Die Naechte der Venus
wieder die Lust. Sie drückte den Kopf der Thrakerin zwischen ihre Beine. Deren Zunge strich über ihre Scham. Sie wurde wieder heiß.
Domitian und die Germanin erreichten den Höhepunkt. Sie schrie mit zurückgeworfenem Kopf in ihrer gutturalen Muttersprache. Ihre Hände krallten sich in Domitians Schultern, dann entspannten sich ihre Gesichtszüge.
»Geh runter von mir.«
Er schob die Germanin von seinem Schoß, richtete sich halb auf, um Caelia zu beobachten, die immer noch von der Thrakerin verwöhnt wurde. Sie lächelte ihn an.
Domitian streckte die Hand nach ihr aus. Sie konnten einander gerade mit den Fingerspitzen berühren. Mit einem Wort schickte der Imperator die Gladiatorinnen fort. Danach zog er Caelia auf die Füße und legte einen Arm um ihre Taille. Dicht nebeneinander gingen sie ins Schlafzimmer. Er trat von innen mit dem Fuß gegen die Tür, sodass sie ins Schloss fiel, bevor Brutus hereinhuschen konnte.
»Lass uns den Rest des Tages genießen.« Er zog sie noch enger an sich.
Das Geräusch der zufallenden Tür und der Anblick des breiten kaiserlichen Bettes erinnerte Caelia jäh daran, was sie tun sollte. Ihre Augen flogen zu der Tür neben dem Bett. Sie war in den Wandmalereien kaum zu erkennen, aber doch unübersehbar für den, der nach ihr zu suchen wusste. Die Lust fiel von ihr ab wie ein fadenscheiniges Gewand. Sie wurde steif in Domitians Armen.
Obwohl ihn die Gefühle anderer selten interessierten, spürte er doch die Veränderung in ihr. »Was hast du?«
»Ich ... ach nichts«, flüsterte sie mit erstickter Stimme.
»Bist du müde – oder schwanger?«
»Nicht schwanger.«
»Ich habe zu viel erwartet.« Er ließ sich auf das Bett fallen und klopfte auf den Platz neben sich. »Du bist immer da, wenn ich dich rufe, als wäre das selbstverständlich. Aber das ist es nicht, ich weiß das.«
Selten war der Imperator so fürsorglich – und ausgerechnet heute ... Sie ließ sich auf der äußersten Kante des Bettes nieder.
»Leg dich einfach neben mich.«
Sie tat, was er wollte. Stumm lagen sie nebeneinander, nur ihr Herzschlag dröhnte in ihren Ohren wie die Trommel auf einer Galeere.
Bald darauf zeigten seine gleichmäßigen Atemzüge an, dass er eingeschlafen war. Seine Hand lag schlaff in ihrer.
Es war soweit. Sie musste aufstehen und die Tür öffnen – doch sie blieb liegen, weil sie das Gefühl hatte, keinen Muskel rühren zu können. Im Mund hatte sie einen sauren Geschmack, als hätte sie verdorbene Oliven gegessen.
Die Furcht, Domitian könnte plötzlich aufwachen, trieb sie schließlich hoch. Wie eine Betrunkene taumelte sie zur Tür. Es gab zum Öffnen einen kleinen Knauf aus Bronze. Wie Eis lag er in ihrer Hand. Schnell drehte sie ihn herum und erschrak über das leise Klacken, mit dem sich die Tür öffnete. Die Riegel waren gut geölt, sie glitt lautlos nach außen, als Caelia sie mit einem Ruck aufstieß. Sie erwartete, dass eine Horde Attentäter sich auf den Imperator stürzen würde.
Nichts geschah.
Zitternd wagte sie einen Blick in den unbeleuchteten Gang. Niemand war dort.
***
»Warum?«
Seit sie aus dem Palast zurückgekehrt war, hämmerte diese Frage unablässig in ihrem Kopf. Jetzt stand sie Widar im Garten ihrer Villa gegenüber und sagte nur dieses eine Wort.
Er ließ die Schultern hängen. »Es war keine Zeit.«
»Was soll das? Hatten alle was Besseres zu tun, während ich Todesängste ausgestanden habe?«
»Caelia, bitte.« Er streckte die Hand nach ihr aus, aber sie zuckte zurück. »Es war wirklich keine Zeit. Wir brauchen ein oder zwei Tage zur Vorbereitung.«
»Was gibt es da vorzubereiten? Ihr müsst doch nur im Gang stehen und ...« Ihre Stimmer wurde immer schriller und kippte um.
»Kleines.« Diesmal ließ sie sich von Widar in den Arm nehmen, legte den Kopf an seine breite Brust. »Ich verstehe deine Ängste.«
Seine Lippen berührten ihr Haar. Er umfasste ihr Gesicht und hob ihren Kopf an. »Alles wird gut.« Zart küsste er ihre Stirn und Augen.
Sie entspannte sich, vertraute Widar bedingungslos, und wenn er sagte, alles würde gut, dann war es so. Hatten die Verschwörer ihren Plan aufgegeben? Erst flüchtig, dann aber leidenschaftlich erwiderte sie seine Küsse. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und schob ihre vorwitzige Zunge in seinen Mund. Eine Wärme, von der sie noch vor Kurzem gedacht hatte, sie würde sie nie wieder spüren, rieselte durch ihren Körper.
Widar schob sie von sich. »Wir müssen es nochmal
Weitere Kostenlose Bücher