Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
Vom Netzwerk:
zu. Er versucht mit uns Jungen Schritt zu halten, aber so zäh der alte Mann auch ist, er hat einfach nicht mehr das Stehvermögen. Er braucht eine Pause. Die brauchen wir alle.«
    »Hab schon verstanden«, sagte Bus und riss sich den Anzug bis zur Hüfte herunter. »Ich werde das zur Sprache bringen, klar? Mehr kann ich nicht tun.«
    »Sag Herzer, er kann mich mal, wenn ich noch einmal in diesen See muss«, erklärte Jacklyn finster.
    »Mindestens eine Übung brauchen wir noch«, sagte Bus. »Wir haben noch nicht als Gruppe gearbeitet. Schafft ihr es noch ein einziges Mal ?«
    »Vielleicht«, sagte Jacklyn und sah die anderen an. »Aber nicht Tag für Tag. Ich hab’s einfach satt, unter Wasser immer wieder Systeme zu hacken. Ich werde mit den anderen Spezialisten Gedächtnisspiele spielen, aber du kriegst von mir höchstens noch ein oder zwei Übungen und nicht mehr als zwei Stunden im Wasser. Ich muss mir Gedanken über den Weltraum machen. Du bist derjenige, der uns ständig darauf hinweist, dass das nicht das Gleiche ist.«
    »Ich werde mit Herzer sprechen«, versprach Bus. »Noch heute Abend.«
     
    »Oberstleutnant Herrick«, sagte Hauptmann Van Buskirk, als er Herzers Büro betrat. Das war nach dem Training, und sie
hatten nur noch eine Woche vor sich. Herzer hatte Stapel von Papieren zu unterschreiben.
    »Hey, Bus, warum so förmlich?«, fragte Herzer vorsichtig und legte seinen Füllhalter hin, darauf bedacht, keine Tinte auf die Papiere zu bekommen.
    »Weil ich ein Problem habe«, sagte Bus mit finsterer Miene und nahm Haltung an. »Bei allem gebotenen Respekt, Sir, ich denke, wir müssen bald mit dem Training Schluss machen.«
    »Wir haben am Ende der Woche zwei Ruhetage vorgesehen«, erklärte Herzer mit düsterer Miene. »Willst du vorher abbrechen?«
    »Ich möchte, dass dies der letzte Tag des Schwerelosigkeitstrainings ist, Sir«, erwiderte Bus ernst. »Die Blood Lords schaffen das Tempo, aber die Spezialisten und die Piloten sind am Rande einer Meuterei. Sie sind alle erschöpft. Ja, ich weiß, dass du noch bis spät in die Nacht hinein arbeitest, wenn die schon lange Schluss gemacht haben. Und sie wissen das auch. Das ist vermutlich der einzige Grund, weshalb die noch nicht gemeutert haben. Aber sie sind ausgepumpt. Mit ganz besonderem Nachdruck empfehle ich, dass man Geo aus dem Training nimmt. Es gibt im Augenblick nichts, was er wirklich lernen muss. In der Schwerelosigkeit hat er das nötige Niveau bei weitem noch nicht erreicht, aber wenn du ihn überhaupt bei dem Einsatz dabei haben willst, solltest du ihn schonen. Sonst bringst du ihn um.«
    »Verstanden«, meinte Herzer leise und nickte. »Das hat Massa mir auch schon gesagt. Wie sieht’s mit dir aus?«
    »Ich, Sir?«, fragte Bus mit weit aufgerissenen Augen. »Ich muss mich um den Verwaltungskram meiner Kompanie kümmern, also war ich im Großen und Ganzen genauso beschäftigt wie du. Aber ich bin ein Blood Lord und bin das gewöhnt . Man wählt uns dafür aus, weil wir durchhalten . Die Spezialisten hat man einzig und allein wegen ihrer Kenntnisse ausgewählt. Die sind nicht wie wir.«

    »Ebenfalls verstanden«, seufzte Herzer. Er warf einen Blick auf den Ausbildungsplan an der Wand und nickte. »Okay, wir machen morgen eine Übung. Und noch einmal Schwerkrafttraining am Morgen, und am Nachmittag geht es in den Tank. Und dann schalten wir zurück. Nur noch vormittags Übungen, Nachmittag und Abende frei. Zwei Tage ganz frei, dann einen für letzte Vorbereitung. Und danach geht es los.« Er sah auf die plötzlich bedeutungslos gewordenen Papiere und schüttelte den Kopf. »Und damit werde ich jetzt schlafen gehen. Sag Roscoe Bescheid, dass er morgen die Trainingspläne umstellt.«
    »Gute Entscheidung, Sir«, sagte Bus und lächelte.
    »Sonst noch Vorschläge, Hauptmann?«, fragte Herzer locker. »Mir ist gerade klar geworden, dass du als Kommandeur viel erfahrener bist als ich. Oder nicht?«
    »Ich führe seit über einem Jahr Triarier und meine Kompanie«, sagte Bus und ließ sich in einen Stuhl sinken. »Und du warst was? Infanterist, Militärberater, Erster Offizier bei einem Meereinsatz, Erster Offizier eines Drachengeschwaders und Ausbilder im Offiziersgrundkurs. Merkst du, was da fehlt?«
    »Kommando«, erwiderte Herzer mit einem verkniffenen Grinsen. »Das habe ich bemerkt und hab auch mit … jemanden … darüber gesprochen.«
    »Da ist noch etwas zu bedenken«, sagte Bus vorsichtig. »Du bist ständig irgendwie im Kampfeinsatz

Weitere Kostenlose Bücher