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Die Nacht in mir: Roman (German Edition)

Die Nacht in mir: Roman (German Edition)

Titel: Die Nacht in mir: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Baker
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glitt sie aus, stöhnte auf, als sie zu Boden fiel und anfing, rückwärts den Hang hinunterzurutschen. Das Stechen in ihrer Seite war zu einem messerscharfen Schmerz geworden.
    Sie drehte sich halb herum und sah, dass der blonde Mann die Treppe verlassen hatte und jetzt unter ihr auf allen vieren quer über das Gras kroch, um ihr den Weg zu versperren, falls sie versuchen sollte, einfach den Abhang hinunterzurutschen. Es gab keinen anderen Weg für sie als längs über den Abhang.
    Sie wollte um Hilfe schreien, schaffte es aber nicht, ihre Stimme an den Fesseln des Schreckens vorbeizupressen, die ihr, wie es schien, die Kehle zuschnürten. Sie konnte lediglich auf ihren eigenen keuchenden Atem lauschen, als sie sich über das steile Gelände mühte, wobei sie sich immer wieder an einzelnen Schösslingen festhielt, um nicht noch weiter nach unten zu rutschen, auf den Mann zu, der dort auf sie lauerte. Ein Blick nach oben ließ sie erkennen, dass der dunkel gekleidete Mann sie auf dem Hügelkamm überholt hatte und sich jetzt abwärts durch das niedrige Buschwerk auf sie zu kämpfte. Es gab kein Entkommen, nichts was die beiden hindern würde, sie zu erwischen. Lass nicht zu, dass sie mich kriegen, betete Ardeth und krallte sich mit den Händen ins Gras, verzweifelt darum bemüht, voranzukommen. Doch ihre Füße glitten immer wieder ab.
    Der Dunkle erwischte sie, als sie den Rand des dichter bewachsenen Geländes erreichte. Eine Hand packte ihre Schulter und zog sie herum, während die andere ihr einen Schlag ins Gesicht versetzte, der sie zu Boden gehen ließ. Sie rutschte ein Stück den Hügel hinunter, mühte sich ab, ihr Shirt aus seinem Griff zu befreien. Der Mann ließ sich einfach auf ihre Bauchgegend fallen, so dass ihr die Luft aus den Lungen gepresst wurde.
    Einen Augenblick wurde sie von Dunkelheit überflutet, während sie um Atem rang. Mit einem frischen Schwung von Sauerstoff, der in ihre Lungen strömte, klärte sich auch ihre Sicht. Der Mann kauerte über ihr. Ein langes Messer mit einer boshaft gezackten Klinge bewegte sich in hypnotischem Rhythmus vor ihren Augen. »Noch ein Laut, noch eine Bewegung, und ich schlitz dir den Bauch auf, so dass die Vögel deine Gedärme fressen können. Verstanden?«, flüsterte er.
    Ardeth wurde wieder schummrig, aber sie merkte, dass sie nickte, ohne darüber nachzudenken. Sie empfand eine ferne Art Erleichterung darüber, dass ein Teil von ihr es immerhin geschafft hatte, den Instinkt für die Selbsterhaltung zu bewahren. Sie spürte den jähen Kuss von kaltem Metall auf ihrer Haut, als der Fremde die Messerschneide unter ihr Kinn legte. »So ist’s brav. Und jetzt aufsetzen, schön langsam.« Sie schaffte es, die Hände aufzusetzen und sich hochzustemmen, die ganze Zeit das Messer unter dem Kinn.
    Jetzt tauchte der blonde Mann hinter dem dunklen auf. Sein Atem ging schwer, und seine Augen funkelten zornig. »Du könntest sie hier in den Büschen liegen lassen. Hier wird sie für Wochen keiner finden. Hier wär’s sogar noch besser als die Schlucht, in der wir diesen anderen Burschen entsorgt haben«, empfahl er hilfreich.
    »Nein. Wir nehmen sie mit. Zieh sie hoch«, befahl der Dunkle. Der Blonde zuckte die Achsel und trat hinter Ardeth, um sie an den Schultern zu packen und auf die Füße zu ziehen. Gemeinsam hielten sie sie fest im Griff, während sie sich den Abhang hinaufmühten. »Wir gehen zu dem Lieferwagen dort drüben. Wenn du brav mitkommst und keinen Ärger machst, Alexander, dann schneid ich dir nicht die Kehle durch.«
    Mein Name, er kennt meinen Nachnamen, dachte Ardeth benommen, während sie sich von ihnen zu dem Lieferwagen führen ließ, der am Bordstein wartete. Der Blonde ging voraus, um die Türen hinten am Wagen zu öffnen.
    Jetzt oder nie, letzte Chance, dachte Ardeth, als sie ins Innere des Lieferwagens gestoßen wurde. Ich sollte schreien, ich sollte etwas tun. Jemand könnte es hören, jemand könnte mich retten. Aber es war zu spät, die Hände schlossen sich wieder um ihre Arme, zerrten ihre Hände nach hinten, um sie zu fesseln, und zwängten ihr einen schmierigen Lappen zwischen die Lippen.
    Die Hecktüren des Lieferwagens knallten zu, dann hörte sie, wie die beiden vorderen Türen wie ein anschließendes Echo zugeschlagen wurden. Der Motor erwachte knatternd zum Leben, und der Lieferwagen setzte sich in Bewegung.
    »Wo willst du sie abladen?«, fragte eine entfernte Stimme.
    »Zum Stützpunkt zurückfahren.«
    »Dort willst du es

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