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Die naechste Frau

Die naechste Frau

Titel: Die naechste Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanne Hipp
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mach das Dach auf, wenn schönes Wetter ist, ich brauch kein Motorrad mehr, wirklich!“
    Alex lachte. „Ein Fiat 500? Wie sollte da ein Kinderwagen reinpassen?“, fragte sie, ohne zu überlegen.
    Jackie sah sie basserstaunt an.
    Alex ging nicht weiter darauf ein und schlug ihr stattdessen vor: „Wie wär’s wenn wir den Porsche als Spaßmobil behalten und wir kaufen uns lieber noch einen Kombi dazu?“
    So wie Jackie jetzt aussah, musste sie konkreter werden. Alex setzte sich auf, soweit es eben ging.
    „Jackie, würdest du mich heiraten?“
    Sie reagierte nicht. War wie versteinert.
    „Ich hatte vor, dich heute Abend zu fragen. Allerdings in einem schöneren Ambiente. Ich hab dazu den Tisch reserviert … Aber das hat ja nicht geklappt. Oh Gott, da müsste ich anrufen und mich entschuldigen. Es war alles schon arrangiert. Ich hätte es dich heute Abend gefragt, ob wir beide nicht klar Schiff machen wollten, ob du und ich nicht einfach …“ Ihre Worte versiegten, als sie in Jackies immer noch unbewegliches Gesicht sah.
    Die Schwester kam herein, stellte eine Kanne Tee auf das Tablett, das noch unberührt auf ihrem Nachttisch stand. Sie warf beiden Frauen einen freundlichen Blick zu.
    „Danke“, sagte Alex.
    „Du hast uns einen Tisch reserviert, um mir einen Heiratsantrag zu machen?“, fragte Jackie ungläubig, als die Schwester wieder gegangen war. Dann endlich wechselte ihr Gesichtsausdruck. Ihr plötzliches Lächeln ließ ihre schönen weißen Zähne aufblitzen.
    Erleichtert fuhr Alex fort: „Normalerweise hätten wir um diese Uhrzeit bereits ein wirklich leckeres Menü hinter uns. Von dem guten Spätburgunder und dem Holunderblütensekt ganz zu schweigen.“
    Dann wieder Stille.
    Warum antwortete ihr diese Frau nicht?
    „Können wir das nachholen?“, fragte sie stattdessen.
    „Nur wenn du ja sagst.“
    „Ja“, sagte sie endlich.
    Alex ließ sich entspannt in ihr Kissen zurückfallen.
    Gott sei Dank.
    „Ja“, wiederholte sie. „Wenn du mich ein Leben lang aushalten willst?“
    „Ich liebe dich, Jackie.“ Die Frau ihrer Träume lächelte bescheiden.
    „Du darfst auch entscheiden, wann und wie“, versprach Alex.
    „Jetzt. Hier?“, grinste Jackie. „Bevor du es dir anders überlegst.“ Plötzlich lachte sie auf und küsste sie glücklich. Dann schüttelte sie den Kopf und stand auf, immer noch grinsend. „Ich hab dir Klamotten mit gebracht“, sagte sie wie nebenbei.
    Alex liebte ihre fürsorgliche Art.
    „Und deine Waschsachen, deinen Laptop und ein paar Bücher zum Zeitvertreib. Ich schätze, du bleibst erstmal eine Weile hier.“
    „Danke. Was ist mit deinem Motorrad?“
    „Ist beim Händler. Er kennt es ja schon. Wenn es wieder hergestellt ist, werd ich es verkaufen.“
    Einerseits freute es Alex, dann bräuchte sie sich kein Sorgen mehr um sie zu machen, andererseits gehörte das Motorrad einfach zu Jackie. So hatte sie Jackie kennen gelernt. Hatte sie das Recht, diese Frau zu verändern?
    „Deine BMW ist irgendwie ein Teil von dir“, äußerte sie ihre Bedenken.
    „Wenn ich Gas geben will, nehm ich einfach deinen Porsche.“
    „Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob mich diese Aussage beruhigen kann.“
    Jackie stand auf und räumte ihre Kleider in den Schrank. „Möchtest du das Flügelhemd ausziehen?“, fragte sie mit dem Anflug eines anzüglichen Lächelns.
    Jackie half ihr in ein längeres Schlafshirt. Es war gar nicht so einfach.
    „Ich seh schon, das Ausziehen geht mit dir irgendwie leichter“, bemerkte Alex trocken.
    Jackie grinste etwas verlegen.
     
    Nach zehn Minuten verabschiedete sie sich. „Ich lass dich jetzt in Frieden. Soll ich eigentlich deinen Eltern Bescheid geben?“
    „Um Himmels willen, nein. Das mach ich nicht vor morgen.“ Zumindest nahm sie es sich fest vor. Aber zuerst würde sie im Restaurant anrufen und erklären, warum sie nicht gekommen waren.
    „Wie du willst.“ Jackie küsste sie zum Abschied, strich ihr zärtlich übers Haar. „Es tut mir Leid, dass es dich erwischt hat. Ich wäre froh, es hätte stattdessen mich getroffen.“ Bevor Alex etwas sagen konnte, war sie schon an der Tür. „Bis morgen“, hörte sie Jackie noch sagen, bevor sie die Tür hinter sich zu zog.
     

Kapitel 46
    Jackie konnte noch nicht nach Hause. Sie war viel zu aufgewühlt. Sie sagte den Termin für den nächsten Tag bei ihrer Psychologin ab, sprach ihr aufs Band. In dieser Situation konnte sie sich nicht konzentrieren, Frau Speyer würde es verstehen. Danach

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