mangelt.« Er sah sie an. »Willst du Kinder?«
»Ich würde mit Freuden deine Kinder austragen, Raine, wenn ich könnte. Ich liebe dich.«
»Nein, du liebst es, Unzucht zu treiben.«
»Richtig.« Sie grinste, denn sie versuchte, ihn doch noch umzustimmen. »Unzucht mit dir.«
»Du hattest noch nie eine Beziehung mit einem anderen Mann, folglich fehlen dir Vergleiche.« Er stellte die Karaffe zurück und verschloss den Schrank.
»Soll ich?«, fragte sie neckisch. »Dann könntest du diesen Einwand nicht mehr gegen meinen Wunsch vorbringen, dich zwischen meinen Beinen zu haben.«
»Beenden wir die Diskussion! Es ist Zeit, dass ich mich zur Klamm begebe. Ich habe den Schutz um das Castello verstärkt. Nichts wird deine Nachtruhe stören.« Er küsste sie auf die Stirn und wollte gehen. Doch sie hielt ihn fest.
»Jordan!«, warnte er sie und schob ihre Hand von seinem Arm. »Ich muss gehen. Jetzt. Allein.«
Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper, so dass sie ihre Ellbogen hielt, um nicht erneut nach ihm zu greifen. Sie wollte ihn anflehen, sie nicht von sich zu weisen, nicht einmal für eine Nacht.
Weil sie ihn liebte.
Weil sie wollte, dass er sie liebte.
Weil sie ihn brauchte, damit er ihre Träume eindämmte.
Aber sie schwieg. Stumm blickte sie ihm nach.
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27
W ie Jordan befürchtet hatte, suchten die Träume sie in dieser Nacht wieder heim. Obgleich Raine den Schutz um sein Heim verstärkt hatte, half er nichts gegen das Ungreifbare.
Sie war früh ins Bett
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