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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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meinst, ich würde Megans Leben der Kavallerie anvertrauen? «, ereiferte sich Herzer. »Pferdchenliebhaber, die nicht absteigen wollen und im Sattel nicht mit ihren Waffen umgehen können.«
    »Du hast mich doch auch alleine zu der Besprechung gehen lassen«, meinte Megan mit leichtem Stirnrunzeln.
    »Da war auch eine ganze Gruppe Blood Lords, die dich beschattet hat«, erklärte Herzer mit einem Achselzucken. »Und du hast mir ja klar und deutlich gesagt, dass ich nicht kommen soll.«
    »Blood Lords?«, fragte Megan.
    »Aber natürlich.« Herzer grinste. »Unter Führung eines Typen namens Cruz, der für deinen Papa arbeitet. Er ist derjenige, der die Augen offen hält. Die sind weit genug hinter uns, dass die Kavallerie sie nicht bemerkt hat. Und das sagt, glaube ich, schon genug darüber, was deine Eskorte wert ist. Wenn Blood Lords dich beschatten können, ohne dass jemand sie bemerkt, können das Meuchelmörder auch. Hör zu, überlasse die Sicherheit mir und deinem Dad, und konzentriere du dich auf das, was du am besten kannst.«

    »Manchmal fehlt mir Baradur.« Der kleine Chudai-Krieger hatte den Wunsch geäußert, in seine Heimat in den Highlands zurückzukehren, und Megan hatte ihn mit einem Beutel Silber zurückgeschickt. »Aber bei dieser Besprechung zum Beispiel wäre er ein Problem gewesen.«
    »Ja, er hätte dem Herzog einfach beim ersten Mal, als er dich berührt hat, die Hand abgehackt«, knurrte Meredith. »Ich kann mir zwar die politischen Auswirkungen gut vorstellen, aber Spaß hätte es schon gemacht, dabei zuzusehen.«
    »Das ganze weiße Tischtuch voll Blut«, schwärmte Megan. »Und wie die ganze Hautevolee das Maul aufgerissen hätte. Das Geschrei. Die Schlagzeilen. Nein, ich denke, es ist schon besser, dass er nicht dabei war.«
    »Ist immer ein seltsames Gefühl, wenn man plötzlich dort, wo gerade noch eine Hand war, einen Stummel hat«, sagte Herzer und hob seine Prothese.
    »Hoffentlich muss ich das nie erleben«, sagte Megan und schüttelte den Kopf.
    »Ist aber sehr nützlich, um damit Flaschen zu öffnen«, sagte Herzer und zuckte die Achseln.

3
    »Also, wo habt ihr drei einander kennengelernt?«, fragte Megan, als man sie an ihre Plätze geführt hatte. Sie hatte mit Bedacht ein Restaurant gewählt, das für ihre Kleidung nicht zu vornehm war und hatte sich selbst entsprechend angezogen. Herzer trug immer noch Uniform. In dem Restaurant verkehrten meist Kongresshelfer, hie und da auch Abgeordnete, selten höhere Ränge. Als Ashly hatte wissen lassen, dass Megan dort zu speisen wünschte, war der Maître fast in Ohnmacht gefallen.
    »In Raven’s Mill, kurz nach dem Zusammenbruch«, sagte Courtney und runzelte die Stirn, als sie einen Blick auf die Speisekarte warf, und wurde blass, als sie die Preise sah. »Das ist ja unverschämt !«
    »Ihr seid unsere Gäste«, sagte Megan. »Bei einer geschäftlichen Verabredung wie der unseren ist das üblich, also bitte, kein Widerspruch. Und jedes Restaurant, das die Voraussetzungen für das erfüllt, was wir vorhaben, wäre teuer. Oder sogar noch teurer. Und das Essen hier ist wenigstens gut. Ihr würdet ja nicht glauben, wie schlecht das Essen in einigen der wirklich teuren Restaurants in der Stadt ist. Wie seid ihr nach Raven’s Mill gekommen?«
    »Nun, ich habe in der Nähe gewohnt«, meinte Courtney mit einem Achselzucken. »Ich habe Mike unterwegs kennengelernt, und wir haben uns zusammengetan, zum gegenseitigen Schutz, du weißt ja, wie es war …« Sie verstummte bedrückt.

    »Ja, ich weiß.« Megan nickte. »Die Gegend, in der ich war, ist erst nach etwa einem halben Jahr von den Gewandelten übernommen worden. Als dann der Neue Aufbruch die Kontrolle übernommen hatte, war es sogar ein wenig besser geworden, und sie haben nicht mehr alles niedergebrannt und geplündert. Aber wenn sie durchkamen, war es … schlimm. Sehr schlimm.«
    »Nun«, fuhr Courtney fort, »wir haben uns in Raven’s Mill niedergelassen. Gab es bei euch auch so etwas?«
    »Nein«, sagte Megan sichtlich interessiert. »Edmund war von Anfang an dort, oder?«
    »Allerdings«, erwiderte Courtney. »Und das hat man gespürt. Ich meine, seit dem Zusammenbruch waren erst zwei oder drei Wochen vergangen, und doch war es sozusagen Zivilisation . Man trug sich ein, und die fragten einen, was man konnte und so, und dann haben sie einen ein paar Tage lang versorgt, bis man sich gefangen hatte. Anschließend musste man arbeiten. Herzer haben wir gleich am ersten Abend

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