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Die Nacht des Schierlings

Die Nacht des Schierlings

Titel: Die Nacht des Schierlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Oelker
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Madam Vinstedt, war auf die Bühne zurückgekehrt. Ob nur für diesen Abend oder auch für die Zukunft – das würde sich erweisen.
    Für die Becker’sche Komödiantengesellschaft hatte ein Desaster gedroht, sie musste einfach einspringen. Denn Florinde hatte sich eine Stunde vor der Premiere mit der letzten Postkutsche, die die Stadt verließ, zu einem neuen Abenteuer aufgemacht. Sie war mit einem jungen französischen Grafen verabredet, über den mancherlei abenteuerliche Gerüchte in Umlauf waren, der auch betörend die Violine spielte und schon eine Reihe von Tagen vor ihr bei Nacht und Nebel verschwunden war. So reiste sie nach Süden, wohl ahnend, dass ihn tatsächlich kein Adel als der des geschickten Spielers und Lebenskünstlers schmückte, aber das war ihr einerlei. Sie war übersatt von den schäbigen kleinen Bretterbühnen, Saint-Germain hatte ihr eine große versprochen. In Wien oder in London oder in Paris. Ach, Florinde.
    Für Rosina war dieser Abend das reine Glück. Sie hatte nun alles, was sie sich erträumt hatte. Oder fast alles? Das Leben hielt noch so viel bereit …

GLOSSAR
AKADEMISCHES GYMNASIUM Die dreijährige Ausbildung am A. G. galt bes. der Vorbereitung des Universitätsstudiums zumeist nach Abschluss der Latein- oder Gelehrtenschule Johanneum , es gab auch öffentliche Vorlesungen und eine allgem. zugängliche (Leih-)Bibliothek. An dem renommierten Institut unterrichteten sechs Professoren, u.   a. in den Fächern Logik und Metaphysik, Beredsamkeit, Moral, Naturwissenschaften oder orientalische Sprachen.
AMT Anderer Begriff für Zunft
BACH, CARL PHILIPP EMANUEL (1714   –   1788) Der zweite Sohn und Schüler Johann Sebastian Bachs studierte Jura in Leipzig und Frankfurt/Oder, ab 1737 gehörte er zur Kapelle des preuß. Kronprinzen und späteren Königs Friedrich   II. Sein Spiel auf dem «Clavier», dem Cembalo und dem Clavichord galt als unübertroffen. Im März 1768 folgte er seinem Patenonkel G. Ph. (→) Telemann im Amt des Städtischen Musikdirektors der fünf Hamb. Hauptkirchen und als Kantor der Lateinschule Johanneum nach. B. wurde zu seinen Lebzeiten weitaus höher geschätzt als sein heute berühmterer Vater und pflegte in Hamb. auch ein intensives öffentliches Konzertwesen. Zu seinem Hamb. Kreis gehörten bedeutende Vertreter der norddeutschen Aufklärung wie G. E. Lessing, M. Claudius, F. G. Klopstock.
BARBARESKEN Besonders gefürchtete Piraten aus den damals unter osmanischer Herrschaft stehenden nordafrikanischen Staatsgebilden
BARK Der große, relativ bauchig gebaute, mind. dreimastige Langstreckensegler war seit der Mitte des 18. Jh.s der wichtigste Schiffstyp der europäischen Handelsflotten.
BEISCHLAG Vorbau mit Treppenstufen zur Straßenseite am Erdgeschoss von Wohnhäusern
BENTINCK, CHARLOTTE-SOPHIE GRÄFIN VON (1715   –   1800) ließ sich nach nur 7-jähriger Ehe (zwei Söhne) 1740 von Reichsgraf Wilhelm von Bentinck scheiden, nach Aufenthalten in Berlin, Leipzig, Wien und Jever ließ sich die selbstbewusste Adelige 1767 in einem vornehmen Haus am Jungfernstieg nieder, sie «ritt wie der Teufel», korrespondierte u.   a. mit Voltaire, den sie am Hof Friedrichs d. Gr. kennengelernt hatte, und führte einen Salon, der bis zu ihrem Tod Treffpunkt einer bes. Gesellschaft von adeligen Diplomaten und franz. Refugiés und einiger großbürgerlicher, sehr gebildeter Hamburger war.
BOERHAAVE, HERMANNUS (1687   –   1738) Der niederländische Arzt, Humanist und Naturwissenschaftler, Prof. für Medizin und Botanik, wenig später auch für Chemie in Leiden, trug entscheidend dazu bei, die Leidener Universität zu einer der berühmtesten in Europa zu machen. Als weithin bekannter, hervorragender Praktiker und Lehrer beeinflusste er die Medizin seiner Zeit stark, seine Schriften und Lehrbücher wurden noch lange nach seinem Tod verwendet.
BRAUGERECHTIGKEIT Im Spätmittelalter wurde Hamburg auch als «Brauhaus der Hansa» bezeichnet. Die B., d.   h. die Erlaubnis, das Recht zum Bierbrauen, war an das Haus gebunden, nicht an den jeweiligen Besitzer oder Bewohner. In der besten Blütezeit des hamb. Braugewerbes soll es anno 1542 in der Stadt 527 solche «Brauhäuser» gegeben haben. Das berühmte Bier wurde vor allem nach Holland, Friesland und Dänemark exportiert, aber auch bis nach England, Spanien und Portugal. Im doppelten Straßenzug entlang des Rödingsmarktfleets gehörte zu besonders vielen Häusern eine Braugerechtigkeit.
BRIGG Der Fernsegler mit

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