Die Nanny und der Traummann
Aber er hatte eine Idee, wie er Joy helfen konnte, ohne dass es so wirkte, als würde er ihr einen Gefallen tun.
Endlich wurde Sierra in einem der Schränke fündig und zog triumphierend zwei Vasen hervor. „Die müssten gehen.“
Nachdem sie die Blumen versorgt hatte, wandte sie sich wieder Coop zu. „Das hätte ich fast vergessen: Wie ist dein Gespräch gelaufen?“
„Der Deal ist geplatzt.“
„Was? Wie konnte das denn passieren?“
Er erzählte ihr, dass Norris den Preis angezogen und ihn über den Tisch hatte ziehen wollen. „Ben glaubt, dass er wieder angekrochen kommt, aber ich bin mir da nicht so sicher.“
„Oh, Coop, das tut mir so leid für dich. Die Mannschaft war dir so wichtig!“
„Um ehrlich zu sein, mache ich mir eher Sorgen um die Jungs. Seit Norris das Team gekauft hat, sind sie immer weiter abgestiegen. Sie haben sich darauf verlassen, dass ich ihnen wieder zu ihrem alten Erfolg verhelfe.“
„Sie sind deine Freunde und werden sicher Verständnis für deine Situation haben.“
„Das hoffe ich auch.“
In diesem Moment kam Joy, die mit mehreren Einkaufstüten beladen war, in die Wohnung. Coop stellte sein Bier ab und eilte ihr zu Hilfe. „Ich hoffe, dass Sierra dir für die Einkäufe Geld aus der Haushaltskasse gegeben hat“, sagte er, während er die Tüten in die Küche schleppte.
„Da ich pleite bin und mich vor ein paar Jahren gegen eine Karriere als Ladendiebin entscheiden habe, hatte sie keine andere Wahl“, antwortete Joy und wuchtete die Tüten mit einem lauten Rums auf die Küchenanrichte.
„Guck mal, was Coop dir mitgebracht hat“, warf Sierra ein und reichte ihr die Vase mit dem Blumenstrauß.
„Na, wenn das mal nicht unfassbar süß von dir ist.“ Joy beugte sich vor und schnupperte an den Blumen. „Sie sind wunderschön, danke!“
„Eigentlich waren sie zur Feier des Tages gedacht, aber jetzt benutze ich sie wohl besser als Dankeschön für die geputzte Wohnung und das Abendessen.“
„Das ist doch das Mindeste, was ich tun kann. Außerdem“, fügte sie mit einem frechen Grinsen in Sierras Richtung hinzu, „ist dir wahrscheinlich schon aufgefallen, dass meine Schwester eine grauenhafte Hausfrau ist.“
Sierra gab ihr einen liebevollen Klaps auf den Arm. „Dafür kann ich meine Miete selbst bezahlen.“
Das war das perfekte Stichwort für Coop. „Sierra hat mir gerade erzählt, dass du im Augenblick keine Wohnung hast. Bedeutet das, dass du nicht nach Los Angeles zurückkehrst?“
Joy ließ sich auf einen Barhocker fallen und warf ihm einen frustrierten Blick zu. „Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, wie es weitergeht. Eigentlich möchte ich gerne nach L.A. zurück. Aber meine Jobchancen stehen hier in New York wohl besser.“
„Mir würde da noch eine dritte Alternative einfallen.“
Joy zuckte mit den Schultern. „Im Augenblick bin ich für so gut wie alles offen.“
„Was hältst du denn so von Mexiko?“
„Du hältst dich ja wohl für ganz schlau, oder?“, rief Sierra später am Abend zu Coop ins Badezimmer hinüber. Sie lag schon im Bett – ihrem gemeinsamen Bett, auch wenn es sich immer noch seltsam anfühlte, es so zu bezeichnen. Sie sah sich in dem im warmen Erdtönen gehaltenen Schlafzimmer um. Hier war es viel gemütlicher als in dem Gästezimmer, das sie anfangs bewohnt hatte. Das Kirschholzbett war so riesig, dass man fast darin verloren gehen konnte. Allerdings standen die Chancen dafür schlecht, weil Coop sie stets eng umschlungen hielt, wenn sie einschliefen. Sierra hatte ihr Leben lang allein geschlafen und fand die große Nähe noch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber es hatte eindeutig seine Vorteile, morgens neben einem warmen, nackten und vor allem erregten Mann aufzuwachen.
Coop, der sich gerade die Zähne putzte, streckte den Kopf durch die Badezimmertür. „Wenn du Körperpflege für schlau hältst, kann ich dir nur zustimmen“, erwiderte er.
Sie warf ihm einen strengen Blick zu. „Zwei Wochen Mexiko?“
„Ach, das !“ Dann verschwand er wieder im Bad und kam eine Minute später ohne die Zahnbürste zurück.
Sierra warf ihm einen strengen Blick zu. „Du weißt genau, dass Joy sich ihre Situation selbst eingebrockt hat. Wie soll sie jemals lernen, Verantwortung zu übernehmen, wenn …“
„Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich sowieso vorhatte, sie mitzunehmen. Und da wusste ich noch gar nicht, dass sie kein Dach mehr über dem Kopf hat.“ Er setzte sich auf die Bettkante, um seine
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