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Die Nacht von Sinos

Die Nacht von Sinos

Titel: Die Nacht von Sinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Irischer Staatsbürger, trat 1943 einem Sonderkommando der britischen Marine bei, indem er ein falsches Alter angab. Wurde wegen Tapferkeit zum Offizier befördert. 1958 Abdankung mit dem Rang eines Captain. Wegen der irischen Staatsbürgerschaft nicht mehr befördert. Stimmt das ungefähr?«
    Er wartete, die Flasche in der einen, das Glas in der anderen Hand.
    »Ich hätte Ihnen viel Zeit ersparen und alles selbst erzählen können«, sagte ich.
    »Ganz gewiß. Natürlich ist das ein denkbar schiefes Bild von Ihnen, das Sie selbst verbreitet haben, weil es Ihren Zwecken diente.« Sarah Hamilton beobachtete mich aufmerksam. Mir war plötzlich klar, daß sie Bescheid wußte, was immer jetzt auch kommen sollte.
    Aleko war bester Laune. »Möchten Sie auch wissen, was in der vertraulichen Personalakte über Captain John Henry Savage zu lesen steht?«
    »Das kann nicht billig gewesen sein«, sagte ich. »Die Beamten der Admiralität sind für ihre altmodische Einstellung berühmt, und soweit ich mich erinnere, stehen auf einen solchen Geheimnisverrat strenge Strafen.«
    »Sie haben 1945 etwa eine Woche vor allen anderen den Rhein überquert, natürlich unter Wasser. Sie waren damals Sergeant und haben sich mit diesem kleinen Ausflug eine Verdienstmedaille und die Beförderung zum Leutnant erworben.«
    »Das waren noch Zeiten.« Ich prostete ihm zu und trank die Hälfte meines Whiskys in einem Zug. Ich würde ihn wahrscheinlich noch brauchen.
    »Palästina 1947. Die Israelis verfügten über eine sehr schlagkräftige Froschmann-Gruppe.«
    »Das müssen Sie mir nicht unter die Nase reiben. Ein paar von den Jungs haben während des Krieges zusammen mit mir gedient.«
    »Ihr Name wurde lobend erwähnt, weil Sie im Hafen von Jaffa gerade noch rechtzeitig ein paar Haftminen vom Kiel eines Zerstörers entfernt haben.«
    Habe ich das wirklich getan? überlegte ich. Wie alt war ich damals? Einundzwanzig? Nein, das war wohl ein ganz anderer Jack Savage. Ein begeisterter Junge, der es der ganzen Welt zeigen wollte. Seine Information war nicht vollständig, Gott sei Dank, der Hauptpunkt fehlte.
    »Dann folgten ein paar gute Leistungen in Korea und ein Geheimkommando an der Vertragsküste Oman.«
    »Die Eingeborenenstämme wurden damals unruhig.«
    Sarah verschluckte sich fast an ihrem Drink. Selbst Aleko lächelte, als meinte er es ehrlich.
    »Endlich Zypern. Nur mit dem Unterschied, daß die Saboteure diesmal zur Befreiungsarmee gehörten.« Er füllte mein Glas nach. »1958 haben Sie abgedankt und eine Bergungsfirma aufgemacht.«
    Ich drehte mich zu Sarah um. »Jetzt wissen Sie es also: Ich war ein Held.«
    »Das habe ich nie bezweifelt.«
    »Ein äußerst vielversprechender Offizier mit ungewöhnlichen Führerqualitäten«, warf Aleko ein. »Das ist ein Zitat. Und warum zieht sich jemand zurück, der eine solche Karriere vor Augen hat?«
    Ich war es plötzlich leid, sein Spiel mitzumachen, und ließ es ihn merken. »Warum fragen Sie, wenn Sie es doch verdammt genau wissen?«
    Er hob abwehrend die Hand. »Na gut, Mr. Savage, Sie haben also auf einer Cocktailparty in Nikosia einen gewissen britischen General beschimpft und zu erkennen gegeben, daß sie mit der EOKA-Bewegung sympathisieren. So war es doch, nicht wahr?«
    »Sie haben vergessen, daß ich seinem Adjudanten einen Kinnhaken verpaßte.« Ich sah Sarah an. »Sie hätten dabei sein sollen. An diesem Samstag abend flogen die Tische in Cohans Bar durch die Luft.«
    »Hat sich's gelohnt?« fragte sie ernst.
    »Damals glaubte ich es. Man wollte natürlich keinen Skandal. Ich wurde aufgefordert, stillschweigend um meinen Abschied einzukommen. Trotzdem bekam ich meine Entschädigung. Ihr Engländer seid doch komische Leute. Anständig bis zuletzt.«
    »Das ist uns angeboren, es gibt uns ein Gefühl der Überlegenheit.«
    Ich stand auf. »Schön, dann gehe ich jetzt. Es war ein netter Abend, nur weiß ich noch nicht genau, für wen.«
    »Aber wir haben noch gar nicht erwähnt, was Sie für Griechenland getan haben, Mr. Savage.«
    Er wußte es also doch. Diese Information konnte er nur von höchster Stelle erhalten haben.
    »In meinen Akten steht nichts über irgendeinen Kriegseinsatz in Griechenland«, sagte ich vorsichtig, »das weiß ich genau.« »Ich spreche auch von der Nachkriegszeit. Um genau zu sein: Es war im Mai 1946 während des Bürgerkriegs. Eine kommunistische Einheit hatte das alte türkische Fort auf der Insel Pelos im Golf von Thermai besetzt. Normalerweise hätte

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