Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nacht des Schierlings

Die Nacht des Schierlings

Titel: Die Nacht des Schierlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Oelker
Vom Netzwerk:
zwei Masten (Rahsegeln) ist kleiner, aber schneller und wendiger als die (→) Bark. Er wurde hauptsächlich als Kauffahrteischiff eingesetzt, aber auch zum Walfang und (dann mit zehn bis zwanzig Kanonen bestückt) in den Kriegsflotten.
CARMESINROT (auch Kermes- oder Karminrot) Sehr teurer tiefroter Farbstoff, der aus getrockneten Cochenille-Schildläusen gewonnen wurde, u.   a. von einer Art, die auf Kermeseichen lebt. Diese Farbstoffgewinnung war seit der frühen Eisenzeit bekannt und üblich, bis sie durch preiswerte synthetische Farbstoffe abgelöst wurde.
COMMERZDEPUTATION Die Vorläuferin der Handelskammer wurde 1665 von Großkaufleuten als selbständige Vertretung des See- und Fernhandels gegenüber Rat und Bürgerschaft gegründet. Sie hatte sieben Mitglieder (sechs Kaufleute und einen Schiffer) und großen Einfluss auf Handel und Politik. Ihre 1735 gegründete Bibliothek besaß schon nach 15 Jahren etwa 50   000 Bücher und gehörte zu den größten und bedeutendsten Europas. Ab 1767 unterstand der C. auch die 1619 nach Vorbildern in Venedig und Amsterdam gegr. Hamburger Bank für den Giro- und Wechselverkehr. Die C. mischte mit Rat, Tat und viel Geld bei allem mit, was Hafen und Schifffahrt betraf. Die Räume der C., Commerzium genannt, befanden sich im oberen Stock des Gebäudes der alten Stadtwaage in direkter Nachbarschaft von Rathaus und Börse, 1767/68 wurde von Baumeister George (→) Sonnin (u.   a. St. Michaeliskirche) für die kostbare Bibliothek eine weitere Etage aufgestockt.
COUPLET Seit der 2. Hälfte des 18. Jh.s ein Lied mit witzigem, oft zweideutigem, manchmal satirischem Inhalt, die Strophen enden stets mit einem Kehrreim. Das C. fand sich besonders in Oper, Operette, Vaudeville und Farce.
DRAGONERSTALL Anfang des 18. Jh.s beim westlichen Wall zwischen den Bastionen Ulricus und Joachimus für die Pferde der Hamburger Dragoner gebaut, wurde der D. schon 1740 von den Brüdern Mingotti zum Theater umgebaut. Beide waren als Opernprinzipale Topstars, tourten durch ganz Europa und gastierten bis 1754 häufig in Hamburg, 1748 mit einem Kapellmeister namens Ch. W. Gluck . Später traten in dem «kleinen Komödienhaus beim D.» reisende Theatertruppen aller Art auf, von denen besonders französische Vaudeville-Truppen dem Hamburger Nationaltheater am Gänsemarkt bittere Konkurrenz machten. Im Lauf der Zeit wäre aus dem Stall beinahe eine Kapelle, ein Weinlager oder eine Stierkampfarena geworden. 1811 wurde das Gebäude von den französischen Besatzern requiriert und wieder als Stall genutzt, nach deren Abzug 1814 von den hamb. Ulanen.
EIMBECK’SCHES HAUS Das Gebäude aus dem 13. Jh. beherbergte zunächst Rat, Gericht und eine Schänke und wurde nach dem Bier aus Eimbeck (heute: Einbeck) benannt, das nur hier ausgeschenkt werden durfte. Als Gesellschaftshaus blieb es durch die Jahrhunderte ein beliebter Treffpunkt der Bürger. Warmes Essen wurde nicht serviert, konnte aber von nahen Gasthäusern etc. geordert werden. Im 18. Jh. befanden sich hier u.   a. auch eine Hebammenschule, im Anatomischen Theater (oder Theatrum Anatomicum ) wurden «Selbstmörder und von unbekannter Hand gewaltsam Getötete entkleidet zur Schau gestellt und mitunter seziert», ebenso im Waisenhaus verstorbene Findelkinder «zur Anatomischen Demonstration». 1769 wurde das Haus abgerissen und bis 1771 prachtvoll neu erbaut, 1842 fiel es dem «Großen Brand» zum Opfer, nur die Bacchusstatue vom Eingang des Hauses wurde gerettet. Sie bewacht nun den Ratskeller im «neuen» Rathaus.
ENGLISCHE TAPETEN Die damals neue und sehr modische Variante von Tapeten in Form von bedruckten Papierrollen
EWER Im 18. Jh. das Allround-Schiff für alle Gelegenheiten. Die flachbodigen, offenen, bis 1820 nur einmastigen Segler unterschiedlicher Größe wurden z.   B. zum Transport landwirtschaftlicher Produkte und Brennmaterial aus dem Umland, als Fährschiff oder Postewer, aber auch für die Fluss- und Küstenfischerei eingesetzt.
FLEETE werden die Gräben und Kanäle genannt, die seit dem 9. Jh. zugleich als Entwässerungsgräben, Müllschlucker, Kloaken, Nutz- und Trinkwasserleitungen und als Transportwege dienten. Manche waren (und sind es noch) breit und tief genug für Elbkähne. Viele F. fallen bei Ebbe flach oder trocken, so wurden die Lastkähne mit auflaufendem Wasser in die Fleete zu den Speichern u.   a. Häusern in der Stadt gestakt, entladen und mit ablaufendem Wasser zurückgestakt. Ende des 18. Jh.s durchzogen

Weitere Kostenlose Bücher