Die Nachtwanderin
ist nicht nur einer, sondern ein ganzes Rudel, das aus 30 bis 40 miefenden Kötern besteht", informierte er Mimma über die Rudelgröße der Werwölfe.
"Und was wollen die von dir?", fragte Mimma besorgt nach und biss herzhaft in ihre Semmel.
"Meinen Körper würden sie zwar auch gerne in der Luft zerfetzen, doch es geht um dich.
Sie wollen nicht, dass du ein vollwertiges Mitglied unserer Familie wirst", sagte er und schaute noch immer prüfend aus dem Fenster.
"Ähm, was das betrifft.
Darüber würde ich gerne mit dir reden", meinte Mimma und wartete darauf, dass er sich ihr zuwendete. Er zog den Vorhang wieder zu und setzte sich anschließend aufs Bett.
"Ok, ich bin ganz Ohr", sagte er. Mimma wurde nervös, denn sie wusste nicht, wie sie dieses Gespräch genau anfangen sollte.
"Hast du keinen Hunger?
Es ist noch was übrig", bot Mimma ihm an.
"Ich esse eure Nahrung nicht.
Wir Vampire benötigen nur Blut.
Zudem hatte ich bereits ein ausgiebiges Mahl während meiner Erledigungen", klärte er Mimma auf.
"Und jetzt rück schon raus mit der Sprache und hör auf Zeit zu schinden.
Du wolltest mit mir etwas bereden, dann hab auch den Mumm dazu und sag was du willst!", forderte er Mimma ungeduldig auf. Mimma holte tief Luft und schluckte mehrmals, bevor sie beginnen konnte.
"Das mit dieser Anwärtersache ist wirklich interessant, aber ich hab mir das durch den Kopf gehen lassen und mich dagegen entschieden.
Ich möchte kein Blut mehr von dir trinken und ich möchte nach meiner Verwandlung auch keine unschuldigen Menschen töten und deshalb muss ich dein Angebot abschlagen.
Mir hat mein Leben, wie es bisher verlaufen ist, gut gefallen und daran möchte ich auch nichts ändern.
Richte den Ältesten aus, dass ich mich geehrt fühle, dass sie mich dafür haben wollten, aber es wäre wohl besser, wenn ihr jemand anderen dafür finden würdet.
Du kannst mich also wieder nach Hause lassen." Mit diesem Satz beendete Mimma ihren Vortrag. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, doch sie wartete angespannt ab, wie Ardric auf ihre Entscheidung reagierte. Seine Miene schien zuerst völlig versteinert, doch dann begann er langsam seinen Kopf zu schütteln. Im nächsten Augenblick warf er seinen Kopf in den Nacken und lachte aus voller Kehle. Mimma sah ihn verärgert an, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, gescherzt zu haben. Ardric beruhigte sich wieder und setzte eine Ernsthaftigkeit an den Tag, die Mimma schaudern ließ.
"Du hast die Lage völlig verkannt.
Wenn die Ältesten dich auserwählt haben, gibt es kein Zurück mehr.
Ihr Wort ist Gesetz!
Wer sich dem nicht beugt, wird gnadenlos ausgelöscht.
Dich sollte es glücklich machen, dass du ihnen so wertvoll und wichtig bist, dass sie dich auserkoren und dich nicht den Werwölfen überlassen haben.
Das hier kleine Mimi, ist jetzt dein Schicksal, an dem sich nichts mehr ändern lässt. Außer du erzürnst die Ältesten so sehr, dass sie bei dir eine Ausnahme machen würden, doch diese Ausnahme sieht nur den Tot als Lösung vor.
So oder so, von deinem alten Leben kannst du dich endgültig verabschieden", sagte Ardric und versuchte somit, Mimma ihre ausweglose Lage zu verdeutlichen. Diesmal war er es, der angespannt auf eine Reaktion von Mimma wartete. Wütend schlug sie mit der Faust auf den Tisch.
"Das ist mir egal!", schrie sie aufgebracht.
"Dann tauche ich eben unter und verstecke mich.
Hauptsache ich muss mit euch nichts zu tun haben!", schmetterte sie Ardric wütend entgegen.
"Mimma das geht nicht.
Selbst wenn wir dich nicht finden würden, die Werwölfe spüren dich auf jeden Fall auf und ich kann dir versprechen, dass das kein gutes Ende für dich nehmen wird", sprach Ardric mit ruhiger Stimme auf Mimma ein, um sie nicht noch mehr aufzuregen.
"Aber wieso können die mich aufspüren?
Woher wissen die, dass ich eine Anwärterin bin?", fragte sie mit bebender Stimme. "Wenn ein Vampir mit einem Mensch ein Kind zeugt, kommt dieses automatisch mit der Vampirprägung zur Welt.
Das Kind ist zwar ein normaler Mensch, doch in den Genen ist die Vampirprägung fest verankert.
Im Falle einer Verwandlung, begünstigt die Prägung den Verlauf der Verwandlung und macht diese weniger Schmerzhaft für den Anwärter.
Und genau diese Prägung können wir Vampire bei den Menschen riechen, denn dadurch wird ein extrem süßlicher Duft frei gesetzt, dem man sich als Vampir kaum entziehen kann. Der Duft zieht uns magisch an und ruft einen seltenen Hunger hervor, der einem sämtliche Sinne vernebelt. Stell
Weitere Kostenlose Bücher