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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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und knirschte dabei mit den Zähnen. » Ist Max auch wirklich vorsichtig? «
    » Max? Vorsichtig? Das sind zwei Wörter, die beim besten Willen nicht in denselben Satz passen. Das weißt du nur zu gut « , warnte er.
    » Also schön. Nehmen wir an, jemand hat ihn gesehen. Wer hätte Interesse am Tod eines Augenzeugen? «
    Wir sahen uns an und sagten gleichzeitig: » Die CIA ? «
    » Wanda und Kent sind ein echtes Problem « , räumte ich ein, » und der Typ in der Kirche war wohl drauf und dran … «
    » Dich umzubringen? « Er sah mir direkt in die Augen. » Da. «
    » Okay. Ich geb’s zu. Es sah wirklich aus, als würde er mich erschießen. «
    » Haargenau. « Er rieb sich wieder die Nase.
    » Allergisch? «
    Er schüttelte den Kopf und funkelte mich rot an.
    » Aber so langsam frage ich mich, ob ein staatlicher Geheimdienst überhaupt in dieser Weise … « Ich hob die Schultern.
    Ich sah mich um und ertappte ihn dabei, wie er die Nase in Victorias Fell vergrub. » Riecht sie denn lecker? «
    Er kicherte verlegen. Das Rot seiner Augen verlief sich wieder. Während er mich fixierte, wurden sie klar und blau wie polare Eisberge. Sein Mund wurde zu einer geraden Linie. » Und wenn wir’s mit einem neuen Akteur zu tun haben? «
    » Wer könnte das sein? Verdammter Mist, Pietr, schon jetzt haben wir mit der Russenmafia und der CIA zu tun. Wer könnte euch sonst noch an den Kragen wollen? «
    » Wer nicht? Fressen und gefressen werden, oder? « Er hielt mir die Tür auf. » Oder die Leute sind nicht, wofür sie sich ausgeben. Der Schein trügt nur allzu oft. «
    Sagte der Werwolf.
    Hazel Feldman beobachtete Pietr mit weit größerem Interesse als beim letzten Mal – als auch sie der Meinung war, Romeo und Julia seien nicht besonders romantisch. » Ich bin froh, dass du wieder deinen Pflichten nachkommst « , meinte sie.
    Er schob eine Augenbraue hoch. » Da gab’s keine Unterbrechung. Ich habe bislang alle Aufgaben im Zusammenhang mit meinem Sozialpraktikum erfüllt. «
    » Zwischen deinen Schulaufgaben und der Erfüllung deiner Pflichten ist aber ein Riesenunterschied, mein Junge. «
    Er zuckte mit einer Schulter und reichte ihr Victoria.
    » Sie ist wirklich schön, nicht wahr? « Die alte Frau strahlte. » Aber seht nur diese feinen scharfen Zähne. Aber so ist es auf der Welt, nicht wahr? Die schönsten Dinge sind oft die gefährlichsten. «
    » Sie sprechen in Rätseln, Mrs Feldman « , entgegnete ich lächelnd. » Immer, wenn ich hier war, muss ich hinterher über einiges nachdenken. «
    » Gut, gut. « Sie streichelte die Katze so herzlich, dass sie ihr dabei den Kopf hinunterdrückte und die Augen langzog. » Und willst du nun nachgeben, Jessie? «
    Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Pietr den Kopf schief legte und unsere Unterhaltung mit Interesse verfolgte. » Ich weiß nicht « , gestand ich. » Ich bin mir nicht sicher, ob ich etwas über meine Zukunft wissen will. «
    Sie sah mich an und zog die runzligen Augen so sehr zusammen, dass sich tiefe Furchen bildeten. » Que sera, sera « , sang sie leise. » Whatever will be, will be. «
    » Da « , pflichtete Pietr bei. » Aber heißt es in diesem Lied nicht auch, dass wir nicht erfahren, was uns die Zukunft bringt? «
    » Ich hasse dieses Lied « , schimpfte sie. » Vielleicht fange ich mal mit deinen Karten an, Pietr. « Sie drückte ihm Victoria wieder in die Hände, kramte in den Falten ihres wallenden Rocks und zog ihr ganz spezielles Kartendeck hervor. » Mischen. «
    Widerwillig ging Pietr zur Tür, schob sie zu und setzte die Katze auf dem Boden ab. Aber natürlich erst, nachdem er sich vergewissert hatte, dass auch das Fenster geschlossen war. Nach seinem ersten Einsatz fürs Sozialpraktikum hier schienen ihm diese Vorsichtsmaßnahmen wohl angebracht. Dann nahm er den Kartenstapel, hielt aber wieder inne.
    » Hab keine Angst. Misch sie durch. Die Zukunft ist eine erstaunliche Gabe. «
    » Aber manche kriegen nicht genügend Zeit zum Auspacken « , murmelte er.
    » Wie bitte? « Sie hielt die Hand ans Ohr.
    » Er entschuldigt sich dafür, dass er so unkommunikativ ist. «
    Er sah in meine Richtung, aber nur kurz. Er mischte geübt und behände wie ein Pokerprofi. » Ich ziehe. «
    Sie grinste. » Du kennst das schon. «
    » Da. Meine Schwester lebt für derartigen Zeitvertreib. «
    » Wenn du es für Zeitvertreib hältst, dann ist sie noch nicht besonders gut darin. « Sie nahm die Karten und formte mit der Bildseite nach unten einen Fächer. »

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