Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
Das letzte Wort blieb ihm fast in der Kehle stecken, aber sie glaubte ihm.
»Tja, dann bin ich dir jetzt zuvorgekommen. Ich habe dir eine Torte gebacken«, erklärte sie und hielt ihm die Schachtel hin. Er nahm sie und betrachtete das Backwerk durch den durchsichtigen Deckel hindurch.
»Danke. Sehr lieb von dir.«
Sie nickte nur. Und kam sich ein bisschen dumm vor. »Also ähm …« Sie wusste immer noch nicht, wie sie es anstellen sollte, sie hätte sich eindeutig einen detaillierteren Plan zurechtlegen sollen. Vielleicht sollte sie lieber gehen.
»Hast du gehört, was heute passiert ist?«, fragte er sie.
Ihr Körper richtete sich etwas auf. »Nein. Was denn?«
»Ich dachte, du hättest vielleicht … na ja, normalerweise machen Neuigkeiten hier ja schnell die Runde.« Er trat von einem Fuß auf den anderen. »Ich war gerade auf Patrouille, als ein Notruf über Funk kam, dass ein kleiner Junge auf der Red Mill Road Hilfe bräuchte.« Und dann erzählte er ihr die ganze unglaubliche Geschichte, wie er den kleinen Justin Webb vor einem Mann gerettet hatte, der ihm eindeutig etwas hatte antun wollen. Carly war mit Justins Mom Sherry zur Schule gegangen.
»Das ist ja unfassbar, Jake«, sagte sie – und meinte es auch so. Carly wusste, dass er sich als Polizist hier nicht besonders nützlich gefühlt hatte und begriff, dass sich das mit dem heutigen Tag gründlich geändert hatte.
»Aber das ist noch nicht alles«, fuhr er mit einem Glitzern in den himmelblauen Augen fort. »Der Kerl in dem Auto … das war er.«
»Wer?«
»Larry Downy.«
Carly blieb der Mund offen stehen. Sie hob die Hand und legte sie mit weit gespreizten Fingern auf ihre Brust. »Ist das dein Ernst, Jake?!«
Er nickte und sah ein bisschen so aus, als würden ihm gleich die Tränen kommen. »Ich hätte ihn fast krankenhausreif geprügelt, als ich ihn erkannte«, erklärte er schließlich. »Eigentlich wollte ich das gar nicht, aber es ist einfach passiert, und …« Er hielt inne und seufzte. »Ich kann nicht sagen, dass ich es bereue, zugeschlagen zu haben.«
Carly nickte. Sie verstand.
»Es ist … als wäre mir eine große Last von den Schultern genommen. Einfach zu wissen, dass dieser Mistkerl endlich hinter Schloss und Riegel sitzt und jetzt keinem Kind mehr etwas zuleide tun kann.«
Carly wusste gar nicht, was sie antworten sollte. Die Sache fühlte sich einfach zu gewaltig an, um mit Worten darauf zu reagieren. »O Jake.« Das war alles, was sie über die Lippen brachte. Und dann legte sie die Arme um ihn. Sie musste ihn einfach umarmen. Ihre Geste hatte nichts Sexuelles. Es ging dabei einfach nur um Liebe und Trost. Es ging um die Überbleibsel des siebenjährigen Jungen, die immer noch in dem Mann existierten, zu dem Jake geworden war.
Auch seine Arme schlossen sich um sie – fest. Und so blieben die beiden eine ganze Weile lang schweigend stehen. Durch Jakes Fliegengittertür strich eine sanfte Herbstbrise über sie. Plötzlich hörte sie erneut die Musik im Hintergrund und erkannte an den zarten Gitarren sofort den traurigen Anfang von Jeff Buckleys ›Hallelujah‹.
Irgendwann bemerkte Carly, dass sie sich aneinanderklammerten, als ginge es um ihr Leben. Ihre Fingerspitzen gruben sich durch den Kapuzenpullover hindurch verzweifelt in seinen Rücken und seine Schultern. Auch seine Umarmung war von derselben Eindringlichkeit. Oder vielleicht war es auch einfach nur Endgültigkeit. Sie spürte Jakes warmen Atem an ihrem Hals, während seine Finger sich in ihrem Haar vergruben. Carlys Augen wurden ganz feucht, aber sie gab sich alle Mühe, nicht zu weinen. Nicht über das, was sie beide in ihrer Kindheit und Jugend durchgemacht hatten. Und auch nicht über die Tatsache, dass er sie verließ. Dass er sie wirklich verließ.
Und dann durchfuhr sie auf einmal ein allzu bekannter Stich – wilde Begierde, die langsam und verzehrend von ihrem Körper Besitz ergriff. Denn irgendwann hatte ihre Umarmung sich eben doch in etwas völlig anderes verwandelt. Carly biss sich auf die Lippe, damit sie nicht sofort zu zittern begann, als sie Jakes steif werdenden Schwanz an ihrer Hüfte spürte.
Ihre Brüste sehnten sich nach Berührung, und ihre Möse pulsierte – unausgefüllt und begierig. Ihre Kopfhaut begann zu prickeln, während das Verlangen quälend über ihr Rückgrat kroch. Ihr Hals war so zugeschnürt, sie hatte das Gefühl, jeden Moment zu ersticken. Und als sie endlich einen schweren Atemstoß herausließ, wurde ihr klar,
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