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Die Nacht des Ta-Urt (German Edition)

Die Nacht des Ta-Urt (German Edition)

Titel: Die Nacht des Ta-Urt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Bödeker
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und Gegenimpuls hielten sich die Waage. Sie beschloss vorsichtiger zu sein und nicht übermütig zu werden.
    Gemeinsam warteten sie auf Eric und den Professor.
    Vielleicht konnten sie ihnen den ersten Schreck ersparen.

 
    ***

 
    Nachdem sie sich wieder zusammengefunden hatten und Elaine dem Professor und Eric erklärt hatte, wie die Sache hier anscheinend lief, folgten sie weiter Wessel, bis sie in einer unbestimmten Ferne einen schwarzen Fleck das Nichts durchbrechen sahen.
    Nach einer Weile konnten sie erkennen, dass es sich um mehrere Objekte handelte, die sich teilweise bewegten, und nach einer weiteren Weile, die sie in ihrer Welt vielleicht mit einer Viertelstunde bezeichnet hätten, die aber in dieser Welt nur durch die Tätigkeit ihrer Bewegungen zu bezeichnen war, sahen sie, dass es sich um zwei Menschen und einige kleinere Flecken, zweifellos Hunde, handelte.
    Je näher sie der Gruppe vor ihnen kamen, desto deutlicher schälte sich auch eine zu der Gruppe gehörende Landschaft aus dem Nichts heraus. Eine Böschung, ein alter Schuppen, im Hintergrund ein kleiner Wald bildeten eine winzige Insel in der ansonsten leeren Umgebung.
    Sie betraten gerade den Rand dieser Insel, als Wessel sich bückte und plötzlich einen dicken, von seiner Rinde befreiten Knüppel in der Hand hielt.

 
    ***

 
    Tanner und seine Trupp erreichte die Feuerwand. Obwohl sie mit eigenen Augen gesehen hatten, wie Eckhardt und seine Gruppe, der sie in einigem Abstand gefolgt waren, vor ihnen in dem Flammenmeer verschwunden waren, konnte Tanner nur zwei seiner Männer überzeugen, ihm zu folgen.
    Tanner selbst folgte der Überzeugung, dass ihnen nicht schaden konnte, was Eckhardt und seine Leute offensichtlich nicht fürchteten. Diese Schlussfolgerung erschien ihm vernünftig und dieser Art Vernunft zu folgen erschien ihm als das einzig Richtige an diesem seltsamen Ort. So folgte er nur dem, was er schon kannte, an einem Ort, an dem er nichts Bekanntes voraussetzte.
    Die beiden anderen Männer beschlossen, auf einem anderen Wege wieder nach oben zu kommen, und sie trennten sich.
    Tanner war sich sicher, dass er die Männer nie wieder sehen würde, aber ob es daran liegen würde, dass die Männer ihr Verderben hier unten finden würden, oder ob daran, dass er selbst nie wieder das Licht der Sonne sehen durfte, darüber wollte er keine Wette abschließen.

 
    ***

 
    Erst als die durch den Sturz ins endlose ausgelöste Panik sich legte, stellte Tanner fest, dass die Bodenlosigkeit des Raumes nur eine Illusion war. Sobald er sich beruhigte, konnte er aufstehen und weitergehen. Leider gelang es einem seiner Männer nicht, sich von der Vorstellung, dass sie stürzten, freizumachen.
    Hilflos mussten sie mit ansehen, wie der Mann im weißen Nichts unter ihnen verschwand.
    "Da waren's nur noch zwei ," dachte der Kommissar und sah seinen letzten Weggenossen an. Der Mann war bleich wie ein Leichentuch und seine Augen flackerten unsicher, aber er schien seinen Verstand noch beisammen zu haben.
    Sie folgten den kleinen schwarzen Punkten, die Eckhardts Gruppe im leeren Raum bildeten.

 
    ***

 
    Als die riesigen Viecher nah genug heran waren, zog Eric seine Waffe. Er wusste nicht, ob sie hier unten überhaupt funktionierte und ob nicht einfach bunte Wölkchen aus dem Lauf geschossen kämen, wenn er abdrückte. Neben sich sah er Elaine ein erstauntes Gesicht machen, aber er hatte jetzt keine Zeit, ihr zu erklären, warum er eine Waffe hatte.
    Schon in einer Sekunde würde sie froh darüber sein oder sie alle tot.
    Es waren vier Hunde, groß wie die Ponys, auf denen er in seiner Kindheit oft geritten war, aber sie würden einen anderen Ritt mit ihnen versuchen.
    Einen Ritt durch die Hölle.
    In langen Sätzen kamen sie auf sie zugeschossen. Jetzt konnte Eric erkennen, dass sie Schnauzen wie Krokodile hatten, schuppige häßliche Mäuler in denen grauenhaft große Zähnen nur darauf warteten, sie zu zerreißen. Ihr gelben Augen blickten sie an. Sie blickten nicht wie Hunde, sie hatten nicht diesen etwas leeren, unbestimmten und kreatürlichen Blick, den er von Hunden kannte. Diese Augen blickten ihn an, weil sie ihn MEINTEN. Sie meinten IHN mit diesem Blick.
    "He, du", schienen sie zu sagen, "gleich bin ich bei dir und reiße dich auseinander."
    Eric wartete nicht weiter, bis er in ihren Augen lesen konnte, was sie noch mit ihnen vorhatten. Als die Hunde bis auf etwa fünfzehn Meter herangekommen waren, drückte er ab.
    Der Knall der

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