Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
ihm zwar alles andere als leichtgefallen, hatte aber auch etwas überaus Befreiendes für ihn gehabt – was Carly sehr gut nachvollziehen konnte.
Und sie war bei ihm eingezogen. Es gab nicht viele Menschen in Turnbridge, die ohne Trauschein oder zumindest ein Heiratsversprechen zusammenwohnten. Aber Carly hatte endlich gelernt, sich nicht mehr so viele Sorgen darüber zu machen, was andere Leute von ihr dachten.
Bis jetzt fand sie es großartig, mit ihm zusammenzuwohnen. Das größte Problem war bisher die Umstellung gewesen, in ihren Laden fahren zu müssen, statt einfach nur die paar Stufen von ihrer alten Wohnung nach unten zu gehen. Und natürlich die Entscheidung, wo Oliver leben sollte. Letzten Endes hatte sie den Kater aber einfach mit zu Jake genommen – auch wenn Tiffany und viele ihrer anderen Kunden das Maskottchen von Winterberry’s vermissten. Aber auch dabei hatte sie gelernt, dass es eben nicht immer darum ging, es anderen Menschen recht zu machen. Schließlich konnte sie den großen Kater nicht jeden Tag hin- und hertransportieren. Und ihn jeden Abend von achtzehn Uhr bis zum nächsten Morgen allein zu lassen, hätte ihm nicht gutgetan. Carly trug noch immer helle, fröhliche Farben und stellte auch weiterhin herzförmige Schachteln her, die gerade um die Weihnachtszeit ein großer Renner waren.
Ansonsten ging das Leben in Turnbridge seinen gewohnten Gang. Dana hatte ihr Baby bekommen. Ein gesundes Mädchen namens Hannah. Frank stand noch immer hinter dem Tresen von Schubert’s, und Beth Anne versorgte die Stadt noch immer jeden Tag mit süßen Köstlichkeiten. Und Carly … Carly hatte das Gefühl, viel mehr am Leben teilzuhaben und es nicht mehr einfach nur vorm Fenster von Winterberry’s an sich vorbeiziehen zu sehen.
Was den Sex anging – manchmal war es ganz leicht, und manchmal gab es tatsächlich die kleinen Kämpfe, an die sich beide mittlerweile gewöhnt hatten. An manchen Tagen hatten die Kämpfe etwas Ernstes und drehten sich um den Missbrauch, der immer zu ihrem Leben dazugehören würde. Doch an anderen Tagen absolvierten sie das Ganze mit schallendem Gelächter. Und manchmal gefiel Carly das ›Hauen und Stechen‹ sogar ein bisschen – ein weiterer, schmutziger Tick, den sie lieber nicht genauer betrachten wollte. Denn wie man es auch drehte und wendete, sie hatte recht gehabt: Es war besser, mit jemandem, den man liebt, zu kämpfen, als auf ihn verzichten zu müssen. Und dank Jake war Desiree nichts weiter als eine Erinnerung an früher. Ein Teil ihrer Vergangenheit. Ein Teil, den sie nur allzu gern hinter sich gelassen hatte.
»Okay, die Beeren sind ja ganz hübsch, aber mir ist langweilig«, erklärte Jake und warf Carly einen ausgelassenen, verführerischen Blick zu. »Wollen wir nicht die Handschellen rausholen?«
»Und wer ist oben?«, fragte sie, meinte es aber eher im übertragenen Sinne.
Jake zuckte nur mit den Schultern. »Derjenige, der es schafft, dem anderen zuerst die Handschellen anzulegen, schätze ich. Ich bin Erster!«
Und mit diesen Worten rannten beide über den Flur ins Schlafzimmer, wo sie sich einen hitzigen und neckischen Ringkampf lieferten, von dem sie beide wussten, dass er in gutem, heißem, schmutzigem Sex enden würde – egal, wer nun letzten Endes die Oberhand behielt.
Weitere Kostenlose Bücher