Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
Vom Netzwerk:
verzichten können", erwiderte Mimma. Dann fuhr Flora mit ihrer Erzählung fort.
"Wie dem auch sei.
Zu dieser Zeit tat Elester alles, um gut bei den Ältesten da zustehen. Er tötete den anderen Vampir und brachte mich zu ihnen. Elester hatte zuvor noch nie einen Menschen mit einer Vampirprägung kennen gelernt und er konnte sich kaum zurückhalten, sich von meinem Blut zu nähren. Doch er wusste von Erzählungen, dass es diese Menschen gab und er war sich sicher, dass ich so ein Mensch war. Deshalb hielt er seine Gier und seinen Durst, mit größter Anstrengung unter Kontrolle, damit er durch meinen Fund, in der Gunst der Ältesten stieg. Elester wurde seine Zurückhaltung mir gegenüber hoch angerechnet. Er bekam dadurch beinahe völlige Narrenfreiheit bei den Ältesten.
Fortan lebte ich als Anwärterin unter Vampiren. Ich wuchs mit ihren Gepflogenheiten auf. Sie versuchten mir ein möglichst menschenähnliches Leben zu gewähren. Aus diesem Grund bekam ich Unterricht und durfte mich auch hin und wieder unter den Menschen bewegen. Mir wurde eingebläut, dass ich kein Wort gegenüber den Menschen verlieren durfte, was die Existenz der Vampire betraf. Für Menschen waren solche Wesen Ausgeburten der Hölle, doch für mich waren Vampire das Normalste auf der Welt.
Natürlich wurden enorme Sicherheitsvorkehrungen getroffen, damit niemand von ihnen in Versuchung kam, doch von meinem Blut zu kosten. Ich verstand damals diese Aufregung um mich herum nicht. Bis ich heute zum ersten Mal selbst in den Genuss kam, den Duft einer Anwärterin zu riechen und auf meiner Zunge zu schmecken.
Mimma du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gut du Duftest!
Ich kann mich selbst sehr gut Beherrschen, das ist eine meiner Stärkten, neben meiner Gabe. Doch es gibt sehr wenige Vampire, die die Sensibilisierung vornehmen können, ohne durchzudrehen.
Mit Ardric haben die Ältesten eine sehr gute Wahl getroffen", pflichtete Flora kopfnicke der Entscheidung der Ältesten bei.
"Und diese Duftessenz, die hier in der Luft liegt, soll die anderen Vampire so gut wie möglich von deinem Duft ablenken", informierte Flora sie.
"Aber ich dachte der Duft ist dazu da, um uns Menschen willig zu machen und zwar in jeder Hinsicht. Zumindest ist es das, was Ardric mir darüber erzählt hat", sagte Mimma.
"Das ist ein zufälliger, wenn auch durchaus erwünschter Nebeneffekt. Die Duftmischung hat auf euch Menschen eine sexuell stimulierende Wirkung und bei Vampiren hemmt sie den Geruchssinn. Somit konnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, wie man so schön sagt", meinte Flora amüsiert.
"Ardric sagt mir nie die ganze Wahrheit!", gab Mimma missmutig von sich.
"Er wollte dich nicht allzu sehr beunruhigen. Du darfst ihm deswegen nicht böse sein. Er ist selbst sehr angespannt und hat große Angst, dass wegen dir heute doch noch etwas schief gehen könnte und er würde es sich nie verzeihen, wenn dir etwas zustieße", erklärte Flora und verteidigte Ardrics Vorgehensweise ihr gegenüber. Doch Mimma zog es vor lieber zu schmollen. Sie wollte nicht hören, dass Ardric sich um sie sorgte, denn sie wollte es nicht glauben.
"Wann fing bei dir die Sensibilisierung an und wer führte sie bei dir durch?", fragte Mimma weiter, denn sie wollte mehr über Flora erfahren.
"Als ich 20 Jahre alt war, stellten mir die Ältesten Talon vor. Ich wusste bereits was mich erwarten würde, denn man hatte mich schon sehr früh darüber aufgeklärt. Da ich für die Ältesten so kostbar war, durfte ich bis zu diesem Zeitpunkt tun und lassen, was ich wollte. Talon war sehr besonnen und ruhig und er war überaus geduldig mit mir, denn ich war ein ziemlicher Wildfang. Ich wurde ihm anvertraut und lebte fortan mit ihm zusammen. Ich genoss es sogar von seinem Blut zu trinken. Für mich war es immer eine sehr intime Angelegenheit, denn ich trank sein Blut nie aus einem Glas. Das gefiel mir nicht. Ich wollte es direkt von einer offenen Wunde an seinem Körper trinken. Mal war es von seinem Handgelenk, mal von seinem Hals, oder auch von seiner Brust. Je nachdem, wie ich aufgelegt war und wie viel er mir zugestand. Talon war von dieser Art der Sensibilisierung alles andere als Abgeneigt. Er genoss es ebenso sehr, wie ich es tat. Dadurch kamen wir uns sehr nahe und irgendwann verliebten wir uns ineinander. Mir selbst kam es wie eine Ewigkeit vor, doch es waren nur ein paar Wochen. Auf jeden Fall war der Zeitraum von der Sensibilisierung bis zur Verwandlung geringer, als bei dir.
Eines

Weitere Kostenlose Bücher