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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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neidisch « , meinte Jaikin süffisant. » Würdest Jessie lieber selber faszinieren … «
    Smith machte ein finsteres Gesicht.
    » Werwölfe « , hauchte ich.
    » Eine von unzähligen Möglichkeiten. « Jaikin zuckte mit den Schultern.
    Ich rieb mir die Arme und vertrieb den kalten Schauer beim Gedanken, die Rusakovas könnten etwas mit den Selbstmorden zu tun haben. » Sag mir, was du noch gehört hast. «
    » Da du schon fragst … Diese Werwölfe – manche nennen sie auch Loup-garous oder Hamrammr… «
    » Oder Oborot « , merkte ich an.
    » Was ist das für eine Sprache? «
    » Russisch. «
    Drei Augenpaare richteten sich auf Pietr. Smith zuckte und Hascals Augen wurden hinter seiner Brille so groß, dass er fast wie eine Eule aussah.
    » Was denn? Darf ich nicht auch ab und zu mal etwas wissen? «
    Diesmal tätschelte Hascal mir den Arm. » Du faththiniertht unth auch, Jethie. «
    Jaikin fasste zusammen: » Also, eine Gruppe glaubt, die Werwölfe hätten dafür gesorgt, dass Leute von Zügen überfahren werden. «
    Die Erinnerung daran, dass ich mit verbundenen Augen auf den Schienen stand und Pietr mich unmittelbar vor dem herannahenden Zug zur Seite stieß, war noch so frisch, dass es mir eiskalt den Rücken hinunterlief. » Warum? «
    » Brauchen die einen Grund? Glaubst du, dass ein Werwolf – eine Kreatur, die mindestens ebenso sehr Bestie wie Mensch ist, ein Monster – an denselben Prinzipien festhält wie wir? Vielleicht tun sie’s ja einfach zum Spaß? «
    Ich wagte mir nicht vorzustellen, was wohl Pietr durch den Kopf ging.
    » Mord zum Zeitvertreib? Kommt mir eher wie eine typisch menschliche Verhaltensweise vor « , warf ich in die Diskussion. » Andere Meinungen? «
    » Manche vermuten, dass es nicht die Werwölfe tun, sondern Leute, die wollen, dass die Existenz der Werwölfe geheim bleibt « , erklärte Jaikin.
    » Wie bitte? Die Werwölfe werden entdeckt, und dann kommt irgendeine Geheimorganisation und beseitigt die Zeugen? « Mein Puls begann zu rasen angesichts dieser Möglichkeit, aber ich schüttelte den Kopf. » Weitere Meinungen? «
    Smith räusperte sich. » Bleibt nur noch die wahrscheinlichste Möglichkeit. Dass Teenager deprimiert sind, ist doch hinlänglich bekannt. Unsere Hormone sind aus dem Gleichgewicht und drehen alle höheren Hirnfunktionen herunter, wann immer wir jemanden mit einer ansehnlichen Oberweite sehen. «
    » Deshalb kriegst du nie die Infinitesimalrechnung auf die Reihe, wenn Jessie im selben Raum ist « , witzelte Jaikin und kicherte.
    Pietrs Schultern zuckten vor Lachen.
    Smith blickte drein, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
    » Also « , sagte ich. » Smith, du meinst … «
    » Meistens sind wir einfach unglücklich mit dem, was das Leben uns bietet. Wir finden keinen rechten Platz. Nicht in der Welt und auch nicht in unseren Familien. Das Leben ist turbulent. Und wenn die Stressoren stärker werden, ist es nur natürlich, dass bei gewissen Mitgliedern unserer Art der Lebenswille schwächer wird. «
    » Dann ist für dich Selbstmord nur ein Beispiel für das Überleben des Stärkeren? « Ich hoffte, dass mir das Entsetzen deutlich anzusehen war. » Das ist kaltherzig, Smith. Ich bin ja in vielen Dingen deiner Meinung, aber … «
    Der Van fuhr am Altenheim vor und ich sprang als Erste hinaus. Als ich Pietr einen Blick zuwarf, seufzte er nur und fügte sich in seinen Dienst für das übergeordnete Wohl der Gemeinschaft. Rasch klärten wir, wer mit wem die Runde machte und welche Tierheimbewohner wir dabei mitnehmen wollten.
    Smith nahm es mir übel, dass Pietr und ich ein Team bildeten.
    Wir nahmen wegen Pietrs Abneigung gegen Aufzüge die Treppe. » Wir müssen mal reden. «
    » Mit den Selbstmorden hatten wir nichts zu tun « , versicherte mir Pietr. Das Kätzchen Victoria in seiner Armbeuge (das nun häufig mit dem Boxerrüden Tag unterwegs war) miaute. » Musstest du denn unbedingt danach fragen? « Er blieb auf der Treppe stehen, rieb sich die Nase und sah sich nach mir um, wobei es in seinen Augen rot aufblitzte.
    » Manchmal hilft es, wenn man etwas Neues hört. Bist du mir deswegen böse? «
    Er zwinkerte, bis sich die Röte verflüchtigt hatte, murmelte » Njet « und deutete mit einer Kinnbewegung die Stufen hinauf.
    Ich fasste Tag mit der anderen Hand und stellte, als wir weiterstiegen, die nächste Frage. » Aber warum stehen die Fälle dann alle irgendwie mit Werwölfen im Zusammenhang? Haben diese Leute etwas gesehen? « Ich überlegte

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