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Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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von ihrem Martini. Dieser hatte leider an Geschmack und Intensität verloren, denn durch die geschmolzenen Eiswürfel im Glas, wurde er verwässert. Sie bestellte sich einen neuen Drink. Als sie sich Flora wieder zuwendete, stand Talon bei ihr. Er hielt ihre Hand und streichelte sanft über ihre zierlichen Fingerknöchel. Ihre Haut wirkte zart und beinahe durchsichtig. Mimma schämte sich ein Wenig, denn sobald sie Talons Gesicht erblickte, sah sie die Bilder vor sich, wie sein nackter Körper, sich mit Floras nacktem Körper vereinte. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und nahm hastig einen Schluck von ihrem Martini. Dabei verschluckte sie sich und hustete lautstark.
"Ist mit dir alles in Ordnung?
Du scheinst dich irgendwie unwohl zu fühlen", meinte Talon und sah Mimma fürsorglich an.
"Nein, nein. Alles ist in Ordnung!", gab Mimma hustend von sich und winkte ab. Flora grinste in sich hinein, denn sie wusste, wieso Mimma sich Talon gegenüber so merkwürdig benahm. Und da sie keine Geheimnisse ihm gegenüber hatte, flüsterte sie ihm ins Ohr, was Mimma durch den Kopf ging. Talon sah Mimma amüsiert an.
"Na das braucht dir aber nicht peinlich zu sein.
Der Akt der Liebe ist das Natürlichste auf der Welt!", sagte er amüsiert und klopfte ihr helfend auf den Rücken. Nach wenigen Sekunden konnte Mimma wieder frei durchatmen. Sie fühlte wie ihre Wangen glühten.
"Ich weiß nicht, was du damit meinst?", sagte sie und hoffte, dass Talon es auf sich beruhen ließ.
"Nun ja. Der eigentliche Grund, weswegen ich zu auch gekommen bin, ist, dass ich euch mitteilen wollte, dass es in wenigen Minuten so weit ist. Ardric wird gleich das Zeichen geben", informierte er sie.
"Geh du schon mal vor, ich komme gleich nach", sagte Flora zu Talon. Er nickte und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.
"Bis gleich meine Liebste", sagte Talon und verabschiedete sich dann.
"Tut mir leid.
Ich konnte sehen, woran du gedacht hattest, als du ihn erblickt hast und konnte nicht wiederstehen, es ihm zu sagen. Wir haben einfach keine Geheimnisse voreinander", gestand Flora ihr.
"Oh nein, jetzt schäme ich mich noch mehr!", jammerte Mimma und fühlte wie ihr Gesicht rot anlief.
"Du brauchst dich doch nicht zu schämen. Sex ist ganz normal und es ist auch normal sich andere dabei vorzustellen. Das tut so ziemlich jeder", meinte Flora beschwichtigend.
"Lass uns bitte einfach nicht mehr darüber reden", bat Mimma. Flora nickte verständnisvoll und sprang von ihrem Barhocker auf. Mimma sah Flora ernst an, denn sie hatte noch eine wichtige Frage, die ihr auf der Seele brannte.
"Wenn du mich weiter so angespannt schaust, starrst du noch ein Loch durch mich hindurch", scherzte Flora.
"Du hast bei unserer ersten Begegnung etwas von einem Seelenbild gesagt.
Ich weiß, das klingt jetzt total dumm und ich weiß, dass echte Vampire nichts mit denen in Filmen gemeinsam haben, aber haben Vampire denn nun tatsächlich eine Seele, oder nicht?", fragte Mimma und nuckelte gespannt, die Antwort abwartend, an ihrer Unterlippe herum.
"Du glaubst doch sowie so nicht an einen Gott, also warum interessiert dich das dann?", wollte Flora von Mimma wissen und neigte ihren Kopf leicht zur Seite.
"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht", erwiderte Mimma und plusterte ihre Backen auf. Flora sah sie eindringlich an und versuchte herauszufinden, weshalb Mimma das wissen wollte, bis sie den Grund tief in ihrem Innersten verborgen fand. An einen Gott hatte Mimma nie geglaubt, doch sie glaubte daran, dass jeder Mensch eine Seele besaß. Sie hatte Angst durch den Verlust ihrer Seele, als Vampir ihre Menschlichkeit zu verlieren, denn noch immer befürchtete sie zu einem blutrünstigen und mordlüsternen Monster zu werden. Flora tat ihr den Gefallen und beantwortet ihr die Frage.
"Ja, Vampire haben eine Seele.
Das was die Menschen und auch wir Vampire als Seele bezeichnen, wütet ständig in uns herum. Anders als bei den Menschen, nehmen Vampire sie aber viel deutlicher wahr. Viele von uns versuchen diese kleine innere Stimme, durch Brutalität und ein ausschweifendes Leben auszublenden, doch sie ist immer da und nagt an uns. Aus diesem Grund haben wir auch Stimmungsschwankungen, mal schlimmer, mal weniger schlimm.
Doch Ardric ist ein Extremfall, was Stimmungsschwankungen betrifft. Ich kenne keinen anderen Vampir, bei dem es ähnlich stark ausgeprägt ist, wie bei ihm und er ist ein Mann!
Aber er kommt klar. Muss er. Vor allem jetzt, wo er dich hat, kann er sich es nicht

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