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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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zwischen den Zylindern angegriffen wurden, gab es einen Plan, und dies war jetzt der richtige Zeitpunkt, um zu erkennen, ob dieser Plan auch funktionierte.
    Zuerst befestigten sie Sicherheitsleinen an der Innenseite. Als sich dann die Gruppe formiert hatte, sprangen sie zu dem anderen Zylinder hinüber.
    Die Sicherheitsleinen waren nur dreißig Meter lang, und ihr Ziel war über fünfzig Meter entfernt. Sie waren auch mit
Schwung abgesprungen. Das Wasser würde sie etwas abbremsen, aber in der Schwerelosigkeit würden sie das Gleiche tun. Die Absicht bestand darin, mit dem ganzen Team plötzlich an der Öffnung zu erscheinen, im vollen Schwung und zielorientiert.
    Als sie das Ende ihrer Leinen erreichten, schwang die Kombination von Kräften sie nach innen auf die gegenüberliegende Wand zu. Herzer konnte sehen, dass sich dort eine Gruppe von Kämpfern gesammelt hatte, und sein Team strebte geradewegs auf deren Mitte zu.
    In dieser Situation hatten sie kaum eine Kontrolle über das Geschehen, aber er schaffte es immerhin, die Füße nach unten in Richtung auf die näher kommende Wand zu orientieren, ehe er dort auftraf. Er schaltete seine Magnetstiefel ein und bekam zumindest mit einem davon Kontakt, während der andere noch einen Augenblick brauchte, bis er die Zylinderwand berührte.
    Das Team war beim Übergang zwischen den Zylindern durch eine Wolke von Bolzen geflogen, aber wie es schien, hatte niemand einen Treffer abbekommen. Dafür waren mindestens die Hälfte der Leute auf dem Rücken oder der Seite gelandet und trieben jetzt im Wasser, anstatt mit ihren Magnetstiefeln festen Boden unter den Füßen zu haben und damit kampfbereit zu sein. Ein paar Leinen hatten sich ineinander verheddert, und zwei Leute aus seinem Team waren in einander verwickelt wie Fliegen im Netz einer Spinne.
    Die nicht zur Verfügung stehenden Mitglieder des Teams ignorierten Herzer und konzentrierten sich auf den Bolzenwerfer. Es handelte sich um eine der neueren Versionen, die mit einem Magnetsockel ausgestattet waren. Im Augenblick drehte er sich zur Seite, um die schwebenden Blood Lords zu treffen, und ignorierte diejenigen, die es geschafft hatten, an der Wand Fuß zu fassen. Eine massive Reihe von Kämpfern mit Piken schützte den Werfer.

    Herzer zog seine Axt, zögerte dann aber. Er löste die letzte Sicherheitsleine, verzichtete darauf, sie zu bergen, und holte die zweite der drei ihm zur Verfügung stehenden Leinen heraus, befestigte sie an der Zylinderwand, löste seine Magnetstiefel und sprang auf die wartende Wand aus Piken zu.
    Er flog ein gutes Stück über die Piken hinweg, beschrieb einen weiten Bogen auf die Wand zu, hinter den Verteidigern und somit auch hinter dem Bolzenwerfer.
    Der Bolzenwerfer hatte wenigstens drei der im Wasser treibenden Blood Lords »getötet«, aber jetzt versuchte der Bedienungstrupp den Werfer langsam herumzudrehen, um ihn auf die neue Bedrohung zu richten. – Kurze Pause –
    Als sich alle wieder in Bewegung setzten, dachte Herzer über den bisherigen Verlauf des Gefechts nach. Seiner Ansicht nach war es kein realistischer Test. Unter anderem ging das Manöver davon aus, dass er alle sechs Teams, einschließlich des nur aus Blood Lords bestehenden Teams, zur Verfügung hatte. Er bezweifelte, dass das der Fall sein würde. Aber eine andere Möglichkeit stand ihnen nicht zur Verfügung, und so konnte wenigstens jeder zeigen, dass er sich in der ungewohnten Umgebung zu bewegen imstande war.
    … »Die nächsten drei Tage trainieren wir nur noch vormittags«, verkündete Herzer abschließend. »Ruht euch ein wenig aus und steckt an den Nachmittagen und Abenden die Köpfe zusammen. Nächsten Dienstag veranstalten wir eine Party. Der Tag darauf sollte ausreichen, um etwaige Katerfolgen auszukurieren. Und dann gehen wir in Einsatz.«

21
    Herzer hatte an den halben Tagen nicht sehr zurückgeschaltet; es gab einfach zu viele Berichte, die geschrieben werden mussten. Er war nicht sicher, wie viele Leute für den Einsatz freigegeben waren, doch unabhängig davon musste er über den Stand der Ausbildung und somit die Einsatzbereitschaft sechzehn separate Berichte abgeben. Oberst Torill hatte einen Major von der Abteilung Sondereinsätze herübergeschickt, der bei den Verwaltungsarbeiten behilflich sein sollte, aber Herzer musste trotzdem die Berichte durchsehen, sie, soweit er Probleme entdeckte, mit Randbemerkungen versehen und sie zur Weiterleitung freigeben. Sie alle zu lesen war schon mühsam

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