Die Naechte der Venus
anrichten würden. Die Menschen wären wahrscheinlich nicht zu halten auf den Zuschauerrängen.
Die Frauen wischten sich gegenseitig den Sand von den Körpern und ölten sich neu ein. Völlig unbefangen berührten sich die Frauen auch an ihren intimen Stellen und Caelia wurde klar, dass sie es nicht zum ersten Mal machten – womöglich liefen auch ihre Kämpfe nach einem festen Ritual ab. Der Erregung tat es jedenfalls keinen Abbruch.
Im letzten Kampf stand die Gallierin der Germanin gegenüber, die Tkrakerin hatte die Nubierin als Gegnerin. Die Kämpfe begannen langsam. Die Frauen waren erschöpft und keuchten, aber immer noch strahlten ihre Körper die animalische Wildheit von Leopardinnen aus. Auch Caelia gefiel es, und wenn sie daran dachte, was hinterher sein würde, pulsierte Lust durch ihren Leib.
Die beiden Favoritinnen besiegten ihre Gegnerinnen, und am Ende hatte die Germanin drei Siege, die Thrakerin zwei, die Gallierin einen, und die Nubierin war leer ausgegangen. Caelia las die Ergebnisse laut vor.
»Sehr gut. Kommt, meine Täubchen.«
Domitian winkte den beiden Siegerinnen.
***
Vor dem triclinium warteten zwei Sänften samt Träger. Caelia schaute verdutzt.
»Du hast doch nicht gedacht, dass wir nach dem anstrengenden Kampf durch den Palast gehen?«
Domitian teilte sich eine Sänfte mit der Thrakerin, sie selbst nahm die andere mit der Germanin. Caelia beäugte die Frau aus Widars Volk mit der sehr hellen Haut und dem länglichen Gesicht. Aus der Nähe betrachtet war sie keine besondere Schönheit. Ein weizenblonder dicker Zopf hing ihr über den Rücken. Um diesen Zopf beneideten sie sicher viele Römerinnen. Wenn die Frau ihre Haare abschnitt und verkaufte, konnte sie einen hübschen Beutel Sesterze verdienen, möglicherweise reichte es, sich freizukaufen.
»Zu welchen Stamm gehörst du?«, fragte Caelia, um die Stille in der Sänfte zu unterbrechen.
»Was geht dich das an?« Die Frau sprach akzentfrei das Gassenlatein des Aventin.
»Ich wollte freundlich sein.«
»Das ist nicht nötig. Ich weiß, was von mir erwartet wird – Gespräche gehören nicht dazu.«
Danach schwiegen sie beide, bis die Sänfte abgesetzt wurde. Der Weg durch den Palast war lang gewesen, die Träger konnten sie unmöglich auf direktem Weg zu ihrem Ziel gebracht haben.
Sie befanden sich im Vorraum zum privaten Schlafzimmer des Imperators. Domitian saß mit der Thrakerin noch in der Sänfte. Eindeutige Bewegungen der Vorhänge verrieten, womit sie beschäftigt waren. Ein Lächeln umspielte Caelias Lippen. Die Kämpfe im triclinium waren nur der Auftakt zu weit intimeren Handlungen gewesen. Endlich stieg Domitian mit hochrotem Kopf und schief hängender Tunika aus.
»Wir werden jetzt Spass miteinander haben.« Breitbeinig und geduckt stellte er sich in die Mitte des Raumes.
Selbst hier hatten Prätorianer an den Wänden Aufstellung genommen und Caelia fragte sich, ob sie auch nachher im Schlafzimmer stehen würden.
Brutus saß an eine Säule gelehnt auf dem Boden und rupfte Haare auf seinem Bauch aus. Vor Konzentration schaute seine Zungenspitze zwischen den Lippen hervor.
»Los, greift mich an. Ich will sehen, wie gut ihr wirklich seid.«
Die Frauen zögerten und sahen Caelia an, als hätte sie zu entscheiden, ob Domitian es ernst meinte oder nicht. Er liebte den Kampf und das Kräftemessen mit Gegnern, die vermeintlich schwächer waren als er. Caelia wusste, dass es ihm ernst war, aber sie reagierte nicht.
»Seid ihr taub, puellae?« Seine Stimme hatte einen nörgelnden Tonfall angenommen, den sie immer bekam, wenn er kurz davor stand, richtig ärgerlich zu werden.
Die Germanin schien es zu ahnen. Mit einem Aufschrei stürzte sie sich auf den Imperator. Sie rammte ihm den Kopf vor die Brust, sodass er einen Schritt zurücktaumelte. Caelia sah, wie die Germanin im letzten Augenblick abstoppte, sonst wäre der Imperator womöglich zu Boden gegangen. Er kannte diese Zurückhaltung nicht und drosch mit beiden Fäusten auf sie ein.
Die Thrakerin kam ihr zu Hilfe. Im Nu wälzte er sich mit den beiden auf dem Boden. Der Stoff seiner Tunika riss. Seine helle Haut glänzte schweißfeucht neben der dunkleren der Thrakerin. Wieder riss Stoff. Die Germanin zog ihm die Tunika in Fetzen vom Leib.
Gegen ihren Willen erregte Caelia das Spiel auf dem Boden. Der Imperator lag zwischen den Frauen, kämpfte, um sich von ihnen zu befreien und gleichzeitig nach ihren Busen zu grapschen. Sie fühlte ihren Körper
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