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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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»Könntest du dich ein bisschen deutlicher ausdrücken als ›etwas‹?«, brüllte er.
    »Nein, es … kommt aus der Tiefe. Sieht aus wie ein …«
    Ehe er den Satz zu Ende bringen konnte, zuckte ein gigantischer Tentakel aus der Tiefe, traf das Schiff seitlich wie ein Peitschenschlag, zerschmetterte die Reling und verfing sich in den Wanten des Hauptmasts. Das Schiff krängte hart nach Backbord und zitterte unter dem Gewicht eines gigantischen Kalmars.

    »KRAKE!«, brüllte der Skipper. »Chief Brooks! Äxte! Alle Mann auf Gefechtsstationen!«
    Immer mehr Tentakel schoben sich über die Schiffswand, und jetzt war auch das schnabelartige Maul des gigantischen Tintenfischs zu erkennen. Ein intelligentes Auge war dicht unter der Wasserlinie zu sehen, es rollte hin und her, suchte nach Beute. Es fand sie auch: einer der Seeleute, der auf die Tentakel einschlagen wollte, wurde um die Hüfte gepackt und in die Höhe gerissen, um gleich darauf schreiend in die Tiefe gezerrt zu werden. Dann verstummten die Schreie plötzlich, als der Kopf des Matrosen in den halben Meter breiten, an einen Papagei erinnernden Schnabel des Kalmars gestoßen wurde. Ein schreckliches Knirschen war zu hören, das eine entsetzliche Endgültigkeit an sich hatte.
    Mbeki fand sich plötzlich auf Deck, wo er nach der heruntergefallenen Axt des Matrosen griff und auf einen Tentakel einhieb, der sich um den Hauptmast geschlungen hatte. Die Bestie versuchte den Clipper auf die Seite zu zerren, ihn umzukippen, und mit ihrem gewaltigen Gewicht mochte sie das möglicherweise auch schaffen. Der Körper der Bestie war jetzt halb aus dem Wasser, ihre Tentakel tasteten ungehindert über das Hauptdeck. Jetzt packten sie ein weiteres Mannschaftsmitglied, einen der Marines, die alle mit Piken auf die Tentakel einhieben, und der Mann wurde über die Reling gerissen, immer noch auf den mächtigen Tentakel einschlagend, der sich um seine Hüfte geschlungen hatte.
    Mbeki und Brooks hackten auf den Tentakel ein, der den Hauptmast gepackt hatte, hatten einen Rhythmus gefunden, in dem der eine schlug, während der andere die Axt hob, als sich ein blind um sich schlagender Tentakel um den Knöchel des Commanders schlang und anfing, ihn zum Rand hin zu ziehen. Er packte einen Pfosten und hatte alle
Mühe zu verhindern, dass ihm die Arme aus den Gelenkpfannen gerissen wurden, während er dagegen ankämpfte, in den Schlund der Bestie gerissen zu werden.
    Brooks sprang über den halb abgetrennten Tentakel, der sich immer noch an den Mast klammerte, und hackte auf den ein, der sich um den Knöchel des Commanders gelegt hatte. Der Tentakel hatte ihn nur mit der Spitze erfasst, und ein einziger Schlag des Chief trennte ihn ab, worauf das abgetrennte Stück auf dem Deck herumtanzte. Jetzt, wo die Bestie sehen konnte, was ihre Tentakel ausrichteten, griffen diese die Männer mit den Äxten an, und Brooks fand sich plötzlich in einem schleimigen Griff.
    Er hackte vergeblich auf den schenkeldicken Tentakel ein, der sich um seine Hüfte geschlungen hatte, aber ohne Erfolg, denn jetzt wurde auch er in die Höhe gerissen und zum Maul der Bestie geschleppt. Er sah, wie das Maul sich öffnete, um nach seinem Kopf zu schnappen, als plötzlich ein Feuerstrahl an ihm vorbeischoss und das Maul der Bestie traf.
    Der Tentakel um seine Hüfte spannte sich konvulsivisch, und er spürte förmlich, wie ihm die Augen aus den Höhlen getrieben wurden, während zugleich die Luft aus seinen Lungen herausgepresst wurde. Und dann flog er durch die Luft.
     
    Evan hörte die Schreie an Deck und spürte, wie das Schiff zur Seite kippte, als die große Kesselpauke auf Deck das Signal »alle Mann auf Gefechtsstation« dröhnte. Ohne lange zu überlegen, packte er den Flammenwerfer und arbeitete sich aufs Deck hinauf. Das Schiff krängte erneut, und er wurde gegen ein Schott geschleudert: Dabei wäre ihm der Flammenwerfer beinahe entglitten und prallte gleich darauf schmerzhaft gegen seinen Arm. Er entdeckte den verdammten Hasen im Korridor und schrie ihn an.

    »Was zum Teufel treibst du dich da bloß herum?«, brüllte Evan und zog sich den zweiten Riemen des Flammenwerfers über die Schulter. »Wir haben ein Problem!«
    »Und was geht mich das an?«, fragte der programmierte Rammler unschuldig, blieb stehen und knabberte an seiner Schulter. »Ich will zu den Rettungsbooten. Kümmere doch du dich um dein dämliches Problem.«
    »Verdammt sollst du sein«, sagte Evan, stieg über den Hasen hinweg und

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