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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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Gang begegneten.
    Auf der Fahrt zum Goldenen Oktober saß Pietr vorn. Hascal, Smith und Jaikin nahmen sofort unser übliches Flirt-Ritual auf, aber ich war ganz und gar nicht bei der Sache.
    » Jessie « , nölte Hascal. » Wir sind auch noch da … «
    » Tut mir leid, Jungs. Ich … «
    » Ist es wegen Derek? Es muss wegen Derek sein. Er war ihr gegenüber in letzter Zeit sehr – wirklich sehr – aufmerksam « , schnatterte Jaikin.
    » Oder doch Maximilian Rusakova? Der war ihr auch auf den Fersen. «
    Meine drei Lieblingsfreaks sahen sich an, nickten bedeutsam und schauten wieder zu mir.
    » Nööö « , erwiderte ich gedehnt. » Ich bin bloß fix und fertig. Völlig durch den Wind. Und mir platzt der Schädel. «
    Smith tätschelte mir den Arm. Von seinen klammen Fingern bekam ich sofort eine Gänsehaut.
    » Hast du’s mal mit einem schönen Kräutertee probiert? «
    » Mmm. Kamille mag ich am liebthten. «
    Ich warf einen Blick auf Hascal, dem schon wieder das S abhanden kam – eine bedauerliche Nebenwirkung seiner schweren Allergie gegen alles aus der Familie der Caniden – Hunde, Wölfe, Schakale und offensichtlich auch Werwölfe.
    » Kann ich wärmthtenth empfehlen « , schniefte er.
    Ich nickte und öffnete das Fenster einen Spalt. Pietrs war schon offen. » Danke, Jungs, aber ich fürchte, mit Tee ist mir nicht zu helfen. Hey, wenn hier schon mal die drei klügsten Köpfe von Junction um mich versammelt sind … « Sie wurden rot. » Was haltet ihr von der jüngsten Teenager-Selbstmordserie? «
    » Tragisch « , konstatierte Smith.
    Die anderen nickten.
    » Okay. Ich frag mal anders. Warum erleben wir eurer Meinung nach im Augenblick diese plötzliche Häufung von Teenager-Selbstmorden? «
    Smith ließ seine Knöchel knacken, was mich an die Geräusche der schnalzenden Gelenke bei Pietrs Verwandlung erinnerte. » Ich neige zu der Ansicht, dass wir keinen Anstieg der Selbstmordzahlen sehen, sondern durch die verstärkte Berichterstattung in den Medien nur häufiger davon erfahren. «
    » Du meinst, es hätte hier in der Gegend schon immer eine derartige Zahl an Selbstmorden gegeben? «
    » Die Zahl muss natürlich an der Zunahme der Bevölkerung gemessen werden. Am einfachsten ließe sich das mit einer Vergleichsgrafik der Bevölkerungsentwicklung und der Anzahl der Teenager-Selbstmorde über die letzten Jahrzehnte bewerkstelligen – entweder ins Verhältnis gesetzt oder als prozentualen Anteil. Ganz wie du willst. «
    » Ein Diagramm? Ju-huu! Hat noch jemand eine Meinung zum Thema? «
    » Weniger eine Meinung als ein paar Informationen aus dem Netz. « Jaikin winkte mich näher heran. » Meine Quellen darf ich aber nicht preisgeben. « Er grinste.
    » Oh. Die « , murmelte Smith und verdrehte die Augen.
    » Was denn? Wer sind die? « , wollte ich wissen.
    » Jaikin schwelgt in Hirngespinsten verschwörerischer Natur « , erklärte Smith und pulte missbilligend an seinen Fingernägeln.
    » Bist du ein Verschwörungstheoretiker? « , neckte ich Jaikin.
    Er wurde rot. » Ich lasse mir alle Möglichkeiten offen. «
    » Er weigert sich strikt, Ockhams Prinzip der Parsimonie anzuerkennen « , lästerte Smith.
    Was würde Smith wohl denken, wenn er erfuhr, dass er zwei Reihen hinter einem Werwolf saß? » Hast du bedacht, dass das Leben manchmal so vertrackt sein kann, dass die von Ockham geforderte einfachstmögliche Erklärung schlicht nicht ausreicht? «
    Smith verstummte. Er war in mich verknallt und wollte deshalb nicht mit mir streiten.
    » Ich finde so was faszinierend « , ermunterte ich Jaikin. » Erklär uns diese Theorie über die Selbstmorde. «
    » Anscheinend haben die letzten Suizidopfer interessante Notizen hinterlassen, Tagebücher … «
    » Ein Blog, wenn man’s genau nimmt « , warf Hascal pfeifend dazwischen.
    » Genau. Der Blogger hat jeden Abend kommentiert und genaue Aufzeichnungen darüber hinterlassen, was er getan und gesehen hat. «
    » Und? Gab es da Gemeinsamkeiten? «
    Hascal deutete auf mich und fasste sich an die Nase. » Die gab eth! «
    Jaikin fuhr fort. » Sie haben alle etwas geschrieben, gezeichnet oder behauptet, etwas gesehen zu haben, was mit Werwölfen zu tun hatte. «
    Ich saß wie versteinert auf meinem Sitz. » Werwölfe? « Ich brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass es Pietr gerade ebenso ging wie mir.
    » Jetzt begreift sie, was ich meine « , erklärte Smith. » Nicht allzu faszinierend – eher schon leichtgläubig, findest du nicht? «
    » Bist ja nur

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