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Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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Tages bekam Talon den Befehl mich zu verwandeln. Ich hatte überhaupt keine Angst, denn ich wollte ebenso stark und unverletzlich sein, wie Talon es war. Ich konnte es kaum abwarten, ihm als ebenbürtig gegenüber zu stehen. Talon bereitete mir eine unvergessliche Nacht, in der wir miteinander schliefen. Für mich war es das erste Mal überhaupt, mit einem Mann auf solch eine Art intim zu werden, denn für Menschen hegte ich keinerlei Interesse. Ich empfand sie als schwach und meiner unwürdig. Talon war so zärtlich wie es für ihn in dieser Lage als Vampir möglich war. Sicherlich tat er mir weh, doch es machte mir nichts aus. Es gab für mich nichts Schöneres, als ihm meine Unschuld zum Geschenk zu machen, denn er schenkte mir die Unsterblichkeit. Als wir beide in höchster Ekstase waren, gab er mir den Kuss des Todes und biss mich fest in den Hals. Ich erinnere mich, dass der Biss unglaublich schmerzvoll war und, dass sich Talon aufgrund des Geschmacks meines Anwärterblutes, kaum noch beherrschen konnte, mich nicht im Blutrausch zu zerfetzen. Da ich mehr als genug von Talons Vampirblut in meinem Kreislauf hatte, begann kurz nach dem Biss meine Verwandlung", erzählte Flora mit glänzenden Augen, als sie sich an diese Nacht zurück erinnerte. Mimma schluckte, denn es war ihr etwas unangenehm so intime Details aus Floras Leben zu erfahren.
"Seit jeher, sind Talon und ich ein paar und wir lieben uns noch immer, wie zu meiner Anwärterzeit!", gab Flora verliebt von sich. Mimma räusperte sich, um Flora wieder in die Gegenward zurückzuholen, denn die schien noch immer mit ihren Gedanken in der Vergangenheit zu schwelgen.
"Wie ist die Verwandlung?
Tut es weh?", fragte Mimma ängstlich. Flora sah sie mitfühlend an.
"Ich könnte dir erzählen, wie sich die Verwandlung für mich angefühlt hat, doch das würde dir nicht weiter helfen. Jeder muss diese Erfahrung für sich alleine machen. Den einzigen Rat, den ich dir mit auf den Weg geben kann, ist, keine Angst davor zu haben", antwortete ihr Flora. Mimma gab einen betrübten Seufzer von sich.
"Weißt du Mimma, Ardric ist der beste, den du für diese Angelegenheit bekommen kannst. Noch dazu hat er wirkliche sehr starke Empfindungen für dich.
Seine Absichten dir gegenüber sind ehrlich und rein.
Du machst es dir schwerer, als es eigentlich ist. Und wenn du ehrlich bist, hängst du doch gar nicht allzu sehr an deinem menschlichen Leben.
Ich kann sehen, dass du all die Jahre auf eine Antwort gehofft hast, was der Sinn deines Lebens sein soll. Du hast deine Antwort bereits bekommen, doch du willst sie einfach nicht wahr haben.
Öffne dich endlich und all die Last und die Bürde, die du dir selbst auferlegt hast, wird von deinen Schultern fallen.
Das, wonach du dich sehnst, ist in unmittelbarer Nähe, greifbar vor deinen Augen. Gestehe dir deine Gefühle Ardric gegenüber ein, dann wird sich der Rest von selbst regeln", machte Flora Mimma klar.
Du kannst mir glauben. Ich liege nie daneben.
Du wurdest geboren um eine von uns zu sein!", sagte Flora verheißungsvoll. Teils mit verwirrtem, teils mit ernstem Gesichtsausdruck hörte Mimma aufmerksam zu, was Flora ihr zu sagen hatte. Doch nun fühlte sie sich noch verlorener, als zuvor.
"Ich hoffe ich konnte dir mit meiner Geschichte weiter helfen und dir ein Wenig die Angst nehmen", meinte Flora und drückte freundschaftlich Mimmas Schulter. Mimma rang sich ein Lächeln ab.
"Weißt du eigentlich wer für deine Vampirprägung verantwortlich ist?
Also weißt du, wer der Vampir war, dem du das zu verdanken hast?", wollte Mimma von Flora wissen.
"Nein, das wurde nie herausgefunden. Es war wohl ein Streuner, der nicht zur Familie dazu gehören möchte. Es gibt so viele von ihnen, die die Ältesten nicht kennen, noch kennen sie einen anderen Vampir mit einer ähnlichen Gabe wie der meinen.
Ich bin sozusagen einzigartig und habe seit meiner Verwandlung an Wert zugenommen. Meine Gabe hilft bei vielen ungeklärten Fällen, wenn Vampire durch ihr Verhalten bei den Ältesten in Missgunst gefallen sind.
Oft bin ich das Zünglein an der Waage, das den entscheidenden Hinweis liefert, ob ein Vampir weiter leben darf, oder nicht.
Ich kann dir nur sagen, dass dir als Vampir die Welt zu Füßen liegt. So viel Macht besitzt man als gewöhnlicher Mensch nicht.
Du solltest deinem zukünftigen Leben als Vampir mit Freuden entgegenblicken!", lobpreiste Flora und versuchte Mimma ihre Zukunft als Vampir schmackhaft zu machen. Mimma nahm einen Schluck

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