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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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Julia denken. » Wollen Sie damit sagen, wir hätten im Leben keine Wahl? Dass es einen übergeordneten Plan gibt, den man nicht ändern kann? «
    » Schhh « , meinte Mrs Feldman. » Wenn etwas in den Sternen steht, dann heißt das noch lange nicht, dass unser Schicksal vorbestimmt ist. Die Sterne stehen nur scheinbar still – im Wirklichkeit bewegen sie sich mit der Rückkehr unseres Universums vom Urknall. Nichts ist so unverrückbar, wie wir immer dachten. Wir haben die Wahl. Aber manche Dinge werden uns doch dringend angeraten. « Sie lächelte. » Und jetzt ist es dringend angeraten, dass ich mir von der Schwester meine Schließkassette bringen lasse. «
    Pietr hob die Brauen.
    » Zum Beweis, dass ich als die verlorene Tochter trotzdem die Suche meines Vaters nach einer Heilmethode nicht aufgegeben habe. « Sie drückte auf den Alarmknopf am Bett und die Schwester erschien. » Würden Sie mir bitte die Kassette HF 169 bringen? « Die Schwester verschwand. » Vielleicht könnt ihr mir inzwischen ein paar Fragen beantworten. Dieser Junge, den deine Eltern adoptiert haben … «
    » Alexi « , sagte Pietr.
    » Ah ja. Geht es ihm gut? «
    » Da. «
    » Gut, gut. Und wie ist er …? Wie ist mein Sohn so? «
    » Er ist klug, stark und sieht gut aus « , antwortete ich, obwohl ich vom Letzteren nicht ganz überzeugt war.
    » Gut, gut. Und … in der Nacht deines Geburtstags … Da hat Jessie dich so akzeptiert, wie du bist? «
    Pietr nickte langsam, als wäre er sich noch immer nicht ganz sicher.
    » Habt ihr euch aufeinander geprägt? «
    Ich setzte mich kerzengerade auf.
    » Njet « , räumte Pietr ein.
    » Interessant. « Sie betrachtete die Karten, die noch immer auf dem Bett verstreut lagen. » Keine einfache Sache, jemanden zu akzeptieren, der nicht weiß, ob er nun Mensch oder Ungeheuer ist « , hielt sie mir zugute.
    » Ist gar nicht so schwer, wenn einem etwas an denjenigem liegt « , erklärte ich.
    Sie nickte. » Aber warum? Warum hältst du dich jetzt von ihr fern? Hast du dich auf jemand anderen geprägt? «
    » Njet. « Er bog die Finger durch und ließ die Knöchel knacken. » Ich versuche, sie zu schützen. «
    » Indem du Abstand zu ihr hältst? Interessant. Und sie ist jetzt, wo du Abstand hältst, weniger in Gefahr? «
    » Da. «
    » Njet! « , erwiderte ich. » Da waren jede Menge Mafiosi beim Golden Jumper. Ich habe meinen Lauf nur abgebrochen, damit wir da heil wieder rauskamen. «
    » Was? Warum hast du mir nichts erzählt …? «
    » Wann denn, Pietr? Als du mit Sarah herumgeknutscht hast? Als du nicht ans Telefon gegangen bist? Als du dich bei meiner Geburtstagsfeier eingeschlossen hast? « Mir stieg die Hitze ins Gesicht, als ich die Liste herunterratterte. » Du vergisst, dass du nie Zeit für mich hattest … Dabei war der Sturz vom Pferd deutlich schlimmer als der Hieb von dem Typen in der Kirche. «
    Pietr stand vor mir, fasste meine Arme und seine Augen leuchteten wie Rubine. » Du hast vergessen, dass ich derjenige bin, vor dem man dich gewarnt hat. «
    » Mrs Feldman? « Die Schwester stand in der Tür. » Alles in Ordnung hier? «
    » Ja, ja. « Sie winkte abfällig. » Nur das übliche Teenager-Theater. «
    » Ach. « Die Schwester stellte die nummerierte Kassette auf den Bettrand. » Romeo und Julia? «
    » Hoffentlich nicht « , meinte Mrs Feldman seufzend, als die Schwester neugierig den Kopf reckte. » Und schließen Sie wieder die Tür « , rief sie ihr hinterher.
    Sie klappte die Kassette auf und nahm ein Tagebuch heraus, das jenen, die Alexi bei der Suche nach einer Heilmethode durchgeackert hatte, verblüffend ähnlich sah. » Das nehmt ihr nachher mit. Dann müsstet ihr alle dreizehn Tagebücher haben. Ich habe meine Anmerkungen an den Rand geschrieben. «
    Ich nickte.
    Pietr ließ meine Arme los, hielt aber meinen Blick gefangen und flüsterte: » Siehst du das, Jess? « Er riss die Augen weit auf, sodass das rote Glühen nicht zu übersehen war.
    » Ja. «
    » Deshalb kann ich nicht … will ich nicht … «
    Das Kartenspiel flatterte ihm ins Gesicht und fiel zu Boden.
    » Du bist nicht dieser Junge, Pietr Rusakova « , keifte Mrs Feldman.
    Er baute sich vor ihr auf. » Woher wissen Sie das? «
    » Die Botschaft kam aus einer ganz bestimmten Quelle. Hat einer von euch zufällig mit Geistern zu tun? «
    Ich seufzte, während ich die Hand hob. » Eine Freundin von mir glaubt, dass sich meine Mutter bei ihr meldet. «
    Pietr machte große Augen.
    » Tolle Überraschung, was?

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