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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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den Korridor hinunter.
    »Und du weißt , wer Geo Keating ist?«, fragte Linda zornig.
    »Hier steht, dass er Partikelfeldtheoretiker ist«, antwortete June nach einem Blick auf ihr Klemmbrett.
    »Er ist nicht bloß ein Partikelfeldtheoretiker«, schnaubte Linda. »Er ist einer der hellsten Köpfe der letzten tausend Jahre, und er hat in Raven’s Mill als Tagelöhner gearbeitet. Der Mann ist auf seinem Gebiet eine Legende , und jetzt sitzt er dort hinten und kritzelt Gleichungen, die keine zwei Leute auf der ganzen Welt verstehen! Wenn es noch so etwas wie Nobelpreise gäbe, würde er jedes Jahr den Nobelpreis in Physik bekommen!«
    »Ich …«, setzte June an und verstummte dann wieder. »Es tut mir leid, ich habe noch nie von ihm gehört. Aber ich werde sehr höflich zu ihm sein. Und ich werde auch versuchen, Oberstleutnant Herrick zu erklären, wie wichtig der Mann ist.«

    »Herzer Herrick ist hier?« Lindas Augen weiteten sich entsetzt.
    »Ja, er … vielleicht sollte ich jetzt anfangen, dich ins Bild zu setzen«, meinte June und legte dabei den Kopf etwas zur Seite. »Gibt es zwischen … dir und Oberstleutnant Herrick … etwas? Ich meine, in der Vergangenheit? Ich weiß, dass er … dass er eine ganze Anzahl Freundinnen gehabt hat.«
    »Nein, das ist es nicht …« Lindas Gesichtszüge spannten sich und ließen schließlich blankes Entsetzen erkennen. »Du großer Gott, Gräfin Travante ist doch nicht etwa auch hier, oder?«
    »Doch«, meinte June und schob die rechte Augenbraue hoch.
    »Ich muss hier weg «, rief Linda und sah sich erschreckt um. Ihr Atem ging jetzt schneller. »Mir ist ganz egal, was das hier alles soll. Ich muss hier sofort weg!«
    »Zweierlei«, sagte June und sah dabei einen der Blood Lord-Wächter im Korridor an. »Zum einen kannst du hier nicht weg. Punktum. Du kannst versuchen wegzulaufen, aber das Lager ist bewacht, und man wird unter keinen Umständen zulassen, dass du es verlässt. Also … beruhige dich. Zum anderen, wir müssen darüber sprechen, weshalb man dich hierher gebracht hat. Aber nicht im Korridor«, fügte sie hinzu und wies nach vorne. »Komm, lass dir sagen, weshalb du hier bist, und dann triff deine Entscheidung.«
    »Blödsinn«, sagte Linda, sah dabei den Blood Lord an und schüttelte dann den Kopf. »Gehen wir. Ich werde zuhören. Aber Megan ist … ach, Unsinn, ich werde sterben …«
    »Ich glaube wirklich, dass wir uns unterhalten sollten, meine Liebe«, sagte June und klopfte ihr auf die Schulter.
    Junes Büro war bequem eingerichtet, und sie wies Linda auf einen Sessel und ließ sich dann hinter ihrem Schreibtisch auf ihren Stuhl fallen.

    »Ich habe mir diesen Job nicht ausgesucht«, seufzte June, klappte einen Aktendeckel auf und schüttelte den Kopf. »Aber ich habe ihn wohl für meine Sünden bekommen. Linda Donohue, der Grund, weshalb man dich hierher gebracht hat, ist, dass du bei deiner Bewerbung um eine Stelle bei der Regierung angegeben hast, dass du dich einmal mit Quantenphysik befasst hast. Das war vor dem Zusammenbruch dein Hobby?«
    »Ja«, meinte Linda mit einem Achselzucken. »Wie gesagt, ein Hobby. Theorie des Partikelfeldaufbaus, Ionisierungstheorie und Fusionsmechanik.«
    »Zurzeit wird eine Einsatzgruppe zusammengestellt, die Leute mit deinen Kenntnissen braucht«, erklärte June. »Ob du dich nun bereit erklärst, an dem Einsatz teilzunehmen, oder nicht, du wirst dieses Lager nicht verlassen dürfen, bis der Einsatz beendet ist. Der Neue Aufbruch darf nicht einmal erfahren, dass wir dabei sind, solche Personen hier zu sammeln . Und das Kriegsermächtigungsgesetz berechtigt uns auch dazu. Man wird deinen Arbeitgeber, und das ist ja schließlich die Regierung, informieren, dass du eine gewisse Zeit ›abwesend‹ bist, und anschließend müssen die dir deine vorherige Stellung wiedergeben. Du darfst eine Nachricht an eine Person deiner Wahl schicken«, sagte June, zog eine gedruckte Karte heraus und schob sie über den Tisch. »Das ist die einzige Mitteilung, die dir erlaubt ist.«
    Linda warf einen Blick auf die Karte und wurde blass. Der Vordruck besagte, dass sie mindestens zwei Monate nicht zur Verfügung stehen würde und »für Kriegszwecke« tätig war.
    »Das ist doch Unfug «, brauste Linda auf. »Verdammt, ich arbeite für Herzog Dehnavi! Das kann man mit mir nicht machen !«
    »Das wird sich ja klären lassen«, meinte June und seufzte. »Wie gesagt, ich hoffe nur, dass man das nicht alles mir nachträgt.
Du wirst später Leute

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